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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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Informationen nach vergeudet er momentan seine Zeit auf dem Plunderplatz. Der alte Jewel von den Vinen hat uns zugetragen, dass er sich nach antiken Lemurenbüchern erkundigt.«
    »War er allein?«, fragte Zyracc.
    »Ein halbwüchsiger Color namens Loo und Aqullas Tochter sind bei ihm«, antwortete Malignus.
    Zyracc sah erstaunt aus. »Aqullas Tochter? Die Tochter eines Ältesten?«
    »Sie soll eine Menschenrechtlerin sein. Wahrscheinlich ist ihr Vater auch so einer«, mischte sich Fox unaufgefordert ein und spuckte auf den Boden.
    Irgendwo auf der Via Vetus polterte es, und Linus zuckte zusammen. Zyraccs Blick verdüsterte sich noch mehr. Es war bekannt, dass er weder Spekulationen noch Ablenkungen mochte.
    Vesania hatte sich indes weit aus dem Fenster gelehnt, um die verkommene Via Vetus gänzlich überblicken zu können. Nur ein Stück Pergament trudelte den Tunnel herab, es verfing sich in dem Wurzelgeflecht, das in dicken Strängen den Boden überwucherte.
    Es hieß, wenn unten ein Lüftchen wehte, müsse oben ein Sturm toben. Eigentlich war es nur eine Redensart, denn niemand wusste genau, was ein Sturm war. Wieder krachte es. Irgendwo zerbarst Holz und polternd fielen einige Lehmbrocken zu Boden.
    »Was ist da los?«, herrschte Zyracc sie an.
    »Nur ein paar Ziegel«, erstattete die Niptradin Bericht.
    Zyracc sah Linus verächtlich an. »Siehst du, Linus, nur ein paar Ziegel. Es gibt also keinen Grund, nervös zu werden.«
    Der Händler wünschte nichts mehr, als sich in irgendeiner Ecke zu verkriechen, doch daran war gar nicht zu denken, denn die Augen seines Herrn ruhten abwartend auf ihm. Fieberhaft dachte Linus nach, wie lange Zyracc bereits im Raum gewesen war. Mit gesenkten Lidern blickte er zur Seite. Hatte sich irgendein Gegenstand verändert? Hatte nicht vorhin dort oben noch eine Schattenuhr gehangen?
    Er war sich nicht sicher, sein Herr hätte sich als Teil der Tapete und sogar als Türpfosten tarnen können. Alles was in etwa seiner Größe entsprach, kam in Frage, aber im Grunde war es egal, Zyracc würde ja doch erfahren, warum er so zugerichtet worden war. Linus hob mühsam den unversehrten Arm. Mit zittriger Hand wischte er sich die schweißverklebten Strähnen aus der Stirn.
    »Du stinkst vor Angst«, sagte Zyracc voller Ekel.
    »Ich will noch nicht sterben«, schluchzte er auf. »Bitte, tut mir nichts an!«
    Zyracc lachte gehässig. »Dich töten? Du glaubst, ich werde dich töten? Oh ja, ich könnte dich zu Staub zerfallen lassen und deine erbärmlichen Überreste in den dreckigen Boden der Via Vetus treten. Genauso könnte ich dich zu Stein erstarren lassen; aber wer hätte schon Freude an einer fetten, glatzköpfigen Statue, deren Augen vor lauter Angst bereits herausgequollen sind? Nein, das wäre zu einfach. Erstmal wirst du mir beweisen, dass du dein Leben verdient hast!«
    »Was kann ich tun? Ich habe alles gesagt, alles was ich weiß, und das wisst Ihr auch!«
    »Ach ja, du verdienst deine Lex mit dem Handel von Informationen, richtig?«
    Linus nickte schwach, er schloss mit seinem Leben ab.
    »Dann frage ich mich, warum du keinerlei Verwunderung darüber gezeigt hast, dass sogar die Gargoyles von der Ankunft des Menschen wissen.« Zyraccs zorniger Ausdruck war einem gefährlichen Flüstern gewichen, »genauso wenig wie sonst jemand meiner Oberen.«
    »Gibt es hier jemanden, der mir sagen möchte, wer diese wertvolle Information so freimütig weitergegeben hat?« Zyracc drehte sich um. »Niemand?«
    Inoz, der bisher geschwiegen hatte, öffnete seinen Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, war Zyracc bei ihm und legte die Hand an dessen bleichen Hals.
    »Tss, tss, tss … ein solcher Vertrauensmissbrauch … für fünfhundert Lex«, flüsterte der Meister.
    Als der Dan versuchte zu antworten, kam nur noch ein Gurgeln aus seiner Kehle. Entsetzt starrten die anderen ihn an. Anscheinend hatte Zyracc ihm die Fähigkeit zu sprechen genommen.
    · ~ ·
    »Ich finde, wir sollten ihn von einem Bellaren verschönern lassen«, sagte Avy und drehte Timothys Sessel im Kreis. »Mit grünem Glunzhaarbezug sähe er richtig schick aus.«
    »Und – willst du ihn etwa so weit tragen?«, knurrte Loo.
    »Das mit dem Plunderplatz war deine Idee – oder? Wenn wir gleich bei Doosey Willcox gekauft hätten, wäre das nicht passiert.« Avy sah den Coloren herausfordernd an. »Außerdem hör, verflucht nochmal, mit diesem Geiz auf, Loo von den Coloren! Wir können doch Timothys wenige Tage nicht mit

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