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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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Ihren Auszug hier überstürzen, Bob. Das hier ist Ihr Zuhause, und ich habe durchgesetzt, dass zu der Vereinbarung gehört, dass die Anlage erst nächste Saison verkauft wird, also haben Sie reichlich Zeit, alles zu regeln. Da habe ich mich ganz klar ausgedrückt.«
    Bob Coffin bedankte sich nicht bei ihm. Er nickte nur kurz und warf einen schnellen Blick zu dem Cottage hinüber.
    »Tut mir leid, dass ich der Überbringer schlechter Nachrichten bin.«
    Coffin nickte abermals. »Und was is’ mit der Meute?«, wollte er wissen.
    »Ah ja. Die Meute. Mr Stourbridge sagt, wir nehmen drei Paare. Er verlässt sich darauf, dass Sie die Besten aussuchen, aber sie haben gesagt, bitte nichts Älteres als drei Jahre.«
    »Was is’ mit Rufus?«
    »Nichts Älteres als drei. Ich habe gefragt. Und ich habe die ganze Woche herumtelefoniert, aber niemand kann die anderen brauchen. Eine verdammte Schande.«
    »Niemand kann sie brauchen«, sagte Bob Coffin. Es war keine Frage, aber Took beantwortete sie trotzdem.
    »Genau.«
    »Und was soll ich mit ihnen machen?«
    Took machte ein verblüfftes Gesicht. Das war doch wohl ganz offensichtlich? Doch Bob Coffin sah einfach nur verwirrt aus. Er würde ihn doch wohl nicht zwingen, es laut auszusprechen, oder?
    Offenbar doch. Dieser passiv-aggressive kleine Höhlenmensch.
    »Nun ja, ich fürchte, wir werden sie abschaffen müssen, Bob. Ein schrecklicher Jammer, aber so ist es nun mal.«
    »Sie erschießen, meinen Sie?«
    Took war überrascht, dass Coffin überrascht war. Großer Gott, man könnte denken, er hätte in seinem ganzen Leben noch nie ein Tier abgeknallt. Als gäbe es keinen stetigen Strom aus rippendürren Pferden und Kühen mit gebrochenen Beinen, die im großen Schuppen niedergestreckt wurden. Ganz zu schweigen von den alten Hunden – jede Saison gab es fünf oder sechs, die nicht mehr mithalten konnten und mit einer 22er in die ewigen Jagdgründe befördert werden mussten. Der alte Sack würde doch jetzt nicht sentimental werden, oder?
    »Ja«, antwortete Took. »Wir werden alle ein bisschen leiden müssen, fürchte ich. Ich kann Nigel bitten, raufzukommen und Ihnen zu helfen, wenn Sie möchten.«
    Coffin schaute weg, über die Wiese, dorthin, wo die gescheckten Rücken der sechzig Jagdhunde durch den Maschen drahtzaun zu sehen waren, die Schwänze hochgereckt und gebogen und wie freudige Flaggen in ständiger Bewegung, während sie um die riesigen Fleischbrocken herumwuselten.
    »Sie erschießen«, sagte er leise.
    »Genau«, erwiderte Took forsch. »Aber so was haben Sie doch schon tausendmal gemacht, nicht wahr?«
    »Nich’ mit gesunden Hunden, die gut in Form sind.«
    »Schauen Sie, die Hunde sind dazu da zu arbeiten, und jetzt sind sie arbeitslos. Wir müssen das realistisch sehen, das wissen Sie doch.«
    »Die ganze Meute«, sagte Coffin leise.
    Allmählich verlor Took die Geduld. »Das sind Jagdhunde , Bob, keine Haustiere, Himmelherrgott noch mal! Das sind doch keine verfluchten Kinder! Die liebt man doch nicht!«
    Coffin schwieg – er blickte weiter zu den Ausläufen hinüber, durch die ersten stechenden Graupelkörner hindurch.
    Took fasste sich wieder und räusperte sich. »Hören Sie, ich habe getan, was ich konnte. Hab die ganze Woche rumtelefoniert. Die Zwinger züchten lieber selbst, das wissen Sie doch.«
    Coffin schwieg. Took beschloss, mit dem kriecherischen Gehabe aufzuhören und ihn wie den Dienstboten zu behandeln, der er war. »Also, möchten Sie, dass ich Nigel raufschicke?«
    »Nein«, sagte Coffin.
    »In Ordnung«, sagte Took und marschierte zurück zu seinem Range Rover. Seine plattgedrückte Zigarettenkippe zeigte an, wo er gewesen war.
    Als Mr Took weg war, hab ich die drei Paare für Midmoor ausgesucht.
    Connor, Dancer, Patch, Boatman, Rusty und Rumble.
    Die andern hab ich erschossen.
    Lieber gleich, bevor ich zu viel drüber nachdenken konnte, verstehn Sie? Hat nich’ länger als ’ne Stunde gedauert. Ich hab sie in den großen Schuppen gebracht, immer paarweise mit ihrem Laufpartner, damit ich ’ne Kette hab, um sie still zu halten, aber ’s warn ja alles brave Hunde.
    Bei Rufus war’s ’n bisschen schlimm. Is’ ja nur natürlich, wo er doch der Beste war und mein Liebling. Aber – komisch – am schlimmsten war so ’ne kleine Hündin namens Frankie. Nettes Ding, hat immer so komisch die Nase gerümpft und einen angelächelt. Das hat sie von ihrer Mutter Bella, und die hat’s von ihrer Mutter Fern. Frankie war fast die Letzte. Die

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