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Im Abgrund der Ewigkeit

Im Abgrund der Ewigkeit

Titel: Im Abgrund der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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das ein Fehler. Wir hätten deine verdorbene Seele wochenlang abkochen und genießen können.“
    „Da magst du richtig liegen. Aber man kann nicht alles haben – weder im Leben, noch in deiner Hölle. Die Welt der Menschen ist dir im Moment völlig versperrt. Und selbst hier, im Fegefeuer, bist du nur eine machtlose Projektion. Deshalb brauchst du mich, damit ich zumindest an diesem Ort deine schmutzige Arbeit erledige.“
    „Als ob dir diese … schmutzige Arbeit, wie du sie nennst, nicht größtes Vergnügen bereiten würde!“, schnaubte Baal.
    Clement lachte. „Ich muss zugeben, dass mich die Aufgabe, die du mir gegeben hast, rundum befriedigt. Ich werde Lilith für dich finden.“
    „Diese verfluchte Lilith. Ich war schon draußen in der Welt der Menschen. Ich war dabei, mich in deinem Bruder Johannes einzunisten. Und was macht sie? Obwohl ich ihr angeboten habe, an meiner Seite zu herrschen, erwischt sie mich eiskalt. Sie tötet den Wirt und schickt mich zurück in die Hölle. Sie hat meine gesamten Pläne zunichte gemacht.“
    „Willkommen im Klub.“ Clement hob seine Flasche und prostete in Richtung des Dämons, um dessen Erscheinung Flammen explodierend in die Höhe schossen. „Auch ich habe mit diesem Miststück eine Rechnung zu begleichen. Irgendwann werde ich mir ihre roten Haare an den Gürtel hängen.“
    Jetzt lachte Baal. Seine Stimme hallte durch die Nacht. „Das kannst du ruhig tun. Aber vorher entlockst du ihr das Geheimnis.“
    Clement antwortete nicht. Er hatte die Augen in die Wüste gerichtet, schien in seine Gedanken versunken.
    „Wir Dämonen in der Hölle“, fuhr Baal fort, „hatten nie einen Zweifel daran: Lilith ist etwas ganz Besonderes. Sie weiß, wie man das Tor öffnet. Das Tor, das unsere Welt von der der Menschen trennt.“
    Clement zuckte mit den Schultern. „Mir ist es schleierhaft, warum ihr dort überhaupt hinwollt. Mir gefällt es im Fegefeuer sehr gut – um nicht zu sagen: ausnehmend gut. Es gibt hier wirklich unzählige Möglichkeiten, sich zu unterhalten.“
    Wieder lachte Baal. Funken stoben. „Gerade vorhin sind einige der Wachmänner bei uns eingetroffen. Die kamen von dir.“
    „Wie kommst du darauf, dass ich es war, der sie euch geschickt hat?“
    „Nun, sie hatten keine Haare mehr. Aber ihre schwarzen Seelen waren extrem brauchbar. Vielen Dank.“
    „De nada“ Clement griff sich an seine Hutkrempe.
    „Wie weit bist du mit Lilith?“, wechselte Baal abrupt das Thema.
    „Ich folge ihrer Spur. Aber sie hat definitiv Hilfe.“
    „Von deinem Bruder?“
    „Nein, den meine ich nicht. Sie hat Hilfe von außen.“
    Die schwarz glühenden Löcher in Baals Kopf schienen von innen heraus zu pulsieren. „Von außen? Wie soll das funktionieren?“, dröhnte er.
    Clement zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Das weiß doch ich nicht. Sag du’s mir.“
    „Niemand kann zu den Seelen ins Fegefeuer gelangen.“
    „Niemand?“
    „Höchstens einem Heiligen gelingt es, kurzzeitig das Fegefeuer zu besuchen - und das auch nur unter allergrößter Lebensgefahr.“
    „Aber es ist denkbar“, beharrte Clement.
    Baal verstummte und flüsterte nach einer Weile: „Theoretisch.“
    Clement nickte. „Dann hat jemand die Theorie in die Praxis umgesetzt. …Aber mach dir keine Sorgen. Dadurch wird die Jagd für mich nur interessanter.“ Er beugte sich vor und warf noch ein paar getrocknete Kaktusblätter in die Flammen. „Übrigens, Baal, dort, wo du gerade erscheinst, ist Lilith vor nicht einmal ganz zwölf Stunden gestanden.“
    Baal stöhnte unterdrückt auf. „So nah und doch unerreichbar fern. Mir ist es unmöglich, meine Hand auszustrecken, um meine Krallen in ihr Fleisch zu schlagen.“
    „Aber ich kann“, erwiderte Clement. „Ich werde ihr eine Kugel verpassen, die ihr unsägliche Schmerzen bereitet. Und dann, wenn sie denkt, verrückt zu werden, weil sie die Qualen nicht mehr aushält, werde ich ihr mein Messer an die Stirn setzten und ihr die Kopfhaut herunterreißen.“
    Diesmal hüllte sich Baal in Schweigen und Clement sprach weiter. „Sobald ich das für dich getan habe, wirst du mich für immer in der Zwischenwelt lassen. Keine Hölle für mich. Das ist unser Deal.“
    „Ich stehe zu meinem Wort. Doch bevor du sie folterst und tötest, erschleichst du dir ihr Vertrauen. Du wirst ihr bester Freund. Du wirst sie beschützen und sie schließlich dazu bringen, dass sie sich erinnert. Sie wird dir ihr Geheimnis offenbaren, wie man das verfluchte Tor

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