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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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älter vor. Er schaukelte gemächlich vor sich hin und blies den Rauch aus, fast noch ehe er ihn im Mund hatte.
    Davey konnte das Baby noch immer brüllen hören, als Chantelle Cox aus seinem Blickfeld verschwand. Er dachte daran, dass der Kidnapper Jake entführen könnte und sich dann mit diesem grässlichen Krach herumärgern müsste. Wenn er der Entführer wäre, würde er ihn sofort zurückbringen. Wahrscheinlich wünschte sich Chantelle Cox manchmal, dass Jake gekidnappt würde, wenn er so brüllte.
    Der Gedanke traf ihn wie ein Blitzschlag.
    »Hey!« , entfuhr es ihm. Er schmiss die Zigarette in den Staub zu seinen Füßen, hüpfte von der Schaukel und sauste zur Rampe hinüber.
    »Was ist denn?« Shane stolperte von dem Skateboard herunter und tat so, als sei das gewollt gewesen. Er drehte sich zu Davey um, der angesichts seiner eigenen Genialität die Augen weit aufgerissen hatte.
    »Was ist denn?«, fragte Shane noch einmal – diesmal aufgeregter.
    »Ich weiß, wo wir so viel Kohle herkriegen, wie wir jemals brauchen werden.«
    »Voll klasse!«, sagte Shane. »Und woher?«
    »Die Belohnung, du Idiot! Zehntausend Pfund, wenn man diese Kinder findet!«
    Shane sperrte vor Erregung den Mund auf, dann klappte er ihn nach einem Realitätstest wieder zu. Sein Augenverdrehen besagte, dass dieser Plan selbst für ihn zu aussichtslos war. Er hob sein Skateboard auf. »Aber nach denen sucht doch jeder. Wie sollen wir die denn finden?«
    » Wir schnappen den Kidnapper!«
    »Und wie?«, wollte Shane wissen.
    Davey brachte es kaum über sich, es ihm zu verraten. Seine Idee war so simpel und gleichzeitig so abgefahren, dass er es nicht laut aussprechen wollte. Immer wieder ging er im Kopf alles durch, für den Fall, dass er etwas übersehen hatte. Er wollte nicht, dass Shane seinen Plan versenkte, sobald er ihm davon erzählte. Aber gleichzeitig platzte er fast vor Begierde, es seinem Freund zu sagen.
    » Wie können wir ihn schnappen?«, fragte Shane hartnäckig.
    Davey grinste und mimte einen Angler, der mit Spule und Kurbel einen Fang an Land zieht.
    »Wie einen Fisch.«
    28
    In dem Moment, als Davey ihm die Wahrheit darüber gesagt hatte, wo sie das Geld gefunden hatten, hatte Steven gewusst, wem es gehörte.
    Genau genommen gehörte es wohl ihm.
    Aber eigentlich gehörte es noch immer Lucy Holly.
    Sie hatte es ihm gegeben, an dem Abend, an dem sie umgekommen war. Die aufgeplatzte Stelle an ihrer Lippe war noch frisch, und ihre Augen waren noch rot vom Weinen gewesen, als sie eine Dose ganz hinten aus dem Schrank geholt und ein Bündel Geldscheine herausgenommen hatte. Sie hatte es ihm in die Hand gedrückt, als würde sie nie wieder Geld brauchen.
    Dann hatte sie ihn zum Abschied umarmt.
    Als er durch den Schneesturm nach Hause gegangen war, hatte er das Geld in den Wind geschmissen. Zweifellos hing der Rest der Summe – so um die fünfhundert Pfund, hatte er damals geschätzt – noch immer in den Hecken und Wiesen dicht bei dem Doppelcottage von Mr Holly und Mrs Paddon.
    Steven hatte nie daran gedacht, zurückzugehen und es zu holen, nicht einmal, als er sich das Motorrad gewünscht hatte – und bei dem Gedanken, dass Mark Trumbull es für Cider und Pornohefte ausgegeben hatte, zitterte er vor Zorn.
    Vielleicht hätte er Davey das alles erklären sollen. Aber wie konnte er in dieses Wespennest stechen? Also hatte Steven stattdessen auf seinem Bett gelegen und zugehört, wie seine Mutter Davey zusammenstauchte, weil er die Tür kaputt gemacht und »Scheiße« gesagt hatte. Er hatte ein schlechtes Gewissen gehabt, doch letztlich war ihm nichts anders übrig geblieben.
    Daher gab es für Steven keinerlei Zweifel, wer sein Skateboard hatte, als er von der Schule kam und feststellte, dass es weg war.
    » DAVEY !«
    Er krachte durch die Tür zum Zimmer seines Bruders. Davey war nicht da, also durchsuchte Steven sein Zimmer. Es befand sich in dem üblichen chaotischen Zustand und sah auch nicht schlimmer aus, nachdem er eine Viertelstunde damit zugebracht hatte, das Unterste zuoberst zu kehren, aber zumindest war er sicher, dass sein Skateboard nicht hier war.
    Er suchte im Garten und drohte im Geiste, Davey umzubringen, wenn er es draußen gelassen hatte, so dass es sich durch Regen oder Tau verzog. In dem alten Kohlenbunker, hinter den Mülltonnen, unter den Bohnenranken, die er und Onkel Jude jedes Frühjahr pflanzten. Er stocherte sogar vorsichtig mit der Gartenforke im Komposthaufen herum, für den Fall, dass

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