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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Schweißperlen sichtbar. „Ja, der bin ich.“
    „Nehmen Sie doch bitte Platz“, sagte Asmodeo und wies auf den gegenüberliegenden Stuhl. „Wir haben uns zu unterhalten.“
     

 
    6
     
    D r. Langhammer verharrte unschlüssig auf seiner Position. Immer wieder irrte sein Blick von Asmodeo zu seinem Partner, der blutend auf dem Boden lag und dessen Wimmern das einzige Geräusch im Raum darstellte.
    „Wenn Sie möchten“, sagte Asmodeo, „können Sie Herrn Dr. Hilbrich gerne hochhelfen und wir konferieren dann zu dritt.“
    Neue Schweißperlen erschienen auf dem Gesicht des Anwalts. Hastig ging er zu dem Verletzten am Boden, packte ihn unter den Achseln und hob ihn umständlich auf die Beine. Dessen Stöhnen nahm an Intensität zu.
    „Wir müssen Dr. Hilbrich erste Hilfe leisten, bis der Notarzt kommt“, sagte der Anwalt über seine Schulter hinweg, während er seinen Kollegen zu einem Stuhl bugsierte.
    „So schnell stirbt der nicht“, warf Asmodeo desinteressiert ein. Er arbeitete konzentriert daran, den Schalldämpfer von seiner Pistole abzuschrauben. Als er damit fertig war, steckte er ihn in seine Jackentasche. Die Pistole selbst behielt er in der Hand.
    Asmodeo sah auf und musterte die zwei Männer, die ihm nun gegenübersaßen.
    Dr. Hilbrichs Schmerzen schienen zuzunehmen. Sein Gesicht war blutleer, fast weiß, und das Keuchen, das seinem Mund entwich, wurde nach und nach rasselnd.
    Asmodeo legte den linken Zeigefinger an seine Lippen und sagte leise „Ruhe.“
    Eine eiskalte Stille zog in das Zimmer ein.
    „Sie wissen, warum ich hier bin“, begann Asmodeo.
    „Wenn Sie Geld wollen, Graf di Borgese… Wir können den Safe aufmachen. Sie können alles haben. Mehrere Millionen in bar“, beeilte sich Dr. Langhammer mit hastiger Stimme zu versichern. In vorauseilendem Gehorsam erhob er sich halb.
    „Sitzen bleiben.“ Asmodeo drohte leicht mit seiner Linken und der Anwalt ließ sich erschrocken auf seinen Stuhl zurückfallen.
    „Stehlen Sie mir nicht meine Zeit“, fuhr Asmodeo mit schneidender Stimme fort. „Sie kennen meine Finanzen ebenso gut wie ich. Ihnen dürfte klar sein, dass ich Ihre paar lumpigen Kröten nicht brauche.“ Asmodeo beugte sich leicht nach vorne. „Ich will, dass Sie mir den Zugang öffnen.“
    Dr. Langhammer schüttelte entgeistert den Kopf. „Das geht nicht. Überhaupt ist die Pforte durch eine Zeitschaltuhr gesichert und weder Dr. Hilbrich noch ich können Ihnen in dieser Beziehung zu Diensten sein.“
    Asmodeo hob die Pistole an. „Ich zähle jetzt bis fünf, keinesfalls bis sechs. Und dann beschreiben Sie mir detailliert den Weg und erklären mir, wie ich hineinkomme.“
    „Ja, aber…“, setzte der Anwalt an, doch Asmodeos nächste Worte unterbrachen seinen Satz: „Eins, …zwei, ….drei…“
    Dr. Langhammer sprang auf, klammerte sich an die Tischplatte und schrie mit krächzender Stimme: „Wir wissen überhaupt nicht, wie der Mechanismus im Inneren funktioniert. Der Zutritt allein nutzt Ihnen überhaupt nichts!“
    „Dann verstehe ich beim besten Willen nicht, warum Sie mir nicht sagen, was Sie wissen.“ Asmodeo drückte den Sicherungshebel der Pistole nach unten. Das Klicken riss den verletzten Dr. Hilbrich aus seiner Lethargie. „Niemals werden wir mit Ihnen kooperieren!“, kreischte er.
    Unbeeindruckt zählte Asmodeo weiter: „Vier, …fünf…“
    „Den Zutritt erhalten Sie nur über meine Leiche!“, tobte Dr. Hilbrich weiter.
    „Wenn das Ihr Wunsch ist…“, sagte Asmodeo und schoss.
    Einige Sekunden blieb der Tote noch auf seinem Stuhl sitzen. Dann schwankte er und kippte zur Seite weg. Das polternde Geräusch ließ Dr. Langhammer zusammenzucken.
    Asmodeo lächelte wissend und wandte sich dem Anwalt zu. In dessen Gesicht machte sich ein einzelner Muskel selbständig. Seine Wange zuckte nervös, während er krampfhaft versuchte, professionelles Selbstvertrauen auszustrahlen. „Mich dürfen Sie nicht töten! Einer der Schlüssel zum Eingang ist die Iris meines Auges.“
    Das Lächeln auf Asmodeos Gesicht wurde breiter. „Sie vergessen, verehrter Dr. Langhammer, dass ich Ihr Auge auch ohne Ihre Zustimmung bekommen kann.“
    Die gespielte Zuversicht des Anwalts machte schrittweise einem lähmenden Entsetzen Platz. Er begann zu zittern und schließlich bebte sein ganzer Körper. Tränen traten ihm in die Augen. Geschlagen senkte er seinen Kopf.
    „Also gut. Dann gehen wir.“ Asmodeo erhob sich.
    Dr. Langhammer stolperte vor Asmodeo her. Jede

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