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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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erfüllen wirst. Es wird eine andere Welt und eine andere Zeit sein, aber die Menschen werden dich brauchen. Vielleicht wirst du ihnen eine Hoffnung geben können, die in der Zukunft unserer Völker nicht mehr existiert.“
    „Ich wünschte, ich könnte in diese Zukunft sehen“, entgegnete der Prinz. „Ich wünschte, ich wüsste, ob ich dann noch ich selbst bin, wenn ich schon alles andere verlieren muss ...“
    „Komm. Dort vorne ist der Sehende Turm.“ Dari stand auf und hob ihre Hand. Die Straße teilte sich vor ihnen und schmale Wege verzweigten sich zwischen den Häusern. Auf der Kreuzung stand wieder ein Drachenbaum, der leise raschelte, als sie sich ihm näherten.
    In diesem Teil der Stadt gab es kleinere Häuser, in denen vielleicht die Familien der Drachenhüter und deren Angehörige gelebt hatten. Jedes der hellen Steinhäuser besaß einen parkähnlichen Garten, der hinter einem schmiedeeisernen Zaun versteckt lag. Hohe Tore begrenzten die Gärten zur Straße hin. Wilde Rosen und Thymian waren darauf gerankt.
    Über den Dächern dieser Häuser ragte ein Turm in den Himmel. Er war schlank wie eine Windhose und von strahlendem Weiß. So hoch hatte ihn sich Miray nicht vorgestellt. Ganz weit oben konnte man eine Spitze erkennen, die einen Rundgang zu besitzen schien.
    „Dort oben ist die Kammer des Auges“, erklärte die Lichtfee. „Dorthin kann ich dich nicht begleiten. Den letzten Teil des Weges musst du alleine gehen.“
    „Dann sollten wir keine Zeit verlieren“, meinte Miray und setzte sich in Bewegung.
                                                                              *
    Im selben Moment, in dem sich das Stadttor im Rachen des Drachen hinter Miray geschlossen hatte, hatte sich der Bann, den das Iluminai über die Grauen Hexer gelegt hatte, aufgelöst.
    Jonkanur schoss aus der Luft über den Baumwipfeln Richtung Wiese hinunter und konnte sich nur mit knapper Not vor einem gefährlichen Absturz bewahren.
    Estarius, der an der Spitze seiner Armee ritt, verlor den Halt und stürzte kopfüber aus dem Sattel. Die ganze Reiterschar geriet ins Stocken. Ein mittleres Chaos brach unter den Hexern aus.
    Der graue Elb fluchte lautstark und rappelte sich auf, um sein Pferde einzufangen. Er wusste, dass es nun um jede Sekunde ging. Miray hatte die Stadt der Drachenhüter erreicht. Der Wettlauf hatte begonnen.
    „Die Hälfte reitet mit mir zur Stadt!“, brüllte Estarius. „Die anderen schießen den Drachen vom Himmel. Habt ihr mich verstanden!? Ihr müsst sofort den Drachen erledigen. Koste es, was es wolle!“
     
    „Hast du das gehört?!“, kreischte Nevantio hoch über den Köpfen der Hexer und zerrte an Jonkanurs schwarzer Mähne. „Mach schon. Flieg weg oder willst du warten, bis sie tun, was der Spinner dort unten befohlen hat!?“
    „Ich kann jetzt nicht einfach wegfliegen“, entgegnete Jonkanur eingeschnappt. „Ich habe noch nie von einem Drachen gehört, der vor einem Kampf gekniffen hätte. Was würden denn die anderen von mir denken, wenn sie davon erfahren? Nein, mein Lieber, ich lasse mich nicht so schnell einschüchtern. Womit wollen diese Idioten mich denn erledigen? Die haben ja nicht einmal richtige Bögen. Wenn mich so ein Pfeil erwischt, spüre ich das doch gar nicht.“
    „Wie wäre es mit dem weißen Greif dort drüben“, schlug Nevantio vor. „Ich glaube, der könnte uns schon erledigen.“
    Jonkanur warf sich in der Luft herum und blickte über den Wald zurück.
    „Ja ... eventuell. Da muss ich dir diesmal sogar Recht geben. Er sieht tatsächlich gefährlich aus. Wenn mich nicht alles täuscht, hätten sie damit eine Chance.“
    „Gut, wenn du das genauso siehst, sollten wir uns vielleicht überlegen, ob wir nicht doch die Flucht antreten wollen!“
    „Erstaunlich! Und ich dachte schon, du würdest nie eine gute Idee beisteuern!“
    Jonkanur richtete sich senkrecht aus und jagte dann in die Wolken hinauf. Er wusste, es gab nur eine Chance, einem weißen Greif zu entkommen. Man musste weit hinauffliegen, wo die Luft zu dünn zum Atmen wurde. Dort konnten die weißen Greife nicht mehr richtig manövrieren.
                                                                                 *
    König Effèlan, der gefangen im Rachen des steinernen Lindwurms saß, hörte von draußen Rodericks Stimme durch die Mauer

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