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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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fragte er Arielle, die mit zufriedenem Lächeln dasaß, während sie vor dem Hauptgebäude vorfuhren. Zweifellos handelte es sich hier tatsächlich um ein ehemaliges Rehabilitationszentrum, und zwar eines der Art, in dem reiche Damen mehrere Tausend Dollar dafür bezahlten, zum Lunchein paar Salatblätter vorgesetzt zu bekommen und stundenlange „Naturwanderungen“ über Trampelpfade zu unternehmen. „Das war mal ein Health Spa“, bestätigte Arielle nun seine Vermutung. „Wir hatten Glück und konnten das Anwesen erwerben. Der Name steht noch nicht fest, aber vermutlich werden wir es ‚Zentrum für Rückführung‘ nennen.“
    „Klingt nach Recycling.“ Brandon dachte daran, dass die sterbliche Hülle eines Schutzengels, falls sie getötet wurde, jederzeit „recycelt“ und wieder auf die Erde geschickt werden konnte.
    „Auf gewisse Art und Weise wird es das auch sein.“
    Der blonde Engel stieg aus und wartete, bis Brandon die Dämonin aus dem Wagen eskortiert hatte. Dann verband er sie beide, indem er die Handschellen an seinem rechten Handgelenk und an ihrem linken Handgelenk zuschnappen ließ. „Gehen wir, principessa .“
    Luciana leistete keinen Widerstand.
    Sie betraten das Gebäude. In der Lobby sah es aus wie bei jeder Institution, die Geld hatte, ob reich ausgestattetes Museum oder ultramodernes Theater. Alles war in Weiß gehalten. Das dominante Weiß war überwältigend und wurde nur durchbrochen von den gigantischen Glaswänden, die einen unverstellten Blick aufs Meer boten.
    Das Gebäude selbst war vollkommen verlassen.
    Kein Personal hinter der Rezeption, keine Gäste, niemand, der sich in der Lobby aufhielt. Nur gähnende Leere und das Echo ihrer Schritte, als sie Arielle folgten.
    Sie fuhren mit einem Aufzug nach oben – und Brandon fiel auf, wie gut gesichert alles war. Der Aufzug ließ sich nur mit Karte und elektronischem Code bedienen, überall waren Überwachungskameras installiert, und vor den Türen waren schwere Metallriegel angebracht.
    Er fragte sich, was Arielle wohl wirklich in diesem Gebäude vorhatte.
    „Stellt man sich bei der Kompanie so den Himmel vor?“, murmelte Luciana. „Alles steril und vollkommen farblos? Perfekt.“
    Niemand gab ihr eine Antwort. Sie setzten ihren Weg durch das Gebäude fort und brachten Luciana über einen Flur zu ei-nem ebenfalls weißen, zellenartigen Raum. Darin standen nur ein schmales Bett mit weißen Laken und ein weißer Plastik-stuhl. Beides war am Boden festgeschraubt. Das kleine, asep-tisch wirkende Badezimmer war mit einer Toilette, einem Waschbecken und einer Dusche versehen.
    Brandon machte Luciana los. Dann schob er sie sanft in das Zimmer und schloss die Tür von außen. Sie hörte ein elektronisches Piepsen und das Schleifen des Metallriegels. Man schloss sie ein in dieser Luxusvariante von Einzelhaft.
    „Ich hätte dich töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte!“, rief sie und trommelte mit der Faust gegen das kleine Fenster in der Tür. „Es wäre so einfach gewesen!“
    Brandon antwortete nicht. Er stand einfach nur da und betrachtete sie durch das kleine Rechteck aus Sicherheitsglas. In seinen Augen las sie Wut.
    „Aber, aber.“ Arielle lachte fröhlich. „Denken Sie doch nur, wie viel Glück Sie haben. Es gibt Leute, die ein wahres Vermögen dafür bezahlt haben, um genau in diesem Zimmer zu sein, in dem Sie sich gerade befinden. Die Kompanie hat viel Zeit und Arbeit investiert, um diesen Ort ihren Anforderungen anzupassen. Daher hoffen wir sehr, dass Sie unsere Gastfreundschaft zu schätzen wissen und Sie Ihren Aufenthalt bei uns genießen.“
    „Ich werde dafür sorgen, dass jeder Einzelne von euch durch Satan persönlich die schrecklichsten Qualen erfahren wird!“ Luciana hämmerte gegen die Scheibe. „Der Fürst der Finsternis wird euch mit eigener Hand die Gedärme herausreißen! Und ich werde danebenstehen und zusehen!“
    Arielle verzog den Mund. „Machen Sie es sich gemütlich, meine Liebe. Sie werden eine Weile bei uns bleiben.“
    „Mezza stronza, mezza strega“ , schrie Luciana, bevor sie gegen die Scheibe spuckte. „Va all’ inferno!“
    Die Engel gingen davon und ließen sie allein in ihrer Zelle zurück.
    Doch sie konnte hören, wie sie miteinander sprachen, als sie sich über den Gang entfernten.
    „Halb Schlampe, halb Hexe – so hat sie dich genannt“, sagte Infusino. „Und dann hat sie gesagt, du sollst zur Hölle fahren.“ „Danke, Infusino“, erwiderte Arielle und schürzte

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