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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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sauber, dann wetz ich das andere Messer und hol die alte Bubbles vom Haken runter. Die Hunde erkennen das Geräusch von dem zweiten Messer und fangen an zu singen, also sing ich mit: Hufe, Beine, Haut und Kopf, Hufe, Beine, Haut und Kopf …
    Ich schmeiß Stücke von der alten Milchkuh in ’ne Schubkarre und bring sie raus zu den Zwingern und werf sie über die Türen. Die Hunde hören auf zu singen und fangen an zu fressen. Die älteren fressen zuerst; das lernen die Junghunde schnell. Nur Milo versucht’s mal, und ich muss mit der Peitsche rein und seine Zähne aus Generals Schulter losmachen. Das wird mal ’n prima Hund, der Milo, aber dem muss man ordentlich in’n Arsch treten. Eigentlich is’ der ganze Wurf ’n bisschen rotzig geraten. Typisch Rufus. Bester Deckrüde in vier Grafschaften, aber der macht immer wieder mal Schnapper und Knurrer. Rick und Rosie, die schnappen beim Auslauf gern mal, so hintenrum. Deswegen gehn sie auch immer mit Drifter und Sandy – die zeigen ’nem Jungspund ganz schnell, wo’s langgeht. Gibt doch nichts Wirksameres, um einem Manieren beizubringen, als ordentlich von ’nem größeren Hund gebissen zu wer’n, an den man angekettet is’. Nächsten Winter könn’ die mit den besten Hunden mithalten, die Blacklands je gehabt hat.
    Da kommt ’n Auto die Straße rauf. Ich erwart gar keinen Besuch.
    John Took stieg aus seinem Range Rover und zündete sich gegen den beißenden Wind eine Zigarette an. Er freute sich nicht auf dieses Gespräch.
    Er hatte Bob Coffin geerbt. Der o-beinige Huntsman war Teil der Abmachung gewesen, zusammen mit den über sechzig Jagdhunden, die er übernommen hatte, als er vor drei Jahren den Posten als Master des Jagdvereins Blacklands angetreten hatte. Hätte John Took wählen können, so hätte er sich einen Huntsman mit ein bisschen mehr Format ausgesucht. Jemanden, der bei der Hundeschau der Grafschaft im weißen Jackett und Melone eine gute Figur machte. Vielleicht nicht ganz so den Neandertalertyp.
    Der Zwingergehilfe Nigel hätte seinen Anforderungen entsprochen, aber was sollte er machen? Nigel war erst achtundzwanzig, und Coffin war seit fast vierzig Jahren Huntsman. Selbst Took war klug genug gewesen, keinen vierzig Jahre alten Staub aufzuwirbeln. Jedenfalls nicht hier auf dem Moor.
    Wenigstens hielt er alles sauber. Nie lag auch nur ein Strohhalm herum, nie ein Blutfleck im großen Schuppen, nie ein Haufen in den Betonausläufen. Und er beklagte sich nie über das Cottage, das zu dem Job gehörte, obgleich der Jagdver ein dafür seit dreißig Jahren kein Geld mehr ausgegeben hatte. Took nahm an, dass Coffin alles selbst reparierte, und fragte nie nach den Kosten.
    Gute Hunde lieferte er auch, das musste Took ihm lassen. Gute Züchtungen für die Eigenheiten des Exmoor: groß und kräftig genug, um sich durch Ginster, Drahtzäune und Hochwasser führende Flüsse hindurchzukämpfen, aber mit hinlänglich leichter Hinterhand, um den ganzen Tag in hügeligem Terrain durchzuhalten.
    Es war ein Jammer. Wirklich. Sie würden alle leiden müssen.
    Er hörte, wie ein Tor ins Schloss fiel, und Coffin kam aus dem Zwingerhof und tippte sich an die Mütze. Irgendwie feudal, aber Took gefiel das.
    »Bob«, sagte er.
    »Mr Took.«
    Took nahm einen letzten Zug und trat seine Zigarette aus.
    »Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten, Bob.«
    Bob Coffins Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Wie bei einem Schaf.
    »Wir haben die Fusion mit Midmoor beschlossen.«
    Coffin nickte, wartete auf mehr.
    »Wir werden zwei Master haben, und ihr Pikör hat sich bereit erklärt, sich den Posten mit Alistair Farrel zu teilen. Aber ich fürchte, wir werden den Namen verlieren.«
    Das war ein harter Schlag. Took merkte es daran, dass Coffin beinahe geblinzelt hätte. Seit über hundertvierzig Jahren gab es einen Jagdverein Blacklands auf dem Exmoor. Groß in Mode war er nie gewesen, aber er war immer da gewesen.
    »Die gute Nachricht«, fuhr Took fröhlicher fort, »ist, dass Malcolm Bidgood in seinen Zwingern noch eine Stelle frei hat …«
    »Als Huntsman?«
    »Als Assistent des Huntsman.«
    So was gibt’s doch gar nicht. Coffin sprach es nicht aus, doch sie wussten es beide. Vierzig Jahre – und er wurde zum Zwingergehilfen degradiert. Wie irgend so ein Semesterferien-Praktikant vom Bicton College.
    »Der Zwinger von Midmoor wird der Vereinszwinger«, fuhr Took hastig fort, erleichtert, dass das Schlimmste vorüber war. »Aber ich möchte nicht, dass Sie

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