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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Mrs. Hudsons Ingwerplätzchen bei.« Er stellte das Tablett auf das Tischchen neben ihr. »Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Die Kälte hat mich nur sehr müde gemacht. Es erschöpft einen, wenn man sich pausenlos bemüht, sich warm zu halten.« Sie goss sich Tee ein. »Ist Lord Duncan zu Hause?«
    »Er kam vor etwa zehn Minuten und sagte, er würde heute zum Dinner nicht da sein.«
    »Ach?« Sie setzte sich verblüfft auf. »Sagte er, was er vorhat?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Jenkins. »Er ersuchte mich nur, ich solle seinen Abendanzug bügeln, und Cobham solle um halb acht wieder vorfahren.«
    »Ob er in seinen Klub geht?«, spekulierte Chastity.
    »Ich habe keine Ahnung, Miss Chas.«
    »Aber Sie glauben es nicht«, stocherte sie gewitzt.
    »Seine Lordschaft wandte für die Planung mehr Sorgfalt auf als für einen gewöhnlichen Besuch im Klub.« Jenkins entfernte sich mit einer Verbeugung.
    Chastity nippte an dem heißen Tee und zerbröselte nachdenklich ein Plätzchen zwischen Finger und Daumen. Plante ihr Vater einen Abend mit der Contessa? Das sah sehr verheißungsvoll aus. Mit zunehmendem Appetit knabberte sie nun an den Plätzchen und trank hin und wieder einen Schluck Tee. Allmählich wich der Schock über die Ereignisse des Nachmittags. Aber eines stand fest: Sie wollte weder mit Dr. Jekyll noch mit Mr. Hyde wieder etwas zu tun haben.
    Da fielen ihr die Briefe in ihrer Manteltasche ein. Sie setzte die Teetasse ab, ehe sie aufstand und die Briefe holte. Meist öffneten sie und ihre Schwestern die an The Mayfair Lady gerichtete Post gemeinsam und besprachen ihre Antwortschreiben. Da sie für den nächsten Tag zum Kaffee bei Fortnum and Mason , wo viele ihrer geschäftlichen Treffen stattfanden, verabredet waren, hielt sie es für angebracht, mit dem Öffnen der Briefe zu warten. Douglas Farrells Schreiben tippte sie sich jedoch grübelnd gegen die Handfläche. Was wollte er von The Mayfair Lady ?
    Sie konnte nicht widerstehen. Nicht zuletzt, weil er ihr ureigenes Projekt war oder zumindest, korrigierte sie sich, gewesen war. Sie nahm den Brief mit und ließ sich wieder in ihrem Sessel nieder, um das Schreiben zu öffnen. Mit ihrem Daumennagel riss sie es auf und zog den einzelnen Briefbogen heraus. Den Briefkopf schmückte eine Adresse in der Wimpole Street ... ganz anders als in seinen früheren Briefen, bei denen er Mrs. Beedles Anschrift benutzt hatte.
    An alle, die es angeht:
    Ich nahm mit der von Ihnen vorgeschlagenen Dame Kontakt auf und stellte fest, dass sie eventuell in Frage kommt. Unser Vertrag sieht jedoch vor, dass Sie mir bis zu drei Kandidatinnen präsentieren. Wenn Sie daher andere mögliche Damen in Ihrer Kartei haben, würde ich mich freuen, auch deren Bekanntschaft zu machen. Sie erreichen mich unter obiger Anschrift. Ihr ergebener Douglas Farrell, Med.univ.
    Chastity las die Nachricht mit wachsender Entrüstung. Es war der arrogante Ton, der sie empörte. Laura della Luca war zwar geeignet, doch wollte er noch ein paar Optionen als Reserve. Wir haben es immerhin mit Menschen zu tun, dachte sie, und nicht mit Brotlaiben: Das Vollkornbrot schmeckt mir, doch möchte ich noch eine Kostprobe vom Mischbrot oder Bauernbrot, ehe ich mich entscheide.
    Wäre es nach ihr gegangen, so war die Sache erledigt. Die Agentur hatte den Vertrag erfüllt, indem sie Dr. Farrell eine ideale Kandidatin präsentierte, die Aufgabe der Vermittlerin war beendet. Bis auf die Tatsache, dass er natürlich im Recht war. Man schuldete ihm noch zwei weitere Kandidatinnen.
    Sie schob den Brief zurück in den Umschlag. Morgen würden sie besprechen, was sie ihm antworten sollten.
    Wieder kündigte Jenkins mit einem diskreten Klopfen sein Eintreten an. Er verschwand beinahe hinter dem größten Strauß Gewächshausrosen, den Chastity je gesehen hatte.
    »Der Bote der Blumenhandlung gab dies eben für Sie ab, Miss Chas«, verkündete er hinter dieser floralen Wand gedämpft.
    »Allmächtiger!« Sie sprang auf. »Wer schickt das?«
    »Das sagte der Junge nicht, aber es ist ein Billett beigefügt.« Jenkins legte den Strauß auf das Sideboard. »Ich hole eine Vase ... oder besser zwei.«
    »Ja, bringen Sie die große Kristallschale und die Sevres-Vase, bitte«, sagte Chastity und atmete tief den Duft ein, der den Raum erfüllte. »Sie werden wunderschön darin aussehen. Ach, und eine Schere. Ich muss die Stängel zurückschneiden.«
    »Sofort, Miss Chas.« Ein paar hängen

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