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Im Bann des blauen Feuers

Im Bann des blauen Feuers

Titel: Im Bann des blauen Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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verschwunden ist.“
    „Und?“
    „Um ehrlich zu sein, ich werde nicht recht schlau daraus, aber Marie … Sie ist halb wahnsinnig geworden vor Angst, als sie ihn gelesen hat. Für mich war das alles ein ziemliches Kauderwelsch, aber sie schien etwas damit anfangen zu können. Du hättest sie erleben sollen …“ Seine Stimme brach. „Ich habe sie kaum wiedererkannt! Das war nicht die Frau, mit der ich seit mehr als zwanzig Jahren verheiratet bin!“
    „Was steht in dem Brief?“, wollte Céleste wissen. Angespannt zwirbelte sie eine Haarsträhne zwischen den Fingern.
    „Irgendetwas von einem blauen Feuer, das im Austausch gegen unseren Jungen gefordert wird. Hat man so etwas schon mal gehört? Blaues Feuer – was für ein Unsinn!“
    Plötzlich tauchten vereinzelte Bilder aus ihrer verloren gegangenen Erinnerung auf. Sie befand sich wieder in dem Hinterhof, in dem sie von Ash aufgespürt worden war. Doch diesmal konnte sie erkennen, was wirklich passiert war, bevor sie einen Blackout bekommen hatte. Aus ihren Handflächen schoss ein blaues Licht, mit dem sie zielgerichtet ein heuschreckenähnliches riesiges Wesen außer Gefecht setzte. Was hatte das zu bedeuten? Langsam setzten sich die einzelnen Puzzleteile in ihrem Kopf zusammen. Die wirren Träume von einem blauen Feuer … Ihre verbrannten Handflächen … Das Erbe ihrer Mutter, von dem Ash gesprochen hatte … Das konnte doch alles nicht wahr sein, oder? Ein eisiger Schreck durchfuhr sie. Mit einem Mal war ihr klar, was der Brief zu bedeuten hatte.
    Irgendwie musste Lucien in die Gewalt der dunklen Mächte gekommen sein. Doch für sie war er nur ein Unterpfand, denn was sie wirklich wollten, war sie, Céleste. Sie benutzten ihn nur, um sie dazu zu bringen, ihnen etwas zu geben, von dem sie selbst bis eben nicht einmal gewusst hatte.
    Einen Moment lang stockte ihr der Atem, als ihr klar wurde, welche Verantwortung damit auf ihren Schultern lastete. Wie sollte sie sich verhalten? Es ging jetzt nicht mehr länger nur um sie allein, auch Unschuldige wurden nun in diese Sache mit hineingezogen.
    „Bitte, Céleste, kümmere dich um deine Tante. Ich … bleibe hier, für den Fall, dass Lucien zurückkommt. Marie bringe ich zum Haus meines Bruders Alain, der mit seiner Familie gerade im Urlaub ist. Ich will nicht, dass sie hier ist, sollten diese Leute, vor denen sie sich so fürchtet, tatsächlich auftauchen. Céleste, ich weiß, wir haben uns nicht immer gut verstanden, aber …“
    „Schon gut, Onkel Jacques“, unterbrach sie ihn. „Ich komme so schnell wie möglich zu Tante Marie, und dann sprechen wir über alles. Wohnt Alain immer noch in der Rue du Jardin?“ Als er ihre Frage bejaht hatte, nickte sie. „Dann weiß ich, wo es ist. Wir waren ja früher öfter zu Besuch dort.“
    „Danke, Céleste. Ich weiß das wirklich zu schätzen.“
    „Unsinn – das ist doch selbstverständlich. Und keine Angst, ich bin sicher, Lucien geht es gut. Selbst wenn er wirklich entführt wurde, werden seine Kidnapper ihm gewiss nichts tun. Schließlich brauchen sie ihn als Druckmittel, um ihre Forderungen durchzusetzen.“
    Als sie das Gespräch beendet hatte, bemerkte sie Ash, der im Türrahmen lehnte und sie ansah. Sein Haar war tropfnass.
    „Wie lange stehst du schon da?“
    „Lange genug, um zu begreifen, dass du im Begriff bist, eine gewaltige Dummheit zu begehen.“ Er bedachte sie mit einem durchdringenden Blick. „Du hast nicht wirklich vor, zu deiner Tante zu fahren, oder? Ist dir nicht klar, dass sie dort auf dich warten werden?“
    Natürlich war Céleste sich der Gefahr, in der sie schwebte, bewusst – aber was sollte sie tun? Erwartete Ash, dass sie einfach so tat, als sei ihr Luciens Schicksal egal? Nein, das konnte sie nicht. „Sie ist ja nicht zu Hause. Mein Onkel bringt sie bei seinem Bruder unter. Dort wird uns garantiert niemand erwarten.“
    „Du bist nicht wirklich so naiv, das zu glauben, oder? Wach auf, Céleste! Ihr Menschen lasst euch vielleicht so leicht austricksen, aber wir reden hier von Dämonen. Das ist, als würde man versuchen, den König der Betrüger zu betrügen.“
    Störrisch hob sie das Kinn. „Und was dann? Soll ich tatenlos herumsitzen und abwarten, wie die Dinge sich entwickeln? Sie haben meinen Cousin!“
    „Ich weiß, aber … Das ist doch verrückt!“, protestierte Ash wütend. „Was soll das werden? Ein freiwilliges Opfer? Willst du dich wie das sprichwörtliche Schaf zur Schlachtbank führen lassen? Das hier

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