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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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dich anfangs nicht so abweisend ihr gegenüber verhalten.«
    Ragnar sah ihn eindringlich an. »Manche Dinge, mein Freund, weiß man lieber nicht.«
    Dylan betrachtete nachdenklich den Wein in seinem Becher. »Du hast ein schmutziges, kleines Geheimnis. Habe ich mir das doch gleich gedacht.«
    »Denk, was du willst, aber verbreite es nicht.«
    Er würde sich vor Dylans Beobachtungsgabe zukünftig in Acht nehmen müssen – sofern er ihn jemals wiedersah. Wenn alles klappte, war er bereits morgen um diese Zeit auf dem Weg nach Gwynedd. Dort würde er Dahut zurücklassen, um Gradlon zu töten.
    »Du willst es mir also nicht sagen?«, frage Dylan.
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu neugierig und damit manchmal unerträglich bist.«
    »Ach, bin ich das tatsächlich?«
    Ragnar winkte ab. »Trinken wir lieber einen Abschiedswein.«
    »Ich trinke dich unter den Tisch, du wirst schon sehen.« Eifrig goss Dylan Wein in Ragnars Becher.
    »Ich habe nicht vor, mich zu besaufen. Wenn ich das tue, passieren mir oft seltsame Dinge, wie dass sich nackte Männer vor meiner Tür auf dem Boden wälzen. Kannst du dir so etwas Bizarres vorstellen?«
    »Nein, mit solchen Wahnvorstellungen hast du wirklich ein Trinkproblem. Ich zum Glück nicht. Dann saufe ich mich eben selbst unter den Tisch.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst.«
    Dylan sah ihn unter hochgezogenen Brauen an. »Du bist wirklich sicher, dass dein Plan funktionieren wird?«
    »Er muss es einfach. Es gibt niemals eine Sicherheit, außer, dass wir alle eines Tages sterben müssen.«
     
    Am Abend des darauffolgenden Tages schlich Ragnar aus den Räumen, die er sich mit Dylan teilte. Er wartete, wie vereinbart, verborgen hinter Büschen im Palastgarten. Der letzte Regen lag einige Stunden zurück, doch die Wolken waren geblieben. Laut Dahut war es Gradlons Eitelkeit, was seinen Garten betraf, zu verdanken, dass es diese vielen Büsche noch gab, obwohl sie ein Sicherheitsrisiko darstellten.
    Ragnar starrte hoch zum verhangenen Mond. Selbst in seiner Heimat waren die Nächte heller als hier. Ein Schauder lief über seinen Rücken. Er wandte sich um, erblickte jedoch nur Finsternis. Entgegen seinem Gefühl lauerte dort niemand. Es war nur ein Schatten von vielen.
    Er blickte in Richtung des Palastes. Dort bewegte sich etwas. Dahut! Sie trug das schlichte Kleid, das er ihr gegeben hatte, und schlich schnell in seine Richtung.
    Endlich erreichte sie ihn. »Ragnar. Ich bin ganz aufgeregt. Bist du sicher, dass wir damit durchkommen?« Ihr Gesicht war leicht gerötet.
    »Sicher ist man nie. Hoffen wir, dass wir es schaffen.«
    Sie umfing mit den Händen seinen Arm, was ein angenehmes Prickeln auf seiner Haut erzeugte.
    Bei näherer Betrachtung sah sie seiner einstigen Todfeindin doch nicht so ähnlich, wie es auf den ersten Blick den Anschein gemacht hatte. Ihre Gesichtszüge waren weicher, ihre Augen größer und die Lippen ein wenig voller. Auch fehlten ihrem Blick die Verschlagenheit und der Hass.
    Er konnte sich zwar nicht an Malgvens Geruch erinnern, doch hatte diese sicherlich nicht so angenehm geduftet wie Dahut. Fast war er versucht, sein Gesicht in ihrem Haar zu vergraben, sie an sich zu ziehen, um ihre Weichheit zu spüren und die Formen ihres Leibes zu erkunden.
    Doch es war die falsche Zeit, der falsche Ort und womöglich die falsche Frau, um dieser Sehnsucht nachzugeben. Er begehrte sie, weil sie außergewöhnlich schön war. Das war alles, was sie miteinander verband, und so schon schlimm genug, weil sie Malgvens Tochter war. Er war keineswegs im Begriff, sich in sie zu verlieben. Zumindest redete er sich das ein.
    Er nahm eine ihrer Strähnen mit den Fingerspitzen auf. Sie wirkte ein wenig dunkler als sonst, doch es war nicht genug. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst dein Haar dunkel färben.«
    Dahut senkte den Blick. »Es hat nicht geklappt. Stundenlang habe ich getrocknete Walnussschalen gerieben und gemahlen und mit Öl und Essig vermischt. Ich habe das Zeug ewig einwirken lassen, doch mehr als eine seltsame Mischung aus Blond und Braun ist dabei nicht herausgekommen.«
    Er ließ die Strähne fallen. »Hoffen wir, dass es genügt. Schließlich ist es dunkel.«
    »Was sie dazu bewegen könnte, uns aus der Nähe in Augenschein zu nehmen. Schließlich reiten die meisten tagsüber aus und nicht erst am Abend. Befürchtest du, sie werden uns aufgreifen?« Mit den Fingerspitzen berührte sie sachte sein Gesicht, was seine Haut zum Prickeln brachte. Am

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