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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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drinnen und halb draußen hing ein ungefähr fünf Zentimeter langes Haar zwischen den Glassplittern fest. Sofort dachte er an Reynolds und seine Büschel, doch dieses Haar war dunkler als das von Reynolds.
    Er schaute Tamzin Skinner an. Sie war blondiert, und ihr Scheitel war braun, nicht schwarz.
    Ein Samenkorn der Erregung begann tief in Jonas’ Bauch auszutreiben. Wenn dieses Haar dem Entführer gehörte, könnten sie innerhalb einer Woche seine DNS haben. Massentests auf dem Moor, eine Verhaftung innerhalb eines Monats. Vielleicht würden Jess und Pete und Charlie in einem Monat noch am Leben sein. Vielleicht konnte man sie retten. War das möglich? Das Pochen seines Herzens war die Reaktion auf die Injektion mit purer Hoffnung – ein Gefühl, das er seit Jahren nicht mehr gekannt hatte.
    »Da hängt ein Haar drin«, sagte er und drehte sich um, um es der Frau zu zeigen. Sie stand auf, kam mit leicht schwingenden Hüften herüber und blieb zu dicht neben ihm stehen. Ihr Arm rieb gegen seinen, als sie das Haar betrachtete.
    Sie nickte. »Das ist von Jack.«
    »Wer ist Jack?«, fragte er und fühlte, wie seine Hoffnung am Rande des Abgrundes schwankte.
    »Mein Hund.«
    »Sie haben einen Hund«, sagte er. Weniger eine Frage als eine Feststellung.
    »Klar«, bestätigte sie. »’N Windhundmischling.«
    »Oh.« Jonas sah sich um. »Wo ist er denn?«
    »Im Pub«, antwortete sie. Und dann, als Jonas sie ansah und auf mehr wartete, fügte sie erklärend hinzu: »Mit meinem Freund.«
    »Oh«, sagte Jonas noch einmal. Er zupfte das Haar aus der Scheibe und ließ es zu Boden fallen, wobei er sich wünschte, es wäre etwas Schweres, das er mit Schwung in das Gebüsch hinter dem Wohnwagen pfeffern könnte, um seiner Enttäuschung Genüge zu tun. Kein Haar des Entführers. Keine DNS und keine Verhaftung und keine gefundenen, geretteten Kinder.
    Gar nichts.
    Er war sich so sicher gewesen, dass die eingeschlagenen Scheiben irgendetwas zu bedeuten hatten.
    Aber es war nur ein Haar von einem Hund.
    Einem Hund.
    Es traf Jonas wie ein Schlag.
    Hunde in den Autos.
    »Hatten Sie den Hund damals bei Tarr Steps dabei?«
    »Ja, wir nehmen Jack so ziemlich überallhin mit. Wenn wir ihn hierlassen, zerkaut er allen möglichen Scheiß.«
    »War er im Auto, als das Fenster eingeschlagen wurde?«
    »Ja. Warum?«
    »Entschuldigen Sie mich einen Moment.« Jonas zog sein Handy aus der Tasche und ging ein kleines Stück von der Frau weg.
    Dann stellte er David Tedworthy dieselbe Frage.
    Sie waren mit Gus bis zum Fluss hinunter und wieder zurückgegangen und hatten ihn dann im Auto gelassen, während sie eine einstündige Wanderung gemacht hatten. »Er ist alt und klapprig, verstehen Sie? Er kann keine langen Spaziergänge mehr machen. Im Auto fühlt er sich wohler.«
    Jonas rief die Auskunft an und ließ sich mit Barbara Moorcroft verbinden. Er fragte sie, ob sie ihre Hunde auf dem Turnier irgendwann im Auto gelassen hatte.
    »Ja«, antwortete sie, und Jonas konnte schwach Gekläff im Hintergrund hören. »Nur so lange, bis ich die Kinder und das Picknick auf der Reihe hatte. Dann bin ich zurückgegangen und hab sie geholt. Da hab ich gesehen, dass die Scheibe kaputt war. Dann ging diese ganze Geschichte mit dem vermissten Jungen los, und ich hab mir bloß noch die Hunde geschnappt und bin zurück, um zu sehen, ob bei den Kindern alles okay ist, ehe ich Sie bei den Autos getroffen habe. Aber da hatten Sie das mit dem Fenster ja schon gesehen.«
    Jonas beendete das Gespräch. In seinem Kopf wirbelte neue Hoffnung, die die alte klein und schäbig aussehen ließ.
    »Ist das wichtig?«, wollte Skinner wissen.
    Jonas antwortete ihr nicht. Er hatte kaum ihre Frage mitbekommen. Er murmelte irgendetwas, dass er losmüsse, und dann etwas von einer neuen Steuerplakette, und stieg wieder in den Land Rover.
    Bei Tarr Steps hatte Tamzin Skinner ihren Hund im Wagen gelassen und David Tedworthy auch. In beiden Autos, die auf dem Turnier beschädigt worden waren, hatten Hunde gesessen. Und hier kam der Knüller: Barbara Moorcroft hatte zwei Hunde im Auto gelassen – und bei ihrem Renault Megane waren zwei Fenster eingeschlagen worden.
    Eins für jeden Hund.
    Mit zittrigen Händen rief er Stanley Cotton an. Dabei verwählte er sich dreimal, und als er es endlich geschafft hatte, klingelte das Telefon endlos, und Jonas hätte fast vor hilfloser Wut aufgestöhnt, weil er mit einem Anrufbeantworter rech nete. Stattdessen meldete sich schließlich ungeduldig ein

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