Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
Vom Netzwerk:
entführt?“ All diese Fragen konnte er nicht beantworten, vielleicht könnte es die Polizei und wenn nicht, so wussten sie nun zumindest das Jessica am Leben war und sie hatten endlich einen Anhaltspunkt, wenn auch nur einen ganz kleinen. Er stand auf um seine Jacke anzuziehen, er wollte Perron gleich persönlich informieren, vielleicht dürfte er ihn ja sogar begleiten bei der Suche. Doch Jessicas beste Freundin war sofort an seiner Seite und weigerte sich zu Hause Däumchen zu drehen, während sie auf die Suche gingen. Nach einer kurzen Diskussion willigte er ein, sie mitzunehmen. Als sie schon fast zur Haustür hinaus waren, fiel Hillary ein, dass sie ihr Handy mitnehmen sollte, falls Hernandez sich bei ihr meldete, nachdem sie so schnell aufgelegt hatte. Als sie wieder herunterkam, war sie noch blasser als vorher, sie hatte den gleichen Hilferuf von ihrer Freundin erhalten.

Kapitel 11
    Jessica
    Vor lauter ergebnislosem Nachdenken knurrte mir der Magen. Inzwischen war schon der ganze Nachmittag vergangen. Bestimmt war bald wieder Zeit zum Abendessen. Ich wollte auf meinem Mobiltelefon nachsehen, ob ich schon eine Antwort erhalten habe. Aber zuerst musste ich auf die Toilette. Zu meiner Verwunderung stellte ich fest, dass ich nicht mehr blutete. Wahrscheinlich war es wirklich nur die Aufregung gestern gewesen. In dem Moment, als ich das Bad verließ, klopfte es auch schon. „Herein“, rief ich und hoffte man hole mich zum Essen, ich war wirklich hungrig. Eine große sehr füllige Frau schaute herein und bat mich hinunter. Sie zog die Tür eilig wieder zu, dass ich gar nichts erwidern konnte. Es schien auch nicht mehr nötig zu sein, mich auf meinem Weg in den Speisesaal zu begleiten. Schön wäre es gewesen, wenn ich meine Kleidung hätte wechseln können. So musste ich wieder in dem nun schon etwas zerknitterten Pullover und der Jeans nach unten gehen.
    Das Nachthemd hatte man mir ja gestern freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Dieses Mal fühlte ich mich zwar nicht mehr so fremd wie am Vortag dennoch irgendwie fehl am Platz. Wieder ging ich zu dem großen langen Tisch und setzte mich in die Mitte. Gegenüber von Victor, da dieser mir schon mit einem Kopfnicken bedeutete, dass dies mein Stuhl sei. Es gab ebenfalls wie am Vorabend einen Gemüseeintopf, der sehr schmackhaft war. Heute jedoch kam nach dem Hauptgang noch eine Nachspeise, die im Aussehen und Geschmack zwar an eine Schokoladencreme erinnerte, aber trotzdem irgendwie anders schmeckte. Ich kam aber nicht dahinter, welche Zutat mich störte.
    Das gesamte Essen verlief schweigend. Bei so vielen Menschen in einem Raum ist das sehr unheimlich. Nach dem Abendessen stand ich sofort auf. Ich war sehr müde und in meinem Kopf schwirrte es. Ein bisschen Schlaf würde mir bestimmt guttun. Außerdem hatte ich hoffentlich gute Nachrichten empfangen. Victor sprang auf, war sofort an meiner Seite und hielt meinen Arm. „Was dagegen, wenn wir heute noch einen Abendspaziergang unternehmen?“ Fragte er mich leise. Gerade mit ihm wollte ich weder spazieren noch reden. Scharf holte ich Luft für die passende Erwiderung. Als ich aber bemerkte, dass er einen verstohlenen Blick zu diesem Geronimo warf, als er mich aus dem Raum bugsierte, stimmte ich mit einem leichten Nicken zu. Mal sehen, vielleicht kam ich ja jetzt zu ein paar Antworten. Auch wenn ich damit vermutlich ein nicht kalkulierbares Risiko einging.
    Der Griff an meinem Arm ließ mir keine andere Wahl, als Victor hinaus in die kühle Nachtluft und in den hinteren Teil des Gartens, zu folgen. Dennoch protestierte ich. „Lass mich los, fällt mir gar nicht ein hier eine Mondscheinparty mit dir zu veranstalten!“ Es war zum verrückt werden, warum musste ich ausgerechnet in eine so ausweglose Situation geraten. Wenn ich doch schon wieder zuhause wäre. Gerade als ich begann mich gedanklich in Selbstmitleid zu baden, durchfuhr Victors tiefe Stimme unbeeindruckt von meiner Gegenwehr die stille Nacht. „So Belleza, was mache ich jetzt bloß mit dir?“ Ein heißer Schreck durchfuhr mich, konnte er von der Sms wissen? Vorsichtig fragte ich. „Was soll das heißen?“ Auf das, was Victor mir nun erzählte, war ich nicht im Mindesten vorbereitet.
    „Du weißt wir sind eine Glaubensgemeinschaft. Unser Name ist geheim und lautet. „ Comunidad de la Madre Naturaleza. “ „Gemeinschaft der Mutter Natur“, übersetzte ich automatisch ins Deutsche. „Ja das sind wir. Wir haben sehr klare Regeln und wir leben

Weitere Kostenlose Bücher