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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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Marco-Polo-Flughafens an und half ihr beim Aussteigen. Auch als er mit ihr zum Flugzeug der Kompanie der Engel ging, das auf einer gesonderten Lande-bahn bereitstand, leistete sie keinen Widerstand, sondern ku-schelte sich in die Decke wie ein Kind, das sich unter seine Schmusedecke flüchtet.
    „Bist du in Ordnung?“, erkundigte er sich und führte sie die ausgeklappte Treppe des kleinen Flugzeugs hoch.
    Sie gab keine Antwort. Ihr Schweigen irritierte ihn.
    Er hatte erwartet, dass sie ihn verfluchte. Oder ihn wort- los anklagte, mit einem wütenden Blick. Dass sie irgendeine Form des Widerstands zeigte, nicht nur stumpfe, stille Fügung. Diese nervtötende Niedergeschlagenheit, die so gar nicht zu ihr passen wollte. Doch da war nichts. Ihr leerer Gesichtsaus-druck war schrecklicher als der schrillste Schrei oder der bö-seste Blick. Als ihr Blick ihn kurz streifte, sah er in ihren grünen Augen nichts als absolute Leere.
    Sie gingen an Bord der kleinen Privatmaschine. Infusino und Arielle saßen bereits da, plus einige Mitglieder der venezianischen Einheit als Verstärkung. Brandon führte Luciana zu einem Sitzplatz und legte ihr den Sicherheitsgurt an. Sie zeigteimmer noch keine Reaktion und ließ alles mit sich geschehen.
    Als das Flugzeug über die Startbahn rollte, richtete sie den Blick aus dem Fenster. Ihre Miene war ausdrucklos, weißer und bleicher als jemals zuvor.
    Gegenüber von ihr beugte sich Arielle zu Infusino und flüsterte ihm etwas zu, wobei sie sich die Hand vor den Mund hielt. Doch Brandon schnappte trotz des Flugzeuglärms ein Wort auf, das sie geflüstert hatte.
    „… Casa Rossetti …“
    Und auch die Dämonin hatte es gehört.
    Mit einer katzenhaften Bewegung öffnete Luciana ihren Sitzgurt und sprang auf. Brandon gelang es gerade noch, sie zurückzuhalten, doch ihre krallenähnlichen Fingernägel, mit denen sie Arielle das Gesicht hatte zerkratzen wollen, verfingen sich im ordentlich frisierten Haar des Engels. Arielle verzog keine Miene.
    Sie blinzelte nicht einmal. Sie sagte nur ein Wort, als Brandon die Dämonin wieder zu ihrem Platz beförderte. „Fixieren.“
    Brandon befestigte ihre Handgelenke mit Handschellen an der Armlehne. Dann ließ er sie in Ruhe aus dem Fenster star-ren, auf die Lichter von Venedig, die unter ihnen allmählich in der Ferne verschwanden. Schließlich sank er in den Sitz gegen-über von Arielle und schnallte sich an.
    „Du hättest sie gleich fixieren sollen.“ Arielle schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Lass gut sein“, erwiderte er nur, schloss die Augen und blendete Arielle aus.
    Auch er war erschöpft. Sein Körper schmerzte, und er rutschte eine Weile auf seinem Sitz herum, bis er eine möglichst bequeme Position gefunden hatte.
    „Ich will ja nicht meckern. Natürlich sollst du dich einen Moment ausruhen.“ Arielle tätschelte seinen Arm. „Sie ist jetzt in guten Händen. In Los Angeles bringen wir sie in unser neues Exerzitienhaus. Diese Einrichtung wird dir auch gefallen.“
    Los Angeles … Exerzitienhaus. Luciana riss die Augen auf.
    Arielle lächelte hocherfreut. Offensichtlich war sie sehr zufrieden mit sich. „Hatte ich dir das noch nicht gesagt? Wir expandieren nämlich.“
    „Woher habt ihr denn das Geld dafür?“, erkundigte sich Brandon. „Ich dachte, die Einheit von L. A. ist chronisch unterfinanziert.“
    Arielle lächelte, sagte aber nichts. Brandon kannte die Antwort auch so. Julian Ascher.
    „Ich nehme Luciana mit nach Chicago.“ Brandon sah Arielle unvermittelt an. Seine Lungen waren immer noch angegriffen vom Rauch, und seine Stimme wurde rau, als er sprach. Er räusperte sich und sagte: „Ich habe sie gefasst, sie ist meine Gefangene.“
    „Dein Beitrag zu ihrer Ergreifung ist sicherlich lobenswert“, meinte Arielle, immer noch mit demselben, selbstzufriedenen Lächeln. „Aber rein technisch gesehen untersteht die Dämonin der Verantwortung der Kompanie als der übergeordneten Organisation. Wenn man den, nun ja, persönlichen Kontakt bedenkt, der zwischen dir und ihr stattgefunden hat, könnte man am Ende auf den Gedanken kommen, du seist etwas voreingenommen. Nicht wahr?“
    Er entdeckte ein Funkeln in Arielles Augen.
    Boshaftigkeit blitzte in ihren Augen. Aber sie war ein Engel. Brandon musste sich täuschen.
    Die Dämonin selbst saß völlig teilnahmslos da. Die gefesselten Hände hatte sie zu Fäusten geballt.
    „Vergiss es. Ich habe wiedergutgemacht, was du vermasselt hast, Arielle, und jetzt fahre ich

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