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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Polizeirevier, sonst gehe ich allein.«
    Er spannte die Muskeln an, um seinen Ärger im Zaum zu halten. »Du bist dumm genug, das ernst zu meinen«, gab er zurück, »angesichts der Tatsache, dass du heute schon allein am Hafen warst. Wir werden gemeinsam mit Hollister reden.« Wieder schwieg er. »Susannah«, fragte er dann, »woher kam diese Idee?«
    »Nenn es Intuition«, erwiderte sie. »Ich habe lange über alles nachgedacht, ehe ich eingeschlafen bin, und eben hat mich diese Idee geweckt.« Das und etwas anderes. Sie war noch nicht bereit, über die erschütternde Entscheidung zu sprechen, die sie für sich getroffen hatte. Noch nicht.
    Er trat zu ihr und küsste sie auf die Stirn. »Geh wieder ins Bett, das hat Zeit bis morgen.«
    Sie regte sich nicht. »Du hast Julias Tagebuch gelesen, ich habe es auf dem Küchentisch liegen sehen.«
    Er seufzte, seine Hände auf ihren Schultern. Sie liebte es, wenn er sie anfasste, und konnte ein wohliges Stöhnen nicht unterdrücken, als er sie sanft massierte.
    »Ich habe das Tagebuch zufällig gefunden«, erklärte er. »Und ich war neugierig. Man könnte sagen, dass ich jedes Recht dazu habe, weil Julia meine Frau war.«
    »Was hast du zu finden gehofft?«
    Er zog sie an sich und legte sein Kinn auf ihren Scheitel. »Es war eher die Frage, was ich nicht zu finden hoffte«, entgegnete er. »Ich wurde enttäuscht.«
    Susannah sah ihn an und legte ihm die Hände auf die Brust. »Doch nicht Ethan?«, wagte sie kaum zu fragen.
    Er schüttelte den Kopf. » Nicht Ethan «, erwidere er. »Gar keine anderen Männer. Sie hat sich alles nur ausgedacht. Sie dachte, ich wäre ihr untreu, und wollte mich quälen. Eine Schar von Liebhabern zu erfinden schien ihr die angemessene Rache.« Seine Augen waren dunkel vor Schmerz, als er Susannah ansah. »Deshalb habe ich meinen Schwur vor Gott und den Menschen gebrochen, Susannah, und ihre Anklage wahr gemacht.«
    Sie schlang ihm die Arme um den Leib, vorsichtig wegen seiner Rippen. »Nichts davon kann man jetzt noch ändern«, sagte sie resolut. »Es ist geschehen, Aubrey.«
    »Warum habe ich nicht erkannt, wie unglücklich sie war? Warum habe ich nicht einmal daran gedacht, dass sie meine Hilfe brauchte?«
    Aubreys Worte waren löblich, versetzten Susannah jedoch einen Stich. Wenn Julia noch gelebt hätte, wären Aubrey und sie jetzt vielleicht wider ein glückliches Paar und Susannah weiterhin ein Mauerblümchen. Wenn sie ehrlich war, verspürte sie Schuldgefühle, aber auch eine tiefe Liebe zu dem Mann vor ihr. War es eine hoffnungslose Liebe?
    Er gab ihr keine Zeit zu einer Antwort, sondern hob ihr Gesieht zu sich und küsste sie leicht auf den Mund. »Lass uns in unser Bett zurückgehen, Mrs. Fairgrieve«, schlug er heiser vor, »ich brauche deinen einzigartigen Trost.«
    Sie trat mit Tränen in den Augen zurück. »Stellst du dir vor, ich wäre Julia ... wenn wir ... wenn wir zusammen sind?«
    Er sah so verblüfft aus, als hätte sie Unvorstellbares gesagt. »Himmel, Susannah!«, stieß er dann hervor. »Natürlich nicht!« Er vergrub die Finger in ihrem Haar. »Nein!«
    Sie löste sich von ihm, und er hielt sie nicht zurück. »Ich kann das nicht tun«, flüsterte sie unglücklich. »Ich dachte, ich könnte es ... ich dachte, es reicht, dass ich dich liebe ...«
    Er nahm ihre Schultern. »Susannah, wovon redest du?«
    Sie schluchzte und rieb sich über die Augen. »Ich liebe dich«, wiederholte sie verzweifelt. »Ich dachte, ich könnte deine Frau sein ... mich dir geben ... dass meine Liebe reichen würde ...«
    »Du bist völlig verwirrt«, mahnte er sanft.
    »Das ist das Schlimmste. Mein ganzes Leben lang habe nur vernünftige Dinge getan. Julia war die flatterhafte, hübsche Frau, in die sich die Männer verliebt haben. Ich kann nicht den Rest meines Lebens als ihr Ersatz zubringen, das will ich dir sagen. Lass mich Victoria nehmen und Seattle verlassen.«
    »Und ich?« Die Frage war kaum hörbar.
    »Kannst du wahrhaftig sagen, dass du mich liebst?«
    Er rieb sich den Nacken. »Susannah ...«
    »Sag nichts mehr«, unterbrach sie ihn. Jetzt, wo sie einmal angefangen hatte, musste sie ihr gebrochenes Herz ausschütten. »Sag nicht, dass du nicht an die Liebe glaubst. Julia hast du einst vergöttert, und Ethan und Victoria bedeuten dir viel. Ich war eine Närrin zu glauben, dass du je etwas für mich empfinden könntest.«
    Er umschlang sie. »Susannah, hör auf damit. Ich ...«
    Sie riss sich voller Erniedrigung und Reue los. Warum

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