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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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nein, dazu wird es nicht kommen.“ Corbin hatte ihre Gedanken erraten. „Du bleibst nicht hier unten. Du bist Satan noch eine Opfergabe schuldig, und du wirst wieder schön nach oben gehen und ihn holen. Und wenn es das Letzte ist, was du auf der Erde tust. Was durchaus realistisch ist.“
    Er zog sie wieder mit sich nach oben. An die Oberfläche.
    Als sich die Welt um sie herum materialisierte, waren sie wieder in Lucianas Schlafzimmer, standen auf dem zerschmetterten Schmuck. Endlich ließ er sie los. Sie fiel auf den Fußboden und keuchte, umklammerte die brennend schmerzhafte Stelle an ihrem Hals, an der er sie gewürgt hatte.
    Er warf etwas neben sie, ein kleines Ding, das nur ein paar Zentimeter neben ihrem Gesicht landete.
    Es war ein einzelner Smaragdohrring, das Gegenstück zu dem, den sie in der vergangenen Nacht begraben hatte. „Wieso hast du das getan?“ Tränen rannen ihr die Wangen hinab.
    „Wieso?“, zischte er und sah sie an. Seine bernsteinfarbenen Augen glänzten noch immer voller Mordlust. „Weil ich es konnte, baronessa . Weil ich die Macht habe. Ich brauche kein Gift. Ich muss nicht eine Woche warten, um jemanden umzubringen. Ich kann von einem Augenblick auf den anderen töten. Ohne jegliche Konsequenzen und ohne jede Schuldzuweisung von irgendjemandem.“
    „Du kannst vielleicht jeden Menschen und jeden Dämon töten, ohne dafür Rechenschaft ablegen zu müssen“, stieß sie heiser hervor. „Aber auch du kannst keinen Engel töten.“
    Da rastete er aus, schnappte sich den Stuhl, der vor ihrer Kommode stand, und schleuderte ihn gegen die Wand. Splitternde Holzstücke flogen herum. Er kniete sich neben sie und knurrte ihr drohend ins Ohr. „Diese Huren sind jetzt alle in der Hölle, wo sie hingehören. Lass dir das eine Warnung sein. Deine Zeit mit dem Engel ist so gut wie abgelaufen.“
    „Ich kann es nicht.“ Luciana schloss die Augen. Am liebsten wäre sie einfach verschwunden.
    „Meine Liebe. Das ist keine akzeptable Antwort.“
    Er zerrte sie auf die Füße und schob sie vor den Kleiderschrank, wo er ihre Abendkleider durchsah.
    „Die meisten von den Dingern sind zu nuttig. Damit wirst du einen Engel nie rumkriegen.“ Jetzt warf er ein bodenlangesweißes Kleid aufs Bett. „Das da ist angemessen. Weiß. Schön jungfräulich. Wie ein Opferlamm. Das wird ihm gefallen. Ironisch, findest du nicht?“
    Rasch entkleidete sie sich. Sie hasste es, wie er ihr dabei zusah und ihren nackten Körper gierig musterte.
    Er hob den Smaragdohrring auf und stach ihn ihr unsanft ins Ohrloch. Dann presste er sie an sich. „Ja, das ist sogar sehr iro-nisch. Ich könnte dich jetzt flachlegen, aber ich warte lieber bis hinterher. Wenn ich Zeit habe, es zu genießen. Wenn du diesen Engel zerstört hast und diese erbärmliche Hoffnung aus dei-nem System gespült ist.“
    Er stieß sie weg. Am liebsten hätte sie sich erbrochen.
    „Und jetzt zeig mir das Gift, das du für ihn benutzen wirst.“ Sofort griff sie unters Bett, nach der Spritze.
    „Natürlich. Sie bewahrt ihr wirksamstes Gift unter dem Bett auf. Was war jetzt daran so schwer? Ich hoffe in deinem Sinne, dass du nicht zu sehr an diesem Engel hängst. Denn sobald ich seines Körpers habhaft werde, will ich ihm seine eintätowierten Flügel abschneiden.“
    „Was? Du willst ihn häuten?“
    Der höfliche, gefühllose Ausdruck auf dem Gesicht dieses abscheulichen Mannes ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. „Selbstverständlich.“
    Sie erschauderte bei dem Gedanken daran – sein herrlicher Körper derart gerichtet. Es bestand kein Zweifel daran, dass Corbin seine Drohung wahr machen würde. Und in seiner Tat schwelgen würde.
    „Komm ja nicht zurück, bevor du deinen Job erledigt hast“, ermahnte Corbin sie ausdruckslos. „Denn es wäre doch eine Schande, wenn eine hübsche Frau wie du in die Hölle zurückgeschickt würde – selbst wenn du sie für eine bessere Alternative zum Leben auf der Erde hältst. Die Türhüter unten werden sich freuen. Ich schätze nur, länger als dreißig Sekunden wirst du nicht heil bleiben.“
    Er fuhr mit einer Hand über ihren Körper.
    Sie wich zurück und gab ihm eine Ohrfeige.
    Einen schrecklichen Moment lang wartete sie auf seine Reaktion. In seinen grausamen Augen blitzte etwas Gefährliches auf. „Du weißt nicht, welche Art von Krieg du entfacht hast, meine Liebe.“
    Dann warf er sie aufs Bett.
    „Verlier keine Zeit mehr! Satan wartet auf niemanden. Zögere die Angelegenheit nicht

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