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Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Ihr Auftritt, Mr. Pringle!

Titel: Ihr Auftritt, Mr. Pringle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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auf ein strahlend neues Talent.»
    Mr. Pringle nahm einen der
Grundrisse des Regieraums aus der Tasche. «Würden Sie so freundlich sein, hier
anzuzeigen, wo Sie gestanden haben.» Das gab Malcolm den Rest. «Was zum Teufel
soll das?» explodierte er. «Ist dies eine Morduntersuchung oder irgendein Spiel
für Kinder? Die Polizei stellt angemessene Ermittlungen an. Sie rekonstruiert
das Verbrechen heute abend. Danach, so wurde mir versichert, werde die Sache
vermutlich abgeschlossen sein. Zweifellos bringt das den besoffenen Nichtsnutz
dahin, wohin er gehört.»
    Er warf sich auf einen Stuhl
und drückte auf die Tasten einer Fernbedienung. Das Fernsehgerät in der Ecke
schaltete sich ein. Es zeigte Gulliver, der die Liliputaner beaufsichtigte. Mr.
Pringle beobachtete, wie Malcolm die einzelnen Kanäle abklapperte. Ein
Spektrum, gefolgt von einer strahlenden Frau im Overall beim Bau einer Garage,
dann Carl, der zu einigen Lampen hinaufstarrte. Noch ein Klick und ein
wohlbekanntes Gesicht aus der Politik in Nahaufnahme. Malcolm richtete sich auf
und sagte in die Gegensprechanlage. «Ich dachte, ich hätte eine Notiz
herausgegeben, in der allen gesagt wird, nicht Garret zu nehmen?»
    «Ja, das haben Sie, Malcolm.»
    «Warum ist er dann hier in Studio
3?» Die Chefsekretärin war nicht in der Lage zu antworten.
    «Sagen Sie dem Techniker, der Ihr
ergebenster Diener aufzeichnet, er soll damit aufhören, und holen Sie den
Regisseur rauf. Schnell.» Er ging die restlichen Kanäle schnell durch und
drückte auf die Abschalttaste. Dann warf er die Fernbedienung auf den
Schreibtisch. Er schien erstaunt zu sein, Mr. Pringle noch vorzufinden. «Ja?»
Es klang barsch und endgültig.
    «Da ist nur noch eins, das ich
aufklären möchte.»
    «Nun?»
    Mr. Pringle schob seinen Grundriß
über den Schreibtisch. «Sie waren vor dem Stromausfall an diesem Ende des
Regieraums.» Er zeigte auf die Stelle. «Als jedoch das Licht wieder anging,
waren Sie hinter dem Stuhl des Regisseurs und gingen zurück zu ihrem
ursprünglichen Standort...»
    «Ich versuchte, an ein Telefon
zu gelangen.»
    «Ja. Natürlich. Meine Frage
ist, was hat Sie veranlaßt, sich überhaupt von Ihrem ursprünglichen Standort
fortzubewegen?»
    Das große Gesicht starrte ihn
an. Die beiden Hände wurden zusammengepreßt. Mr. Pringle hatte den unangenehmen
Gedanken, Malcolm Gordon stelle sich seinen Hals zwischen ihnen vor.
    «Ich habe mich von meinem
ursprünglichen Standort fortbewegt, um Christopher Glück zu wünschen. Ich hatte
ihm seine Chance gegeben. Ich wußte, er würde einen Erfolg daraus machen, aber
ich wußte auch, daß es Widerstand gab. Man konnte es aus Christophers Stimme
heraushören. Die Leute da drinnen halfen ihm nicht, sie bekämpften ihn. Alle
waren neidisch auf ihn. Ich wollte ihn wissen lassen, daß ich hinter ihm stehe,
ihn unterstütze. Ich ging wieder zurück, um nicht im Weg zu stehen, als der
besoffene Nichtsnutz... wenn ich nur dort geblieben wäre, wo ich war... ich
träume davon... wäre ich nur an Ort und Stelle geblieben, hätte ich vielleicht
verhindern... aber hätte denn jemand ahnen können, daß Kemp tun würde, was er
getan hat? Aus Rache...» Die Stimme war zu einem Flüstern herabgesunken.
«Christopher war so vielversprechend», wiederholte er. Er drehte seinen Stuhl
so, daß sein Rücken Mr. Pringle zugewandt war. «Gehen Sie — bitte!»
    Mr. Pringle schluckte. «Ich
möchte Ihren Kummer nicht vertiefen, aber da gibt es noch das andere
Verbrechen, das mit dem Bild. Was war nach Ihrer Meinung der Grund, daß es
zerstört wurde?»
    Malcolm stand auf und ging
ungeduldig im Raum herum. «Wer weiß? Ich stimme der Polizei zu, ich glaube
nicht, daß die beiden etwas miteinander zu tun haben.»
    «Hat Mr. Asante Feinde?»
    «Woher soll ich das wissen? Das
Privatleben der Angestellten geht mich nichts an. Offenbar hat er einen. Warum
fragen Sie ihn nicht danach?» Jemand klopfte ängstlich an die Tür. «Herein!»
    Ein Individuum mit bleichem
Gesicht, Entschuldigungen heraussprudelnd, stand in der Türöffnung. Malcolm hob
die Hand. «Einen Moment.» Er drehte sich um. «Ich gebe Ihnen einen
ausgezeichneten Rat. Überlassen Sie alles den Profis.»
    «Ich danke Ihnen. Guten Tag.»
Mr. Pringle ging und schloß die Tür hinter dem Unglücklichen. Als er durch das
Vorzimmer ging, nahm ihn die Sekretärin nicht zur Kenntnis, sondern redete
weiter auf ihre Gegensprechanlage ein. «Ich habe zwei Anrufe in der Leitung,
Malcolm, und Dorothy

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