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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Ashjafal bewahren sollte. Es war ein Zufall, dass ausgerechnet dieses Buch ...“
    „Aber Tahut würde nie etwas mit Hexerei zu tun haben“, unterbrach Fay den Drachenfürst.
    „Es ist nun einmal geschehen“, versuchte Dari sie mit sanfter Stimme zu beruhigen. „Und wir müssen nun versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Denn ...“, sie richtete ihre dunklen Augen auf Nevantio, „die Grauen Hexer werden nie wieder in dieses Buch zurückkehren, seine Magie ist unwiederbringlich zerstört. Wir brauchen einen neuen Plan und den habe ich euch gerade vorgelegt. Der Prinz und ich, wir werden in die tiefsten Bereiche der Toten Stadt hinuntersteigen und uns den Gesichtslosen stellen.“
    Ein betroffenes Schweigen breitete sich über den Raum. Miray spürte, wie ihm eine unangenehme Gänsehaut über den Rücken rieselte. Das hörte sich so einfach an. Aber er hatte große Angst. Er war nicht der Held, den Effèlan sich gewünscht hatte, und er würde auch nicht der Held sein, den Dari sich wünschte.
    „Jonkanur soll euch dorthin bringen“, sagte schließlich Nevantio. „Ihr könnt seine Hilfe gebrauchen.“
    „Ich werde auch mitkommen“, schlug Lucy vor.
    „Ich auch“, sagte Fay, aber Dari schüttelte entschieden den Kopf.
    „Wenn wir zu dritt sind, reicht das. So wenig wie möglich. Es wäre nicht gut, wenn du mitkämst, Fay.“
    Die Prinzessin sah die Lichtfee einen Moment sprachlos an, dann presste sie die Lippen zusammen und stürmte aus dem Zimmer.
    „Warum hast du sie abgewiesen?“, wollte Lucy wissen. „Es wäre gut gewesen, wenn sie mitgekommen wäre.“
    „Nein, das wäre es nicht“, entgegnete Dari bestimmt und warf Miray einen Blick zu. „Sie muss erst einmal mit sich selbst ins Reine kommen.“
                                                                            *
    Als die Sonne unterging, verschwand auch der letzte Schimmer blauen Himmels über der Toten Stadt. Man konnte nun dem Irrtum erliegen, unten sei oben und umgekehrt. Der sternübersäte Nachthimmel sah beinahe genauso aus, wie der lichtdurchsetzte Untergrund Shindistans. Die Finsternis wurde noch greifbarer und die bizarren Türme, Brücken und Treppen gingen in der Dunkelheit unter, als hätte es sie nie gegeben.
    Auch die schwebenden Lichter der Feen wurden nun seltener, und die Lichtketten, die die Brücken erhellt hatten, verloschen für die Nacht. Nur hier und dort sah man eine einsame Laterne über die kunstvollen Bauwerke wandern.
    Als einziges Gebäude blieb der Mittelturm Aribanai erhellt. Es war sogar so, als würden alle Lichter, die tagsüber in der ganzen Stadt umhergeflogen waren, in den Turm zurückkehren und bald strahlte er wie ein lichtübergossener Baum, der einsam und verlassen mitten aus dem Krater der Toten Stadt ragte. Schimmernde Feen flogen mit ihren glaszarten Schmetterlingsflügeln an den Balustraden entlang, sammelten sich in Trauben und schienen manchmal seltsame Tänze aufzuführen.
    Aribanai war nachts der Treffpunkt aller Lichtfeen in Shindistan. Hierher zog sich der Rest der Stadt zurück, um das Licht bis zum nächsten Morgen bewahren zu können.
    Im Innern war der Unterschied genauso spürbar. Miray, Lucy und Fay gingen durch einen atemberaubenden Lichttunnel auf einen mit leuchtenden Blumen und Blättern geschmückten Festsaal zu.
    Die Lichtfeen feierten die Rückkehr ihrer Kaiserin. Die Töne unbekannter Instrumente, die in Mirays Ohren ganz ähnlich wie Harfen klangen, schwebten ihnen entgegen, und als sie den Saal betraten, mussten sie beinahe geblendet die Augen schließen.
    Der Festsaal war ein riesiges Gebilde, das, wie die übrigen Räume Aribanais, wie eine große Bienenwabe aussah, die von Hunderten sechseckigen Säulen getragen wurde. Überall sah man die Lichtfeen mit ihren schimmernden Schmetterlingsflügeln stehen, gehen und tanzen. Die Frauen trugen Blumenkränze im Haar und lange, seidenartige Gewänder. Die Männer wirkten wie fremdartige Kunstwerke, ernst und hochgewachsen.
    „Was sind das nur für Blüten, die man hier überall sieht“, zischte Lucy dem Prinzen zu.
    „Ich weiß nicht, Libanul behauptete, sie würden auf dem Grund der Stadt wachsen. Es sieht so aus, als verströmten sie Licht.“
    „Die kommen sicher aus den Gärten, von denen uns Dari erzählt hat“, warf Fay barsch ein.
    Überall waren runde Tische aufgestellt worden, auf denen die leuchtenden Blumen statt Kerzen oder Lampen

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