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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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Fabrik zur Hölle fahren.«
    »Das wusste ich nicht«, flüsterte Elena.
    »Fühlen Sie sich Ihrer neuen Aufgabe gewachsen? Bitte seien Sie jetzt ehrlich.« Albert sah sie eindringlich an.
    »Ich weiß es nicht. Und das ist die Wahrheit.«
    »Wenn Madame Hazard nicht an Sie glauben würde, säßen Sie jetzt nicht hier. Sie wird Sie unterstützen und Ihnen bei Ihrer Aufgabe beistehen. Ihr Fachgebiet, Miss Winterstone, ist nicht die Anatomie, sondern der spirituelle Teil der Transformation. Um nichts anderes müssen Sie sich in Zukunft kümmern.«
    »Aber gerade daran ist doch alles gescheitert!«
    »Sie haben es doch in der Vergangenheit schon geschafft, funktionsfähige Engel zu erschaffen. Dieses Mal erhalten Sie zudem weitaus besseres Material.«
    Es klopfte. »Herein«, sagte Albert, ehe Elena ansetzen konnte.
    Der Boss erschien und sah, im Gegensatz zum letzten Mal, vollkommen erholt aus.
    »Miss Winterstone, ich sehe Albert hat Ihnen schon Ihren neuen Arbeitsplatz gezeigt.«
    Albert stand auf und bot ihr seinen Stuhl an. Der Boss nahm Platz. Albert nickte Elena aufmunternd zu und verließ das Büro.
    »Ich verstehe Ihre Bedenken«, kam der Boss wie stets sofort auf den Punkt. »Andererseits haben wir alle aus den vergangenen Fehlern gelernt. Ihre Berichte haben mir zu einem neuen Ansatz verholfen.«
    Elena schwieg.
    »Das gravierendste Problem bestand darin, dass unsere Versuchsobjekte nicht freiwillig bei uns waren. Es waren zum Tode verurteilte Verbrecher, die sich mit dem Sterben bereits abgefunden hatten. Nun aber haben wir Freiwillige.«
    »Was? Wer könnte denn freiwillig…?«
    »Die Neuen wissen, was auf sie zukommt. Außerdem sind sie allesamt diszipliniert und äußerst intelligent. Ferner haben sie mir versprochen, vernünftig mitzuarbeiten.«
    Elena war beeindruckt. »Wie haben Sie das geschafft?«
    »Geld hat keine unwesentliche Rolle gespielt. Das gebe ich zu. Aber die Verheißung, sich aus der Masse der Gewöhnlichen zu erheben, etwas ganz Besonderes zu sein, war der zweite – und ich würde sogar behaupten – ausschlaggebendere Ansatz.«
    »Das ist ja großartig. Wann kann ich mit ihnen sprechen?«
    »Heute noch. Es sind insgesamt fünf Männer, und sie sind bereits hier. Ich möchte ihnen persönlich die Einrichtung zeigen und dann stelle ich sie Ihnen vor.«
    Bis es soweit war, konnte Elena nicht umhin, immer wieder in ihrer Arbeit innezuhalten und zu lächeln. Das erste Mal seit langer Zeit hegte sie die Hoffnung, dass sich doch noch alles zum Guten wenden würde. Sie sichtete Unterlagen, überlegte, an welcher Stelle des Transformationsrituals Schwachpunkte ausgemerzt werden konnten und fieberte danach, endlich ihre Überlegungen in die Praxis umzusetzen. Sie schaute gedankenverloren zu ihrer Tür, an deren Milchglasscheibe spiegelverkehrt allmählich ihr Name erschien. Der Mann draußen malte die Buchstaben langsam aus. Es hatte beinahe etwas Hypnotisches. Elena merkte, dass ihr die Augen zufielen. Sie brauchte jetzt dringend einen starken Tee. Stevens Geständnis und all die aufregenden Neuigkeiten zehrten an ihren Kräften.

    Sophia, die Madame Hazards Abwesenheit ausnutzte, döste auf dem Diwan im Kleinen Salon. Der Raum gefiel ihr wegen der Intimität besser als der protzige Große Salon. Sophia knautschte sich das Seidenkissen unter ihrer Wange zurecht und schlief ein. Sie träumte von Richard Sinclair. Er trug einen Hochzeitsanzug und schritt durch ein Meer aus Rosen. Sophia blickte an sich herab und sah, dass sie nackt war. Verführerisch langsam schritt sie auf Sinclair zu, der sie in seine starken Arme zog und innig küsste. Er berührte zärtlich ihre Brüste und ließ anschließend seine Hände über ihren Rücken gleiten. Feuchte Hitze prickelte zwischen Sophias Beinen. Plötzlich aber schwand die Zärtlichkeit Sinclairs. Er riss ihren Kopf an den Haaren nach hinten und zwang sie auf den Boden. Ein scharfer Schmerz durchfuhr Sophias Gesäß, weil sie hart auf den Rosen zu liegen kam, die fast nur noch aus Stacheln bestanden.
    Sophia schlug die Augen auf und fand sich auf dem Boden des Salons wieder. Auf ihr lag Marcellus und zwang ihre Schenkel auseinander. Unter ihrem Hauskleid war Sophia nackt.
    »Ich kann es nicht ertragen, wenn du mich abweist«, raunte er. Sein Atem war heiß und kitzelte sie am Ohr.
    »Bist du wahnsinnig? Geh runter von mir«, verlangte sie und versuchte, ihn fortzuschieben.
    »Denkst du, ich habe die lüsternen Blicke nicht gesehen, die du diesem

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