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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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hineinfliegen.“
    „Unter gewissen Umständen hat das auch seinen Reiz“, gluckste Jonkanur. „Ha! Ich glaube, ich sehe etwas!“
    Kaum einen halben Kilometer über ihnen, aus einer schneeweißen Quellwolke, konnte man den silbern glänzenden Kopf des Schwanenschiffes hervorragen sehen.
    „Da sind sie!“, freute sich Nevantio, und Jonkanur schlug mit den Flügeln, um nach oben zu gelangen. Sie umrundeten einige watteweiche Ausbuchtungen und Türmchen, dann lag das Himmelschiff endlich vor ihnen. Es war tatsächlich in leichter Schräglage auf der bauchigen Wolke gestrandet. Jetzt erkannte Miray auch den Himmelsmeister und die anderen, die ratlos auf dem Deck hin und her rannten.
    „Lande im Heck“, befahl Nevantio dem Drachen.
    „Ich hoffe, das Schiff hält mich aus. Nicht dass wir abstürzen.“
    „Das wird schon gehen“, drängte von Romec.
    Jonkanur flog vorsichtig zum Heck und landete so feinfühlig, wie es ihm möglich war. Dann faltete er die Flügel und ringelte sich hinter der Reling zusammen.
    Der Himmelsmeister, Lucy, Roderick und der König von Effèlan kamen angerannt und blickten den drei entgegen. Nevantio rutschte aus dem Sattel und grinste verlegen. Miray sprang vom Drachenrücken und fiel prompt nieder. Ihm war noch immer ganz schwindelig von dem rasanten Flug.
    Effèlan packte ihn am Arm und zog ihn auf die Füße. „Ich dachte, wir hätten Euch verloren. Als Ihr einfach in die Tiefe gestürzt seid, da ...!“
    Miray blickte den König einen Moment feindselig an und entriss ihm dann seinen Arm. „Wie Ihr seht, komme ich ganz gut ohne Euch zurecht“, entgegnete er barsch. „Wo ist Dari?“
    Die Anwesenden sahen sich der Reihe nach fragend an.
    „Ich weiß nicht, sie war auf einmal verschwunden“, sagte Effèlan.
    Miray stürzte an die Reling und blickte in die Gewittertürme hinunter, die sich unter dem Schwanenschiff ausbreiteten. Aber es war weit und breit niemand zu sehen.
                                                                          *
    Mit vereinten Kräften versuchten sie das Schwanenschiff wieder seetüchtig zu machen. Jonkanur schob von außen am Heck des Schiffes, was aber kaum Erfolg brachte. Der Himmelsmeister war ganz aus dem Häuschen.
    „Es hat keinen Zweck, weiterfahren zu wollen, solange die Wolken so in Aufruhr versetzt sind!“, rief er und rannte an der Reling hin und her, während er sich das weiße Haar raufte. Die Haube hatte er sich vom Kopf gerissen und schüttelte sie in Richtung des schwarzen Drachen.
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren, wir müssen weiter“, hielt König Effèlan dagegen. „Wer weiß, wie lange es dauert, bis diese geflügelten Kreaturen wieder zurückkommen. Oder bis die Grauen Hexer uns ausfindig gemacht haben.“
    „Ich glaube nicht, dass es einen Ort gibt, an den ich gehen könnte. Oder an dem das Iluminai und ich sicher wären“, sagte Miray mit schwacher Stimme.
    „Dummes Zeug!“, fuhr König Effèlan ihn an. „Helft uns lieber. Könnt Ihr nicht noch so einen kleinen Sturm herbeizaubern?“
    Miray hob den Blick und sah Effèlan mit einer Mischung aus Wut und Unwillen an.
    „Also gut, wenn Ihr nicht wollt, dann macht Euch unter Deck nützlich.“ Der König ergriff seinen Ziehsohn an den Schultern und schob ihn Richtung Kajüte.
     
    Miray stolperte die Treppe hinunter und setzte sich in der Kombüse an den Tisch. Er griff sich ans Herz, als habe er Schmerzen und dachte nach. Und das alles nur, weil er Estarius’ Herz in seiner Brust trug. Er hatte schließlich nicht darum gebeten. Er hatte nicht darum gebeten, Effèlans Sohn zu werden, und er hatte Tahut nicht darum gebeten, ihn nach Shidabayra zu holen. Ja, er hatte nicht einmal Nyasinta darum gebeten, ihn zur Welt zu bringen.
    „Es tut mir leid.“
    Miray blickte auf und sah eine junge, dunkelhaarige Frau gegenüber auf der Bank aus Elfenholz sitzen.
    „Ich hätte damals, als Estarius mich darum bat, dir sein Herz geben zu dürfen, besser darüber nachdenken sollen.“
    „Hättest du etwas daran ändern können?“, fragte Miray nüchtern.
    „Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht.“
    „Ich glaube, du hättest nichts daran ändern können.“
    „Es gab viele Sachen, die ich hätte anders machen können, aber die Zeit ist verflossen und lässt sich nicht mehr zurückdrehen.“
    „Ich habe mich in den letzten Tagen oft gefragt, warum du mich nicht von Effèlan weggeholt hast. Aber ich glaube,

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