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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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hätte ihnen an nichts gefehlt.
    Als die Stadtmauer wie ein riesiges Bollwerk vor ihnen aufzuragen begann, ritten sie langsamer und schonten die Pferde.
    Die Stadt der Drachenhüter entsprach ganz und gar nicht Mirays Vorstellungen. Die Stadt war gigantisch. Der Prinz hatte mit einer kleinen Ansammlung von Häusern rund um eine Burg gerechnet. Aber was sich ihnen nun bot, war eine Anlage, wie es sie in ganz Faranjoma nirgendwo gab. Der Palast von Effèlan war dagegen eine niedliche kleine Glasbläserarbeit.
    Allein die Stadtmauer war so hoch wie ein Drachenbaum und vielleicht ebenso dick. Sie ragte glatt und fugenlos in den Himmel. Oben konnte man einen überdachten Wehrgang erkennen, der aussah wie ein breiter Lindwurm, der auf der Mauerkrone ruhte. Aber natürlich war das Tier aus gelbem Marmor gemeißelt und nicht echt. Jede Schuppe und jedes Bein schienen naturgetreu nachgebildet worden zu sein. Das Tor bestand aus seinem Kopf, denn ungefähr drei Meter neben dem Eingang kam der Hals des Lindwurmes herunter, und der Schädel lag mit aufgerissenem Maul auf seinen großen Pranken. Die kleinen Fenster, die im Hals und im übrigen Leib des Drachen zu sehen waren, wiesen darauf hin, dass eine Treppe im Innern nach oben zum Wehrgang führte. Die breiten Stacheln an der Seite des Wurmes, waren zu Pechnasen umfunktioniert worden. Das war keine Stadt, das war eine Wehranlage, die Tausenden von Menschen Sicherheit versprach.
    „Und jetzt nichts wie hinein“, drängte König Effèlan, als sie den Kopf des Lindwurms erreicht hatten.
    Dari hielt ihren Schimmel an und schüttelte den Kopf.
    „Wir können die Stadt nicht betreten. Es ist nur Miray und Lucy gestattet.“
    Effèlan und Roderick blickten die Lichtfee wie vom Donner gerührt an.
    „Jetzt sind wir endlich hier, und nun sagt Ihr uns, dass wir uns hier gar nicht verstecken können?“, erkundigte sich Roderick gereizt. „Was soll denn das? Weshalb sind wir dann mit dem Schwanenschiff über das Wolkenmeer gesegelt? Und warum durch diesen verdammten Wald gehetzt? Ich bin neugierig, wie Ihr das erklären wollt?“
    Dari blickte Miray an, der selbst nicht wusste, wie er seinem Vater begreiflich machen sollte, weshalb sie hergekommen waren.
    „Ich muss tun, was getan werden muss“, sagte er nur leise und rutschte von Philemons Rücken. Er landete auf dem staubigen Boden und näherte sich dem Tor.
    König Effèlan stieg ebenfalls vom Pferd und folgte dem Prinzen.
    „Weshalb sind wir hierher gekommen, Miray?“, verlangte er zu wissen. „Wenn wir nicht hier sind, um uns vor den Grauen Hexern zu verstecken, was ist dann der Sinn dieser Reise?“
    „Das geht dich nichts an, Vater“, wandte sich Miray zu Effèlan um. Der Prinz stand nun genau vor dem weit geöffneten Rachen des Lindwurms, zwischen dessen langen Zähnen man das Gitter eines Tores erkennen konnte.
    „Ich habe mir deine Dickköpfigkeit jetzt lange genug gefallen lassen, mein Junge. Was geht hier vor sich!“ Die Stimme des Königs war laut geworden. Lucy und Dari, die ebenfalls von ihren Pferden gestiegen waren, warfen einander vielsagende Blicke zu.
    „Wir hätten Effèlan nicht mitnehmen dürfen“, zischte die dunkelhaarige Prinzessin.
    „Nein.“ Dari schüttelte den Kopf. „Es ist gut, dass er da ist. Es ist auch für ihn eine Aufgabe. Er wird jetzt endlich lernen müssen, was er längst hätte begreifen können.“
    „Wenn du durch dieses Tor gehst, werde ich mitkommen“, sagte soeben der König. Sein Gesicht hatte einen seltsamen Ausdruck angenommen. Offenbar begriff er langsam, dass etwas in der Luft lag, das mehr zu sein schien, als die unreife Idee eines jugendlichen Prinzen.
    „Ab hier kannst du mich nicht mehr begleiten“, erklärte Miray beinahe mitleidig. Seine Augen hatten einen verzweifelten Glanz angenommen. „Aber ich möchte, dass Dari mitkommt. Zumindest bis zum Sehenden Turm.“
    Der Prinz blickte die Lichtfee an, die die Augen senkte. „Du weißt, ich kann nicht mitkommen“, sagte sie.
    „Wenn ich es möchte, dann schon.“
    „Nimm Lucy mit. Sie trägt das Iluminai ebenso.“
    Lucy und Miray wechselten einen langen Blick.
    „Fay wird dich brauchen, wenn sie hier ist“, wehrte Miray ab. „Sie wird jemanden brauchen, den sie kennt und der ihr vertraut ist.“
    Lucy nickte und wandte sich dann rasch ab. Sie wollte nicht länger in Mirays Augen sehen. Sie würde ihn nie als Bruder um sich haben, das wusste sie jetzt.
    „Also gut“, gab sich Dari geschlagen. „Ich

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