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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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wollen die Magie dieses Ortes nicht stören, solange die Gärten sich erholen. Wer weiß, vielleicht in Tausend Jahren, werden hier wieder viele Feen leben ... aber im Moment ist das noch nicht möglich.“
    Sie hatten die Mauern eines kleinen Schlösschens erreicht und drückten sich gegen die, von Efeu vereinnahmte, Wand.
    „Seht ihr die Mauer dort drüben?“, erkundigte sich die Lichtfee.
    „Du meinst die einzige, die hier so schwarz ist, wie oben die Türme?“, wollte Lucy wissen.
    „Ja, dahinter lauert Finsternis. Das ist der Bereich, in dem früher die Gesichtslosen gelebt haben. Wenn wir Glück haben, finden wir sie dort.“
    Wenn wir Glück haben, überlegte Miray mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend. So viel Glück will ich gar nicht haben.
    „Wenn wir die Mauer erreichen, werden wir mehr wissen“, fuhr Dari fort. „Aber wir müssen langsam gehen, damit sie uns nicht kommen hören.“
    Die beiden anderen wussten zwar nicht, was die Lichtfee damit meinte, aber sie folgten ihr, als sie langsam durch das hohe Gras hinter dem Schloss schritt. Wolken aus blauen Schmetterlingen flogen in die Luft auf und verschwanden im Geäst eines nahen Baumes, der nun lauter blaue Blätter zu haben schien.
    Miray beobachtete das Schauspiel fasziniert, als er plötzlich gegen Dari stieß, die vor der Wand stehen geblieben war.
    „Da! Seht ihr?“ Sie wies mit der Hand zu einem der sicher fünfzig Meter breiten Turmbauten hinüber, die vermutlich bis ans Sonnenlicht aus der Grube der Toten Stadt hinausragten. Vielleicht zwanzig Meter über ihren Köpfen, konnte man einen schwachen, flackernden Lichtschein hinter einem der Fenster erkennen.
    „Glaubst du, das sind sie?“, zischte Miray. Lucy schluckte. Der Turm und die ganze Umgebung wirkten beklemmend. Dort war nichts aus Licht gemacht, die Mauern des Turmes schienen aus derselben zerbröckelnden Kohle zu bestehen, wie die Türme weiter oben.
    „Ja“, gab die Lichtfee zurück. In ihre schwarzen Augen trat ein seltsamer Funke. Zuerst dachte Miray, es wäre vielleicht Angst, aber gleich darauf erkannte er, dass er sich geirrt hatte. Es war der Blick einer Frau, die darauf aus war, Rache zu üben.
    „Dort drüben gibt es einen Durchgang in der Mauer.“ Dari wandte sich nach rechts.
    „Du willst wirklich in diesen schrecklichen Turm gehen?“, wollte Lucy wissen.
    „Jetzt ist es zu spät zum Umkehren“, entgegnete die Fee. „Außerdem tragt ihr beide das Iluminai. Es wird uns nichts geschehen.“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    35. Die Gesichtslosen
     
     
     
     
    Dari lief den anderen an der Mauer entlang voran. Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis der Durchgang vor ihnen auftauchte. Sie mussten sich den Weg durch ein Flechtwerk aus Efeu und Clematis kämpfen, aber dann standen sie, von einem Augenblick auf den anderen, vor dem himmelstrebenden Turm, der wie ein Stock, den ein Riese hier in die Erde gerammt hatte, vor ihnen aufragte. Er sah hässlich aus. Die Verzierungen, die ihn früher verschönert hatten, mussten mit der Zeit alle abgebrochen sein. Die Oberfläche wirkte, als hätte man sie mit einem Reibeisen bearbeitet.
    Das erleuchtete Fenster konnte man nun deutlich sehen. Miray bemerkte jetzt sogar noch ein zweites und ein drittes in der Reihe darüber.
    „Wie wollen wir es anstellen?“, fragte der Prinz, während sie auf ein breites Portal zuliefen, das geschlossen vor ihnen in die Höhe ragte.
    „Zuerst müssen wir herausfinden, wer der Träger des Iluminai ist“, meinte Dari. „Wir werden so tun, als wollten wir mit ihnen verhandeln. Es wird nicht ungefährlich sein, und ich brauche eure Kräfte.“
    Miray wurde es schwindelig, als sie die Stufen zum Portal hinaufstiegen und Dari die schmiedeeiserne Klinke herunterdrückte. Als sie in das Innere des Turmes huschten, erwartete sie noch mehr Finsternis. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, geschweige denn die nähere Umgebung.
    Dari holte die dunkelblaue Lichtkugel hervor und rieb mit ihrer hellen Hand über die Oberfläche.
    Ein schwacher Schimmer blauen Lichts erhellte die Gesichter der drei Abenteurer. Lucy machte ein ängstliches Gesicht, und Miray sah nicht viel besser aus. Dari bemerkte, wie ähnlich sich die beiden waren.
    „Ich werde mit Miray hinaufgehen und die Grauen Hexer zur Rede stellen. Lucy, du bleibst im Hintergrund, lass dich nicht sehen. Die Dunkelheit wird dir als Tarnung dienen. Wenn wir herausgefunden haben, wer das

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