Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
Vom Netzwerk:
nun zu verstehen, warum du es nicht getan hast. Ich glaube, wir alle kommen irgendwann an einen Punkt, an dem wir denen, die wir lieben, wehtun müssen, um sie schlussendlich zu retten.“
    Nyasinta blickte ihren Sohn aufrichtig an. „Ich hatte gehofft, dass du es eines Tages verstehen würdest“, entgegnete sie. „Ich habe dich nicht allein gelassen. Ich war immer bei dir.“
    „Ich weiß, ich habe das gespürt. Vielleicht bin ich deswegen nicht so geworden, wie Effèlan.“
    „Du wirst nie so sein, und auf seine Art liebt er dich, das musst du mir glauben.“
    „Du bist doch gekommen, um mir etwas zu sagen, nicht wahr? Tue es jetzt bitte.“
    Nyasinta blickte zu Boden.
    „Du wirst den Grauen Hexern auch in Kutraija nicht entkommen können“, sagte sie. „Aber es gibt eine Möglichkeit, sie aufzuhalten. Nicht weit von hier liegt die Stadt der Drachenhüter. Vor langer Zeit war sie stolz und blühend. Ich bin dort aufgewachsen und habe eine glückliche Kindheit und Jugend in der Stadt verbracht. Ich ging erst fort, als Tahut um meine Hand anhielt. Danach zogen viele Bewohner aus der Drachenhüterstadt nach Faranjoma, da ich von Shidabayra aus herrschte. Nur wenige blieben. Sie verschwanden aber, als ich starb und Tahut in den Wahnsinn verfiel, es dürfe nirgendwo mehr Magie verwendet werden. In dieser Stadt befinden sich aber noch viele Geheimnisse der Drachenhüter. Das Iluminai wird dir Zugang verschaffen. Für gewöhnliche Menschen bleiben die Tore der Stadt verschlossen. Du wirst verstehen, was ich meine, wenn du dort bist.
    Du musst in den Sehenden Turm hinaufsteigen und die Kammer des Auges betreten. Wenn du dort bist, musst du mit Hilfe des Iluminai die vier großen Drachen rufen. Algament gehört dazu. Firintur und Ignita.“
    „Ich dachte, Firintur starb, als Marja ihn tötete?“
    „Drachen sterben niemals.“
    „Und der vierte Name?“
    „Wurde von den Drachen immer geheim gehalten.“
    „Und du denkst, sie kommen, wenn ich sie rufe?“
    „Sie werden kommen. Genau in diesem Moment kümmern sich Menschen bereits darum.“
    „Und was soll ich dann tun?“
    Nyasinta blickte Miray mit bebenden Lippen an.
    „Bitte sprich weiter!“
    „Du musst sie bitten, etwas für dich zu tun.“
    „Und was?“
    „Du musst sie bitten, dein Herz anzuhalten.“
    „Wie bitte?!“ Miray schüttelte unwillig den Kopf. „Aber dann ...“
    „Du wirst nicht sterben, wenn du das befürchtest“, fuhr Nyasinta rasch fort. „Sie sollen es nicht zerstören. Sie sollen es nur anhalten. Es wird sein, als würdest du in einen tiefen Schlaf fallen.“
    Miray schwieg verblüfft.
    „Estarius’ Herz macht dich unsterblich“, fuhr Nyasinta fort, und eine einsame Träne lief über ihre Wange. „Du wirst später einmal ewig über Faranjoma herrschen. Wenn der Zauber der Drachen erlischt, wirst du erwachen und all das haben, was Effèlan und Estarius sich wünschten. Du wirst ein mächtiger König sein, die Völker zusammenführen, und die Drachen werden wieder Teil dieser Welt sein ... Aber es wird eine Weile dauern, bis es soweit ist.“
    „Wie lange?“, wollte Miray tonlos wissen.
    „Ich weiß es nicht, hundert Jahre, vielleicht auch länger ...“
    Miray wurde blass, und ein ungläubiger Ausdruck bildete sich auf seinem Gesicht. „Das kannst du nicht von mir verlangen“, flüsterte er.
    „Das ist die Aufgabe, die für dich bestimmt ist. Ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen, Miray. Du musst ganz alleine wissen, ob du dieses Opfer für Faranjoma bringen möchtest. Wenn du einen anderen Weg gehen willst oder eine andere Möglichkeit findest, dann werde ich dich nicht davon abhalten. Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten für dich ...“
    „Aber ...“, begann Miray und musste gleich darauf feststellen, dass niemand mehr da war, der ihm zuhörte. Miray sprang von seinem Platz auf.
    „Nyasinta!“
    Der Raum blieb still.
    „Nyasinta! Du kannst mich nicht einfach damit allein lassen!“
    Niemand antwortete.
    Miray setzte sich wieder und versuchte zu begreifen, was er eben gehört hatte. Es dauerte eine Weile, bis er die Schritte bemerkte, die sich der Türe näherten. Als er aufblickte, sah er Dari im Rahmen stehen.
    „Sie hat vergessen, etwas Wichtiges zu erwähnen“, sagte sie. „Wenn dieser Plan funktionieren soll, müssen wir die Grauen Hexer dazu bringen, ihre Lebenskraft an dein Herz zu binden. Natürlich würden sie auch sterben, wenn wir das vorher nicht tun. Aber vermutlich würden sie

Weitere Kostenlose Bücher