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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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bestimmt, haben wir unsere kostbare Jungfrau vereinigt mit unserem stärksten Priester und damit für die künftige Fruchtbarkeit unseres Landes gesorgt. Ihr Leben hat sie gegeben, um den Bund mit Mutter Erde durch Blut zu besiegeln. Wir danken ihr dafür“. Zustimmendes Gemurmel ringsum.
    „Unsere neue Priesterin Jessica hat bereits durch die Aufnahmezeremonie begonnen, mit „Sangre“ Kontakt aufzunehmen. Aber wir alle wissen, wenn wir für die Zukunft unseres Ordens sorgen möchten, brauchen wir den Schutz durch unsere Göttin und diesen erlangen wir nur durch ein Blutopfer“.
    „Ja, durch ein Blutopfer, gebt ihr ein Opfer, willkommen Jessica, wir ehren dich Gebieterin“! Erschollen die Rufe im Chor. Nur allein durch das Wort Blutopfer war ich schon zur Salzsäule erstarrt. Die meinten es tatsächlich ernst. Das konnte ich nicht, unmöglich, einen Menschen töten war ein Verbrechen, auch an Gott! Ich war zwar nie in meinem Leben tiefgläubig, dennoch darf ein Mensch keine Leben nehmen in meinem Glauben. Sollte es wirklich so sein? Entweder ich töte oder ich werde getötet?

Kapitel 19
    Riboz
    Als Riboz bei Josés Wohnhaus ankam, brach bereits die Nacht herein. Schon, als er in die schmale Gasse einfuhr sah er, dass das kleine Haus hell erleuchtet war und der Mann anscheinend Gäste hatte. Für einen kurzen Moment war der Polizist tatsächlich versucht wieder umzukehren. Doch er hätte es nur aufgeschoben. Fälle, so musste er es nun wohl bezeichnen, wie dieser, waren immer unangenehm. Es war schon schlimm genug, wenn ein Verbrechen passierte. Hatte jedoch die Familie etwas damit zu tun, wurde es immer furchtbar für alle Beteiligten.
    Fast sofort, nachdem er geklingelt hatte, wurde ihm die Tür geöffnet, jedoch von Hillary, der besten Freundin der Verschwundenen. Im Hintergrund sah er einen großen athletisch gebauten jungen Mann welcher sich angeregt mit José Lorca unterhielt. Das Mädchen schien erleichtert ihn zu sehen, was sich aber wohl ziemlich schnell wieder ändern würde. Auch der Freund von Jessica Señor Lorca, bemerkte ihn nun und kam eilends durch den kurzen Gang auf ihn zu. „Guten Abend Magistrado Riboz, ich hoffe sie bringen gute Neuigkeiten für uns“. Rief der Mann hoffnungsvoll. „Nein, leider nicht, im Gegenteil. Ich bin da auf etwas gestoßen, was ich Ihnen gerne mitteilen würde. Zudem habe ich noch ein paar Fragen, die wir jedoch unter vier Augen besprechen sollten. Können wir uns irgendwo zurückziehen?“ Mit einem etwas irritierten Blick auf seine beiden Besucher führte der Mann ihn nach nebenan in ein kleines Gästezimmer und bedeutete ihm auf dem Sessel am Fenster Platz zu nehmen. Er selbst setzte sich ihm gegenüber auf das Bett. Nun ging es also los und Riboz brachte den Stein ins Rollen.
    „Señor Lorca, ihrer Zeugenaussage konnte ich entnehmen, dass Sie eine vage Verabredung mit ihrer Freundin hatten, an dem Abend an dem sie verschwand. Das bedeutet für mich, sie haben sich nicht unbedingt Sorgen gemacht.“ José schaute etwas verwirrt. „Wie ich Ihnen bereits erklärte, kam es in den letzten vier Jahren häufiger vor, dass Jessica mit Hillary Touren unternahm, um neue Routen für ihre Reisegruppen ausfindig zu machen. Oft kamen sie sehr spät nach Hause und sie blieb dann gleich über Nacht bei ihrer Freundin. Jedoch bekam ich immer mindestens eine Nachricht von Jessica, damit ich wusste, wo sie sich befand, und das es ihr gut ginge. Somit habe ich mir erst mal natürlich keine großen Sorgen gemacht.“
    „Hm“, machte Riboz und bedeutete ihm mit der Hand er solle fortfahren. José holte tief Luft, es schmerzte ihn so sehr, darüber nachzudenken, dass Jessica nicht bei ihm war und was ihr möglicherweise zugestoßen sein konnte. „Als die Dunkelheit hereinbrach, war ich dann doch in Sorge und habe bei Hillary angerufen, den Rest kennen Sie ja.“ Wieder ein „Hm“, von seinem Gegenüber. „Wieso haben nicht Sie uns verständigt, sondern die Freundin von Señora Korbmann?“ Langsam wurde José gereizt, was von dem Polizisten durchaus beabsichtigt war. Giftig antwortete er. „Wie Sie schon feststellten, war meine Freundin mit ihr unterwegs und ich hatte keine Ahnung von ihrem Verschwinden. Logischerweise nahm ich erst mal an, die Mädels hätten vor lauter Reden vergessen, mich zu informieren. Deshalb war ich trotzdem unruhig, weil so etwas noch nie vorgekommen war. Aber Hillary kam mir ja auch schon zuvor und hat die Polizei informiert, welche sowieso

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