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Im Bann des Falken

Im Bann des Falken

Titel: Im Bann des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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freie Teppichviereck vor der Bühne.
    Das Mädchen begann, seinen biegsamen Körper zu den Klängen der Musik verführerisch zu bewegen. Zu verführerisch!
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Bethany Zakrs Lächeln und hätte ihm am liebsten das Gesicht ze rkratzt. Die Bauchtänzerin lächelte ihm verheißungsvoll zu, und ihre schwarzumrandeten dunklen Augen schimmerten lockend.
    Nacheinander zeigten fünf Mädchen ihre Künste, eins attraktiver als das andere. Bethany ließ ihre Darbietungen scheinbar gleichmütig über sich ergehen, obwohl sie insgeheim kochte. Ließ Zakr diese Schau abziehen, um ihr zu zeigen, daß er sie nicht brauchte, daß ihm mehr als genug schöne, begehrenswerte Frauen zur Verfügung standen? Der einladende Blick in den glutvollen Augen der Bauchtänzerinnen war nicht zu übersehen.
    Bethany litt. Zakr hatte kein Interesse mehr an ihr, und es war ihm .gleichgültig, was sie fühlte oder tat. Er wollte ihr lediglich klarmachen, daß er sie nicht vermissen würde, wenn sie gegangen war. Was immer er für sie empfunden hatte, war tot.
    “Ausgezeichnet, was die Tänzerinnen geboten haben, findest du nicht auch?” fragte er leise, nachdem die fünfte Schöne sich geschmeidig zurückgezogen hatte.
    “Sicher”, gab Bethany ihm recht. “Im Rahmen gewisser Grenzen, heißt das”, konnte sie sich nicht enthalten hinzuzufügen.
    “Was für Grenzen?” fragte Zakr.
    Bethany zuckte die Schultern. “Nun ja, letztlich werden hier wogende Fleischmassen auf immer wieder die gleiche Weise geschüttelt. Ich persönlich finde das etwas langweilig. Das kann ich besser.”
    “Du?” Zakr lachte spöttisch. “Diese Frauen sind begnadete Künstlerinnen, die von klein auf für den Tanz ausgebildet wurden. Und du glaubst, du könntest es mit Ihnen aufnehmen?”
    “Wenn ich es nicht besser mache, hänge ich meine Gymnastikschuhe an den Nagel”, versicherte Bethany gereizt.
    Sie war eifersüchtig auf die Bauchtänzerinnen, und es machte sie wütend, daß es Zakr Vergnügen bereitete, andere Frauen auch nur anzusehen, geschweige denn, sie zu begehren.
    Er schwieg so lange, daß Bethany ihren Stolz über Bord warf und Zakr ansah. Er hatte die Augen halb geschlossen, doch deren forschender Ausdruck ließ sie aufmerken.
    “Du hast mir nicht gesagt, daß du Sportlerin bist”, erklärte er ruhig.
    “Und du hast mir verschwiegen, daß du meinen Vater suc hen lassen würdest”, hielt Bethany ihm entgegen. “Auch ich habe es nicht gern, wenn man mich im dunkeln läßt.”
    “Es steht einer Frau nicht an …”
    “Ich lasse mich nicht in deine Schablonenvorstellungen von dem pressen, was einer Frau ansteht oder nicht!” erklärte Bethany heftig. “Ich bin ich!”
    Zakr lächelte auf jene feine Weise, die Bethany immer wieder verwirrte. “Du streitest schon wieder mit mir”, bemerkte er trocken. “Vielleicht wird es Zeit, daß du eine deiner Behauptungen beweist. Tanz für mich, Bethany Lyon McGregor.”
    “Das werde ich!” Prompt stand sie auf. “Bitte entschuldige mich einen Moment. Dafür muß ich mir etwas Passenderes anziehen.”
    Zakrs zustimmendes Nicken stachelte sie mehr an als alle Sportwettbewerbe, an denen sie jemals teilgenommen hatte. Sie würde es ihm zeigen! Die Augen sollten ihm übergehen! Er würde alle seine hüftschwenkenden Bauchtänzerinnen glatt vergessen!
    Eine Viertelstunde später kehrte Bethany energiegeladen und zu allem entschlossen zurück. Es mußte mit dem Teufel zugehen, wenn es ihr nicht gelang, bei Zakr einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Er würde sie bis an den Rest seines Lebens nicht vergessen! Bis ans Ende seiner Tage sollte er sich an sie erinnern!
    Als sie zurückkehrte, traf sie Zakr allein an. Der Vorhang war vor die Bühne gezogen, und die anderen Männer hatten sich entfernt. Bethany war froh darüber, denn sie wollte nur für Zakr tanzen. Zwar hätte sie jetzt nichts mehr von ihrem Vorhaben abhalten können, doch ohne die anderen Zuschauer verlor sie die letzten Hemmungen.
    “Was für Musik möchtest du haben?” fragte Zakr gelassen.
    “Wie war’s mit der Themamusik aus ,Chariots of Fire’?”
    schlug Bethany vor.
    “Die müßten wir haben”, erklärte Zakr und klatschte in die Hände.
    Ein Mann steckte den Kopf durch den Vorhang, und Zakr erteilte ihm einen Befehl. Bethany hatte damit gerechnet, notfalls auch ohne Musik zu tanzen, und war erleichtert, daß die Bühne offenbar mit einem Hifi-System ausgestattet war.
    “Du suchst dir seltsame Musik

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