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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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sie wie aus der Ferne Brandons Stimme, die tröstend und vernünftig auf sie einredete.
    Was genau er zu ihr sagte, registrierte sie nicht.
    Eine jahrhundertealte Geschichte. Eine Geschichte, für die sie gekämpft hatte. Die letzten Überreste eines Familienerbes, das sie mühsam zu bewahren versucht hatte. Dahin. Zu Asche verbrannt.
    Sie schrie noch einmal ihre wortlose Wut heraus, doch ihr Schrei wurde erstickt von der Geschäftigkeit der Feuerwehrleute, die jetzt anrückten, ihre Schläuche ausrollten und Wasser aus dem Kanal pumpten, um den Brand zu löschen.
    Und da war auch sie. Die gottverdammte Kompanie der Engel.
    Sie standen auf den Dächern rund um die Casa Rossetti und sahen zu, wie ihr Palazzo niederbrannte.
    Beleuchtet von den Flammen, die das Haus ihrer Familie zerstörten, standen ein halbes Dutzend Engel auf den umliegenden Dächern. Die meisten von ihnen erkannte sie, doch ihre Aufmerksamkeit galt zwei ganz bestimmten Personen. Zwei Aufsehern der Kompanie, die sie hier niemals erwartet hätte.
    Zum einen Infusino, ihr alter Erzfeind, Supervisor der venezianischen Einheit.
    Und diese Arielle, die Schlampe, die schon in den Vereinigten Staaten ihre Pläne durchkreuzt hatte, Supervisor der Einheit von Los Angeles.
    Brandon zog Luciana aus dem Wasser und in ein Boot, das jemand neben sie gelenkt hatte. Er legte ihr eine Decke um und rubbelte sie trocken. Dabei war ihr größter Wunsch in diesem Augenblick ein völlig anderer.
    Rache.
    Die Flammen der Hölle waren grün. Davon war Brandon überzeugt, als er ihre Augen sah.
    Als sie weit genug entfernt von dem brennenden Gebäude waren und das Feuer nicht mehr in ihrem Blickfeld lag, drehte sie sich zu ihm um.
    „Engel“, zischte sie voller Verachtung. Eine Anschuldigung,ein Fluch. „Ihr kämpft schmutziger als jeder Dämon, den ich jemals getroffen habe.“
    „Ich bin mir nicht sicher, wer den Palazzo in Brand gesteckt hat. Auf jeden Fall habe ich das nicht geplant. Und ich habe damit auch nichts zu tun.“
    Als sie den Canal Grande herunterfuhren, sahen sie noch jemanden, dessen bernsteinfarbene Augen im Dunkeln leuchteten. Corbin Ranulfson grinste sie vom Balkon eines teuren Hotels aus an.
    „Das war nicht unser Werk.“ Brandon war sich da ganz sicher. „Du hast es selbst gesehen. Möglicherweise war es Corbin.“
    „Selbst wenn. Er hätte das niemals getan, wenn du nicht in dieser verdammten Erlöserkirche aufgetaucht wärest, du flü-gellose Kanalratte! Wenn du nicht hergekommen wärst, hätte ich meine Opfergabe für dieses Jahr schon längst dargebracht und würde jetzt entspannt auf dem Dach meines Hauses sitzen, einen Cocktail schlürfen und meinen Sieg über euch erbärmli-che Engel feiern.“
    „Vielleicht. Oder aber du befändest dich in einer noch schlimmeren Lage.“
    „Schlimmer“, sagte sie mit tonloser Stimme. Er wusste, was sie meinte. Nach ihrer Einschätzung gab es natürlich nichts Schlimmeres, als eine Gefangene der Kompanie der Engel zu sein. „Wohin bringst du mich?“
    „Zurück in die Staaten.“ Zurück nach Amerika.
    Luciana wandte sich von ihm ab, vollkommen erledigt. Sie hatte keine Kraft mehr, um davonzulaufen. Kein Fünkchen Energie mehr, um Widerstand zu leisten. Während sie in der Dunkelheit durch die flache Lagune glitten, blieb ihr nichts anderes übrig, als Brandon düster anzustarren.
    Ihr Hass war greifbar. Er pochte in ihrem Inneren.
    Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Niemals würde sie aufhörenzu hassen. Die Möglichkeit, mit alldem aufzuhören, eben noch so nah, erschien ihr jetzt vollkommen unmöglich. Fast hätte sie nachgegeben – und das war die Quittung.
    Einen Trost gab es immerhin. In Amerika würde sie genügend Zeit haben, ihre Rache bis ins Detail zu planen.
    Brandon würde büßen.
    Julian würde büßen.
    Die gesamte Kompanie der Engel würde büßen.

17. KAPITEL
    B randon fuhr mit Lucianas Boot über die dunkle Lagune zum Flughafen.
    Die Dämonin saß hinten im Boot, eingewickelt in eine Rettungsdecke aus Silberfolie, die er aus dem Verbandskasten des Boots genommen hatte. Ihr ruiniertes Seidenkleid klebte ihr am Körper, ihre Haare waren noch nass. Sie hatte das Gesicht dem Meer zugewandt und machte keinerlei Anstalten, fliehen zu wollen. Aber sie würdigte Brandon keines Blickes.
    War es ihm am Ende also doch gelungen, sie festzusetzen.
    Doch sein Erfolg verschaffte ihm keine Befriedigung. Stattdessen nagte ein seltsames Verlustgefühl an ihm.
    Er legte am Dock des

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