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Im Auftrag der Liebe

Im Auftrag der Liebe

Titel: Im Auftrag der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webber
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Will ich mich verlieben?«
    Sie verzog das Gesicht. »Warum muss er denn ausgerechnet Müllmann sein? Glauben Sie, dass er stinkt?«
    Dieses Mal musste ich mir auf die Lippe beißen, um nicht loszulachen. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    Sie zog die perfekt gezupften Augenbrauen hoch. »Ich werde mich bei Ihnen nicht entschuldigen.«
    »Darum habe ich Sie auch gar nicht gebeten.«
    Sie hob das zarte Kinn. »Ich werde ihn anrufen.«
    »Seien Sie nett zu ihm.«
    »Ich bin doch immer nett.« Sie musste lachen, und die kurzen Stakkatolaute taten mir in den Ohren weh.
    Armer Adam.
    »Okay, vielleicht nicht immer«, gab sie zu. »Aber wenn er für mich perfekt ist, dann wird ihm das nichts ausmachen, oder?«
    So hatte ich das noch gar nicht gesehen. War er vielleicht genauso schlimm wie Lola? »Vermutlich nicht.«
    »Einen schönen Tag noch, Ms Valentine.« Sie stolzierte aus meinem Büro, und ich hatte kaum Gelegenheit, Luft zu holen, als Dovie sich auch schon über die Gegensprechanlage meldete. »Mary Keegan kommt jetzt zu dir rein. Oh, und dann ist hier auch noch ein Sean Donahue, der dich sehen will. So ein richtig heißer Typ. Ein ehemaliger Feuerwehrmann, und du weißt ja, was sie über Feuerwehrleute sagen. Die sind zu heiß …«
    Ich war mir bewusst, dass natürlich jeder im Empfangsbereich mithören konnte, allen voran Sean, also drückte ich auf den Knopf der Anlage und unterbrach sie scharf: »Danke, Dovie.«
    Sean. Bei dem Gedanken, ihn wiederzusehen, schlug mir das Herz bis zum Hals.
    Noch bevor ich Zeit hatte, mich wieder zu fangen, stand Mary Keegan in der Tür und blinzelte mich aus großen braunen Augen an. Sie war mittleren Alters, weich und rundlich. Ihr durchscheinender Porzellanteint glühte vor Gesundheit und Glück.
    Ich ging zur Tür, um sie zu begrüßen. Widerwillig streckte ich die Hand aus. Das gefürchtete Händeschütteln. Ich betete innerlich, dass sie in letzter Zeit nichts verloren hatte. »Lucy Valentine«, stellte ich mich vor und hoffte, mein Gesichtsausdruck würde meine innere Anspannung nicht verraten.
    Sie griff nach meiner Hand und strahlte mich an.
    Nichts. Keine Bilder. Puh.
    »Setzen Sie sich doch«, bat ich.
    »Nein, nein.«
    Ihre Ablehnung verwirrte mich jetzt doch, und ich fasste mir an den Kopf.
    »Ich bin hergekommen«, erklärte sie, »weil ich mir Sorgen gemacht habe.«
    »Worüber?« Noch eine Kundin, die uns den Laufpass geben wollte?
    »Na ja, über meine Beziehung zu Barry. Das ist der neue Mann in meinem Leben – Ihr Vater hat uns zusammengebracht. Aber nachdem Sie mit dieser anderen Frau gesprochen haben, ist mir klar geworden, dass ich mich von meinen Ängsten lösen und auf mein Herz hören muss.«
    »Welche andere Frau?«
    »Die, die gerade gegangen ist. Rote Lippen, Riesenego, ziemlich einschüchternd.«
    Eine gute Beschreibung von Lola Fellows. »Das haben Sie mitbekommen?« Wir waren nicht laut geworden … jedenfalls nicht sehr.
    Sie errötete. »Mir kam es ja schon wie Lauschen vor, aber die nette Dame am Empfang meinte, es sei völlig normal, über die Gegensprechanlage mitzuhören.«
    »Verstehe.« Dovie war erledigt.
    »Dieser Frau haben Sie wirklich einen guten Rat gegeben – einen Rat, den auch ich beherzigen werde. Ich wollte nur kurz hereinschauen, um Ihnen das zu sagen, und jetzt nehme ich Ihre wertvolle Zeit nicht länger in Anspruch. Richten Sie Ihrem Vater aus, dass er bald eine Einladung zu meiner Hochzeit im Briefkasten hat.«
    Sie schüttelte mir erneut die Hand (wieder nichts) und verschwand.
    Ich lauschte ihren Schritten und zählte im Kopf mit, bis sie die Tür an der Treppe hinter sich schloss. »Dovie!«, brüllte ich dann.
    Eine Sekunde später erschien mit einem trägen Grinsen Sean in meiner Tür. »Sie hat sich aus dem Staub gemacht, sobald Ms Keegan Sie über die Lauscherei aufgeklärt hatte.«
    Bei seinem Anblick klopfte mein Herz wild. Diese Reaktion hatte ich mir also nicht nur eingebildet. »Ich bringe sie um.«
    »Das hieße lebenslang ohne Bewährung.«
    Er ging an mir vorbei, und sein Arm streifte dabei den meinen. Sein Atem wärmte meinen Nacken.
    Ich war verdammt. Schlicht und einfach verdammt.
    »Das wäre es mir wert«, knurrte ich und versuchte, mich ein wenig zusammenzureißen. Das konnte doch nicht so weitergehen.
    Er sah sich im Zimmer um und fand ein zweites Gerät der Gegensprechanlage unter meinem Tisch und schaltete es aus. »Vor der nächsten vertraulichen Unterhaltung sollten Sie besser die

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