Im Bann der Dämonin
nach Hause. Zurück zu meiner eigenen Einheit. Und zu meinem Team. Du hast mit dieser Mission nichts mehr zu tun.“
Der blonde Engel beugte sich zu ihm und sah ihm direkt in die Augen.
Er erschauderte. Ein Eisblock starrte ihn an.
„Das obliegt nicht deiner Entscheidung, nicht wahr? Dieses Flugzeug wird von der Einheit aus L. A. gestellt, also hast du nicht über das Ziel der Reise zu bestimmen.“
Brandon seufzte. Er war zu erschöpft, um zu streiten. „Wieso müssen wir darüber diskutieren, Arielle? Lass uns doch einfach Michael kontaktieren und ihn um weitere Instruktionen bitten.“
Er zog sein Handy aus der Tasche. Als er es einschalten wollte, stellte sich heraus, dass es einen Wasserschaden hatte und funktionsuntüchtig war.
„Gib mir dein Telefon“, forderte er Arielle auf.
„Während des Fluges darf man aus Sicherheitsgründen nicht telefonieren.“ Inzwischen hatte sie wieder ihr Markenzeichen, das neutrale Lächeln, aufgesetzt. „Außerdem … Weiß Michael denn eigentlich, wie nahe du der Zielperson gekommen bist?“
„Versuch nicht, mir zu drohen, Arielle!“ Brandons Ton wurde schärfer.
Sie lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und legte die gefalteten Hände auf ihr Knie. „Dieses Flugzeug fliegt nach Los Angeles. Wenn wir erst einmal dort sind, wirst du sehen, dass es der ideale Platz für sie ist. Das Haus ist sehr sicher und abgeschirmt. Wir haben dort noch einmal Gelegenheit, über die Möglichkeit ihrer Rückführung nachzudenken“, sagte Arielle zuckersüß. „Und wir können sie dort auch verhören.“
„Verhören?“, fragte Brandon und erhob die Stimme, wobei er sich die besorgten Blicke der anderen Engel zuzog. Doch das war ihm egal. „Das ist nicht Teil unserer Mission. Unsere Mission war es, sie zu fassen und sicherzustellen, dass sie keine weiteren Personen vergiftet. Diese Ziele haben wir erreicht. Michael hat nie von einem Verhör gesprochen.“
„Das werden wir sehen, sobald wir in L. A. gelandet sind. Luciana ist eine gute Informationsquelle, und wir haben noch so viele unbeantwortete Fragen. Zum Beispiel wissen wir nicht,ob das Gift noch existiert. Und es gibt keine Garantie dafür, dass sie ihre beträchtlichen Fähigkeiten nicht auch in Zukunft benutzen wird, um Gift zu mischen. Wir müssen sicherstellen, dass sie neutralisiert wird. Die Erzengel haben die Lösung des Falles uns überlassen.“
„Auch das werden wir sehen“, knurrte Brandon.
Es hatte einfach keinen Zweck, mit Arielle zu diskutieren. Er stand kurz davor, das Flugzeug zu entführen.
Doch selbst wenn er es wirklich gewollt hätte, hatte er da-für keine Energie mehr.
Die wenige ihm verbliebene Energie musste er dafür nutzen, um gegen den Schlaf anzukämpfen.
Was für eine unbeschreibliche Erniedrigung, dachte Luciana, während die Engel über sie lästerten. Zuletzt wurde ich so gedemütigt, als ich noch ein Mensch war. Seit über zweihundert Jahren hat man mich nicht mehr gegen meinen Willen festgehalten .
Das letzte Mal, als ihr so etwas zugestoßen war, hatte sie sich geschworen, niemanden mehr zu gestatten, so mit ihr umzugehen. Durch Julian und Harcourt, durch die Qualen der Hölle und des Bordells hatte sie genug Elend und Betrug für ein Dutzend Leben erfahren. Mit Brandon allein in einem kleinen Zimmer ans Bett gefesselt zu sein war eine Sache. Da hatte sie wenigstens gewusst, dass es einen Ausweg gab. Doch nun saß sie mit der Kompanie der Arschlöcher in diesem Flugzeug und war an ihren Sitz gefesselt, und ihr blieb nichts übrig, als aus dem Fenster zu schauen.
Diesmal gab es kein Entkommen.
Amerika ist für mich das Sinnbild für das vollkommene Scheitern, überlegte Luciana verbittert. Das letzte Mal hatte sie die Vereinigten Staaten nur mit knapper Not verlassen können, als gebrochene Frau, halb tot. Sie biss die Zähne zusammen, damit sie ihre Gedanken nicht laut herausschrie. Los Angelesoder Chicago, vollkommen egal.
Brandon und Arielle hörten auf zu streiten, und das Motorengeräusch des Flugzeugs verfiel in ein gleichmäßiges Brummen. Brandon saß mit geschlossenen Augen da, doch die anderen Engel redeten über die Schutzengel, die in L. A. auf sie warten würden.
Serena St. Clair … Julian Ascher …
Mutter von Luzifer, bitte hol mich hier raus, flehte sie. Könnte ich nur ein Fenster öffnen, ich würde mich sofort aus zehntausend Fuß in die Tiefe stürzen und dem himmlischen Ungeziefer jegliche Mühen ersparen .
„Serena ist
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