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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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ausgestreut lagen.
    Auf der Stirnseite des Saals befand sich eine breite, erhellte Nische, in der ein Thron aus ziseliertem Gold stand. Auch er war mit Blüten und Blättern geschmückt worden. Darauf saß Dari, die in einem langen, schneeweißen Gewand sehr ungewohnt aussah.
    Miray konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Ihr Haar war zu einer aufwendigen Frisur hochgesteckt worden und floss in einzelnen Strähnen um ihren Hals. Neben dem Thron stand Libanul in einen schwarzen Mantel gehüllt und machte ein strenges Gesicht.
    „Warum steht Libanul neben dem Thron?“, fragte Miray Lucy, die seinem Blick folgte.
    „Weil er Daris Verlobter ist. Er wird Kaiser sein, an ihrer Seite“, gab sie zur Auskunft.
    „Was!“, stieß Miray hervor. „Woher weißt du das?“
    „Sie hat es uns gesagt, als wir hier ankamen“, meinte Lucy leicht hin.
    Miray blickte mit gerunzelten Brauen zu Boden. Er hatte mit einem seltsamen Gefühl zu kämpfen, das er nicht genau einzuordnen wusste. Warum hatte Dari ihm nichts davon gesagt?
     
    Sie nahmen zu dritt an einem der runden Tische unter den Säulen Platz, deren obere Enden wie die Beine einer Spinne über die Decke wanderten. Die Verstrebungen bildeten so ein verwirrendes Muster, das von sanft schimmernden Lichtkugeln durchsetzt war.
    Vor ihnen standen auf mehreren Tabletts und unter silbernen Hauben viele ungewöhnliche Gerichte, die einen würzigen Duft verströmten. Lucy griff sofort zu, während Fay und Miray eher vorsichtig zu essen begannen.
    Um sie herum herrschte eine ausgelassene Stimmung. Man warf ihnen neugierige Blicke zu. Menschen wurden hier offenbar tatsächlich nicht oft gesehen. Aber keiner sprach sie an, oder setzte sich an ihren Tisch.
    „Wann werdet ihr aufbrechen?“, unterbrach Fay das Schweigen.
    „Gleich nach dem Fest“, sagte Lucy, die nun von der bedrückenden Stimmung angesteckt worden war. „Jonkanur wird uns hinunterbringen.“
    Einige der Lichtfeen hatten nun zu tanzen begonnen, und auch Libanul verneigte sich vor der auf dem Thron sitzenden Dari, um sie zur Tanzfläche zu führen.
    Nachdem sie den Tänzern eine Weile zugesehen hatten, stand Miray plötzlich auf, wobei sein Becher aus Kristall umfiel und ging mit raschen Schritten auf die Tanzfläche hinaus.
    „Was hat er denn vor?“, fragte Fay. Lucy hob nur ahnungslos die Schultern.
     
    Miray hatte die tanzenden Feen erreicht und hielt nach Dari und Libanul Ausschau. Einige verwunderte Blicke blieben an ihm haften, als er auf die beiden zuschritt und Dari auf die Schulter tippte. Die Lichtfee und Libanul blieben stehen und sahen den Prinzen verwundert an.
    „Darf ich um diesen Tanz bitten?“, sagte Miray steif.
    Libanul hob überrascht die Brauen, während Dari den Prinzen nur stumm anblickte.
    „Bitte schön, sie gehört Euch“, sagte der Feenmann, verbeugte sich vor Dari knapp und schritt dann rasch von der Fläche.
    „Du hast ihn brüskiert“, meinte die Lichtfee, während sie Mirays Hand nahm und zur Melodie der Musik weitertanzte.
    „Es tut mir leid“, entgegnete Miray kühl.
    „Was soll denn das?“
    „Du hättest mir sagen können, dass du mit Libanul ... verlobt bist“, zischte der Prinz.
    „Warum?“
    „Weil ich es dann gewusst hätte.“
    „Und was hätte das für einen Unterschied gemacht?“
    Sie tanzten an ein paar Tischen vorbei und verstummten eine Weile.
    „Miray, was immer du dir einbildest, in mir zu sehen ...“
    „Ich bilde mir gar nichts ein.“
    „Du bist noch so jung und ...“
    „Was hat denn das mit dem Alter zu tun?“
    Dari seufzte und warf einen Blick zu Libanul, der am Rand unter einer Säule stand und ihnen zusah. Sein Gesichtsausdruck gefiel ihr nicht besonders.
    Das hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt!
    „Vielleicht sollten wir lieber zum Tisch gehen“, schlug Dari vor und ließ den Prinzen los. Sie wandte sich um und schritt von der Fläche. Miray folgte ihr verwirrt.
    „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Mission durch Gefühle gefährdet wird“, sagte Dari, als sich Miray auf seinen Platz setzte und zu Boden blickte. Er sagte nichts, und Dari runzelte die Stirn. Sie war es gewöhnt, alles unter Kontrolle zu haben und das traf auf den Sohn König Effèlans nicht zu. Sie setzte sich ebenfalls und starrte Miray an, während Lucy von einem zum anderen sah. Fay aß ohne aufzublicken, und auf einmal trat Nevantio von Romec an den Tisch.
    „Es ist alles bereit“, strahlte er. „Jonkanur kann mit euch starten, sobald ihr soweit

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