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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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ein Dämon?«, fragte eine kleine Bellarin auf den Schultern ihres Vaters, die mit offenem Mund dem fremdartigen Wesen nachsah.
    »Solche Geschöpfe gibt es nicht«, antwortete ihr Vater.
    Die Kleine sah enttäuscht drein. Als Avy aber den Delphin sich wie einen Wirbelwind in die Luft schrauben ließ, bis er nur noch einem Strudel aus Türkis und Blau glich, juchzte das Kind vor Freude und klatschte unbeholfen in die Hände.
    Auch Timothy pfiff voller Begeisterung, Avy sah zu ihm auf.
    »Wow! Phantastisch!«, rief er.
    Avy sah wütend aus. »Vielen Dank«, gab sie schmallippig zurück. »Sieh mal hinter dich …«
    »Was denn?«, fragte Timothy und zuckte mit den Schultern zum Zeichen, dass er nicht verstand.
    »Oh-oh«, quiekte Dibs und zog den Kopf ein. »Vielleicht haben wir doch keine neuen Freunde …«
    »Wieso?«, brachte Timothy gerade noch hervor, bevor ein riesenhaftes Haifischmaul voller spitzer Zähne über ihm zusammenklappte. Im nächsten Moment war er pitschnass.
    »Wo, zum Oimach, warst du?« Avy stand mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihm und funkelte wütend.
    »Und warum spielst du hier mit dem Wasser herum, wenn du dir doch solche Sorgen machst?«, gab Timothy wütend zurück und schüttelte sich das Wasser aus den Haaren.
    »Ich wollte auf mich aufmerksam machen und du hast mich doch gefunden, oder?«
    Noch bevor Timothy etwas zurückgeben konnte, tauchte Loo neben ihm auf und trommelte mit seinen Fäusten auf Timothys tropfnasses Gewand. »Ich dachte, die Todesnymphen hätten dich geholt! Oder der Oimach dich gefressen, oder der Mummatsch dich in seine Klauen bekommen«, schniefte er und sah seinen Freund vorwurfsvoll an. Seine grünen Telleraugen waren feucht.
    »Nun mach's nicht so dramatisch. Ihn hätte auch einfach ein Ziegelstein erschlagen können, Loo«, erwiderte Avy.
    »Bei den Hexen! Genauso gut kann ihn ein Pentrade in seine Klauen bekommen!«, gab Loo wütend zurück.
    »Zunächst muss er sein Schicksal erfüllen, dann erst wird er sterben«, piepste Dibs von unten.
    Alle Blicken waren unmittelbar auf ihn gerichtet.
    »Was ist das?«, fragte Loo sofort.
    »Ein Glunz. Genau genommen ein Blauglunz.« Avy wollte gerade zu ausschweifenden Erläuterungen über Glunze ausholen, als Timothy ihre Atempause nutzte, um endlich zu Wort zu kommen.
    »Also Leute, das ist Dibs.« Timothy kratzte sich unschlüssig am Kopf. »Er ist …«
    »… sein Freund«, ergänzte Dibs und verbeugte sich tief.
    Loo sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen. »Glunze haben keine Namen«, giftete er, statt die Verbeugung zu erwidern, und ernte damit prompt Avys tadelnden Blick.
    »Was?« Abwehrend hob Loo die Arme. »Es stimmt doch!«
    »Mich freut es zumindest sehr, Dibs«, meinte Avy lächelnd und neigte sich auffallend tief, obgleich es unüblich war, den formellen Begrüßungsritus eines Dämonen zu erwidern. »Ich bin Avy, das ist Loo, und wer hat dir einen so hübschen Namen gegeben?«
    Dibs strahlte stolz. »Timothy! Er hat uns den Namen gegeben. Wir sind seine Freunde!«
    Mit einem Satz sprang er auf den Brunnenrand, legte seine schmutzige Hand auf Timothys Schulter und verkündete: »Wir gehen überallhin, wohin Timothy geht. Bis sich sein Schicksal erfüllt!«
    Loo sah entsetzt von Dibs zu Timothy. »Dein Schicksal? Was weiß denn der Glunz über dein Schicksal?«
    »Glunze können …«, setzte Avy an, doch Dibs hopste zurück vor ihre Füße, packte Timothys Hand und drehte die Innenfläche nach oben. Die Umrisse des Raben waren immer noch deutlich zu erkennen. »… in der Zukunft lesen?«, fragte sie verdattert.
    Blitzartig zog Timothy seine Hand zurück. »Können sie nicht. Ihr Lemuren seid einfach furchtbar abergläubisch, das ist alles!«
    Loo und Avy blickten erstaunt auf. Timothy war wütend.
    »Aber der Rabe …«, trotzte Loo.
    »Es ist nur ein verdammter Vogel!«, knurrte Timothy. »Ich werde mich nicht in meinem Bett verkriechen, nur weil ein Vogel mich angesehen hat, um in einigen Wochen festzustellen, dass meine einzigen Freunde kristallisiert sind!«
    »Ein Rabe hat dich angesehen?« Dibs schnappte entsetzt nach Luft. Jetzt zitterte er wie Espenlaub.
    »Seht ihr, genau diesen verfluchten Aberglauben meine ich«, rief Timothy wutschnaubend. »Erst verbringen wir einen ganzen Tag damit, bis zum Plunderplatz und wieder zurück zu fahren, nur um einen Sessel zu kaufen, der auf halber Strecke den Geist aufgibt, und gerade als wir einen Ansatz haben, wo die Drudel versteckt sein

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