Im Bann der Engel
seiner Herrin. Sie kniete vor ihm und bearbeitete sein Glied mit Lippen und Zunge.
»Dreh dich um, bevor ich komme«, bat er.
Heute spielten sie mit vertauschten Rollen. Er durfte den Ton angeben, als Belohnung für seinen Erfolg beim heutigen Treffen. Er liebte diese kleinen Aufmerksamkeiten und wusste sie zu nutzen. Nie nahm ihm Madame Hazard eine Entgleisung übel, auch nicht, als sie drei Tage lang mit geschwollenem Gesicht in die Fabrik hatte gehen müssen. Die Erregung war damals mit ihm durchgegangen und er hatte sich nicht unter Kontrolle gehabt. Sie hatte ihm dafür zehn Hiebe mit ihrem Metallgürtel verpasst und die Sache war vergessen. Jetzt betrachtete er ihren wohlgeformten Po, zog sie an den Hüften zu sich heran und glitt in sie. Nach ein paar Stößen zog er sich aus ihr zurück und löste die geflochtene Kordel vom Samtvorhang. »Nicht bewegen«, befahl er, als sie sich neugierig zu ihm umdrehte. Gehorsam ging sie wieder auf Knie und Hände. Er wand die Kordel um ihren Oberkörper, schnürte die Brüste ein, bis sich das Fleisch durch die Zwischenräume presste, dann kratzten seine Fingernägel über ihre Haut. Sie stöhnte lustvoll auf. »Willst du noch mehr davon?«
»Ja«
»Wie heißt das?«
»Ja, mein Gebieter.«
Er schaute lächelnd auf sie herab, dann löste er auch die zweite Kordel und warf Madame Hazard auf den Rücken. Gekonnt band er ihre Handgelenke an den Bettpfosten fest und betrachtete die menschliche Skulptur, die er erschaffen hatte. Er genoss diesen vergänglichen Moment, denn nach dem Akt, würde er wieder derjenige sein, der gehorchen musste.
Das blutrote Seil hob sich wundervoll von ihrer blassen Haut ab, die zartrosa Brustwarzen gaben dem Bild etwas Verspieltes. Er schloss seine Lippen um eine der steil aufgerichteten Brustwarzen und sog, bis sie sich ins Bläuliche verfärbte. Madame Hazard stöhnte und wand sich in ihren Fesseln. Marcellus zog die Schnur noch strammer.
»Schmerz und Lust«, flüsterte er und schloss seine Finger um ihre Kehle. Langsam drückte er zu. Er fühlte, wie sich ihr Puls erhöhte, der Körper schon den Kampf um das Überleben aufnahm. Ihre Augen waren geschlossen. Sie reizte ihn, provozierte ihn. Er stieg auf sie und rammte sich immer und immer wieder in sie, bis er nicht mehr wusste, wer von ihnen lauter schrie vor Lust. Als er erschöpft zur Seite glitt, freute er sich bereits auf die nächste Belohnung, auf das nächste Treffen der Verschwörer.
»Was haben wir bis jetzt?«, fragte Madam Hazard und nickte Sophia zu, die mit einer Teekanne auf das Zeichen zum Eingießen wartete.
Albert blätterte durch seinen schäbigen Block. Dann wurde er fündig. »Dream-Steam ist unter unserer Kontrolle. Die örtliche Zeitung ebenso, außerdem die Dampfmobilflotte. An privaten Dampfmobilen gibt es nicht allzu viele in Cravesbury. Die Zahl ist überschaubar und im Zweifelsfall können wir die Wägen schnell sabotieren.«
Madame Hazard rückte das samtene Halsband zurecht, das die Blutergüsse verdeckte, die Marcellus‘ Finger hinterlassen hatten. Als hätte Sophia ihre Gedanken erraten, sagte sie: »Wo ist eigentlich Marcellus? Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen.«
»Er gehört auch zu denjenigen, die sich törichterweise von uns abgewendet haben. Fahr fort, Albert.«
»Unsere einzige Schwachstelle, an der wir noch arbeiten müssen, ist das Bahnnetz.«
»Was wissen wir über den Bahnwärter?«
»Er ist ein unbescholtener Bürger, der niemals negativ aufgefallen ist. Zurückgezogen lebt er in seinem Haus am Bahnhof und hat weder Frau noch Kinder.«
»Wie alt ist er?«
»Das weiß ich nicht. Aber er dürfte die Sechzig schon überschritten haben.«
»Finde es heraus und sorge dafür, dass der Ärmste einen Unfall erleidet. Wen könnten wir statt seiner einsetzen?«
»Darüber mache ich mir noch Gedanken«, sagte Albert.
»Gut, Copper soll einfach einen Bescheid unterzeichnen, der dem neuen Bahnwärter alle Rechte zuteilt. Er kann doch noch schreiben, oder?«
»Er ist Linkshänder. Soweit ich weiß, wurde lediglich seine rechte Hand gebrochen.«
»Sehr schön. Wie ist die Stimmung in der Stadt?«
»Noch scheinen die Verschwörer die Füße stillzuhalten. Aber meines Erachtens ist das nur die Ruhe vor dem Sturm.«
»Wie läuft es in der Fabrik?«
»Die Okkultisten arbeiten mit Hochdruck an unserer Verstärkung. Bislang haben sie zwei Neue erschaffen. Sie befinden sich noch in der Ruhephase. Morgen können wir mit den Tests
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