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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Busen.
    Denke nunmehr, daß nicht dir Götterzorn ich erwecke
    Jenes Tags, wann Paris dich dort und Phöbos Apollon
    Töten, wie tapfer du bist, am hohen skäischen Tore!
    Als er dieses geredet, umschloß ihn das Ende des Todes.
    Aber die Seel aus den Gliedern entflog in die Tiefe des Ais,
    Klagend ihr Jammergeschick, getrennt von Jugend und Mannkraft.
    Auch dem Toten erwiderte noch der edle Achilleus:
    Stirb! Mein eigenes Los, das empfang ich, wann es auch immer
    Zeus zu vollenden beschließt und die andern unsterblichen Götter!
    Also sprach er und zog die eherne Lanz aus dem Leichnam;
    Sie dann legt’ er zur Seit und raubte die Wehr von den Schultern,
    Blutbefleckt. Da umliefen ihn andere Männer Achaias,
    Die ringsher anstaunten den Wuchs und die herrliche Bildung
    Hektors, und auch keiner umstand ihn ohne Verwundrung.
    Also redete mancher, gewandt zum anderen Nachbar:
    Wunder doch! Viel sanfter fürwahr ist nun zu betasten
    Hektor, als da die Schiff’ in lodernder Glut er verbrannte!
    Also redete mancher und nahte sich, ihn zu verwunden.
    Aber nachdem ihn entwaffnet der mutige Renner Achilleus,
    Stand er in Argos’ Volk und sprach die geflügelten Worte:
    Freund’, ihr Helden des Danaerstamms, o Genossen des Ares,
    Jetzo da diesen Mann mir die Götter verliehn zu bezähmen,
    Der viel Böses getan, weit mehr denn die anderen alle:
    Auf nun, laßt uns die Stadt in Rüstungen rings versuchen,
    Bis wir ein wenig erkannt den Sinn, den die Troer bewahren,
    Ob sie vielleicht uns räumen die Burg, weil dieser dahinsank,
    Oder zu stehn sich erkühnen, wiewohl nicht Hektor begleitet.
    Aber warum bewegte das Herz mir solche Gedanken?
    Liegt doch tot bei den Schiffen und ohne Klag und Bestattung
    Unser Freund Patroklos, den nie ich werde vergessen,
    Weil ich mit Lebenden geh und Kraft in den Knien sich reget!
    Wenn man auch der Toten vergißt in Aides Wohnung,
    Dennoch werd ich auch dort des trautesten Freundes gedenken!
    Auf nun, mit Siegesgesang des Päeon, Männer Achaias,
    Kehren wir, Hektor führend, hinab zu den räumigen Schiffen!
    Groß ist der Ruhm des Sieges; uns sank der göttliche Hektor,
    Welchem die Troer der Stadt wie einem Gott sich vertrauten!
    Sprach’s, und schändlichen Frevel ersann er dem göttlichen Hektor.
    Beiden Füßen nunmehr durchbohret’ er hinten die Sehnen
    Zwischen Knöchel und Fers und durchzog sie mit Riemen von Stierhaut,
    Band am Sessel sie fest und ließ nachschleppen die Scheitel,
    Trat dann selber hinein und erhob die prangende Rüstung;
    Treibend schwang er die Geißel, und rasch hinflogen die Rosse,
    Staubgewölk umwallte den Schleppenden, rings auch zerrüttet
    Rollte sein finsteres Haar, da ganz sein Haupt in dem Staube
    Lag, so lieblich zuvor! Allein nun hatt es den Feinden
    Zeus zu entstellen verliehe in seiner Väter Gefilde.
    Also bestäubt ward jenem das Haupt ganz. Aber die Mutter
    Rauft’ ihr Haar und warf den glänzenden Schleier des Hauptes
    Weit hinweg und blickte mit Jammergeschrei nach dem Sohne.
    Kläglich weint’ auch der Vater und jammerte; doch von den Völkern
    Tönte Geheul ringsher und Angstgeschrei durch die Feste.
    Weniger nicht scholl jetzo die Wehklag, als wenn die ganze
    Ilios hochgetürmt in Glut hinsänke vom Gipfel.
    Kaum noch hielten die Völker den Greis, der in zürnender Wehmut
    Strebte hinauszugehn aus dem hohen dardanischen Tore.
    Allen fleht’ er umher, auf schmutzigem Boden sich wälzend,
    Nannte jeglichen Mann mit seinem Namen und sagte:
    Haltet, o Freund’, und laßt mich allein, wie sehr ihr besorgt seid,
    Gehn vor die Feste hinaus und nahn den Schiffen Achaias!
    Anflehn will ich den Mann, den entsetzlichen Täter des Frevels,
    Ob er vielleicht mein Alter mit Ehrfurcht und Erbarmung
    Anschaut; denn auch jenem ist schon grauhaarig der Vater,
    Peleus, der ihn erzeugt’ und nährete, ach zum Verderben
    Trojas! Doch vor allen mir selbst bereitet’ er Jammer;
    Denn so viele Söhn’ erschlug er mir, blühender Jugend!
    Alle jedoch betraur ich nicht so sehr, herzlich betrübt zwar,
    Als ihn allein, des wütender Schmerz mich zum Ais hinabführt,
    Hektor! Wär er doch nur in meinen Armen gestorben!
    Satt dann hätten wir uns das Herz geweint und gejammert
    Ich und die ihn gebar, die unglückselige Mutter!
    Also sprach er weinend, und ringsum seufzten die Bürger.
    Hekabe aber erhub die Wehklag unter den Weibern:
    Sohn, was soll ich Arme hinfort noch leben in Jammer,
    Da du Trauter mir starbst? Der mir bei Nacht und bei Tage
    Ruhm und

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