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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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der Drachenhüter erreichen und dann darauf hoffen, dass das Iluminai ihm alle Türen öffnen und alle Geheimnisse preisgeben würde, die nötig waren, um Nyasintas Plan in die Tat umzusetzen. Sie hatte etwas von einem Sehenden Turm erzählt und von einer Kammer des Auges. Auch wenn Miray sich nichts darunter vorstellen konnte, musste er das alles unbedingt finden.
    Dari ritt als Erste, knapp hinter ihr Miray und Lucy. Der König und Roderick bildeten die Nachhut und blickten immer wieder gehetzt ins Unterholz zurück.
    Als Jonkanur einen Warnschrei ausstieß, wussten sie, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb, um die Stadt zu erreichen.
    Der große schwarze Drache verschwand hinter ihnen über den Bäumen und spie sein Feuer auf den Wald nieder. Eine dichte Flammenmauer entstand hinter den Flüchtenden.
    Dari ließ ihren weißen Hengst voranjagen. Philemon legte die Ohren an und holte auf.
    „Wir haben den Waldrand bald erreicht!“, rief die Lichtfee Miray zu. „Dahinter können wir die Mauern der Stadt bereits sehen. Ich schätze, dass es noch eine gute Stunde im Galopp sein wird, ehe wir dort ankommen. Wir werden die Pferde nicht schonen können.“
    „Redet nicht so viel, sondern reitet lieber!“, brüllte Effèlan. „Den Rest übernehmen wir!“
    Lucy musste an Fay denken. Sie konnte sich nicht erklären, warum sie es so weit hatte kommen lassen. Warum war sie nicht mit Miray zurückgekommen? Sie wusste, was es für Miray bedeutete, Dari hatte es ihr erklärt. War es wirklich das, was Nyasinta von Anfang an mit ihrem Brief beabsichtigt hatte? Erkannte Fay denn nicht, dass sie sich schrecklich geirrt hatten?
    Lucy hatte ihren Gedanken kaum zu Ende gedacht, als vor ihnen zehn Graue Hexer wie aus dem Nichts auftauchten. Dari riss ihr Pferd herum und schlug einen Haken. Die anderen vollzogen die Bewegung mit und wichen den Hexern aus.
    Schon war der Drache über ihnen und riss den Rachen auf. Hitze schwappte über Miray hinweg und brachte seine Wangen zum Glühen. Effèlan brüllte etwas, aber der Prinz konnte seine Worte nicht verstehen.
    Jonkanur segelte gekonnt zwischen den Bäumen dahin und hielt auf die Verfolger zu, die bei seinem Anblick deutlich zögerten.
    Auf einmal hatte Dari eine niedrige Felskante erreicht, und die Pferde mussten springen. Bei der Landung wäre Miray beinahe aus dem Sattel gekippt, aber Lucy griff rasch zu und zerrte ihn am Kragen zurück.
    Sie jagten direkt auf den Waldrand zu. Vor ihnen wurden die Bäume lichter. Nun konnte man das flache Wiesenland erkennen. Die Berge erhoben sich weit in den Himmel und präsentierten ihnen ihre ungewöhnlichen Formen.
    Nur noch wenige Bäume, dann brachen sie in den Sonnenschein hinaus und donnerten über eine weite Weidefläche, die mit langem Gras bewachsen war. Ein frischer Wind schlug ihnen von den Bergen entgegen. Es roch nach Wasser und Freiheit.
    Dari hatte Recht behalten. Man konnte die Stadt der Drachenhüter von hier aus tatsächlich bereits sehen. Sie war nichts weiter, als ein weit entfernter Fleck zwischen den Bergen.
    Hinter ihnen brach Jonkanur aus dem Unterholz und raste in einer gefährlichen Kurve über ihre Köpfe hinweg. Nevantio, auf seinem Rücken, rief ihnen etwas zu, das niemand verstehen konnte. Dann donnerte der Drache Richtung Waldrand zurück, der sich mit den Grauen Hexern und ihren Pferden füllte.
    „Jetzt kann uns nur mehr ein Wunder retten!“, rief König Effèlan. „Hier ist weit und breit nichts, wo man sich verbergen könnte. Wir sind hier auf freier Flur. Wie sollen wir ihnen denn da entkommen!?“
    Dari antwortete nicht. Sie galoppierte mit ihrem Schimmel vorne weg. Sie wandte sich im Sattel um und warf Miray einen Blick zu, der mit Philemon dicht hinter ihr lag.
    Tu es noch einmal, hörte der Königssohn ihren Gedanken.
    Miray schüttelte entschieden den Kopf. Seiner Meinung nach hatte er das Medaillon schon zu oft benutzt. Es war gefährlich. Er wollte niemand damit verletzen. Es war unberechenbar. Und es war ihm unheimlich. Ihm kam es so vor, als würde es auf irgendeine Weise seine Gedanken lesen, und das war ihm nicht geheuer.
    Tu es! beschwor die Lichtfee ihn. Ein letztes Mal!
    Miray zögerte und wandte den Blick für einen Moment zurück. Die Grauen Hexer hatten den Waldrand überwunden und überschwemmten das Weideland. Estarius ritt ihnen allen voran. Er trieb sein graues Pferd gnadenlos weiter, als könnte er sich nicht einmal mehr daran erinnern, dass er Miray letzte Nacht die Flucht

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