Im Bann des Feuers Drachen2
keine einfache Kopfnuss sein würde. Jedes Mal, wenn ein Fehlverhalten aufgedeckt und die Pflicht es zu melden von einer Frau beansprucht wurde, hielt die Übeltäterin wie angewurzelt inne und starrte in die Luft. So verharrte sie mehrere Augenblicke, während die Adern an ihrem Hals oder ihren Schläfen deutlich sichtbar pochten. Diese Trance endete immer in geräuschlosen Tränen oder in krampfhaften Schluchzern.
Ihre Angst schürte die meine.
Ich achtete sorgsam darauf, gut genährt zu bleiben, stumm und so unsichtbar wie möglich.
Dann jedoch, mitten in einer schwülen, nach Geißblatt duftenden Sommernacht, als der erste Monsunregen der Zeit der Nässe draußen tobte, beging ich mein erstes Fehlverhalten, und das mit einer gierigen Leidenschaft, die mich erstaunte.
Ich schlief und schlief doch nicht, starrte an die feuchte Decke meiner Nische, die sich nur wenige Zentimeter über meiner Nase befand, unsicher, ob es eine sternenübersäte Nacht oder ein von Quarzkristallen überzogener Fels war. Vielleicht war es ja beides. Ich empfand damals den Fels um mich herum als so unveränderlich wie den endlosen Himmel, und die Quarzbrocken kamen mir so hypnotisierend und brillant vor wie Sterne.
Etwas hatte mich geweckt, ein Gefühl, das mir etwas Verbotenes und Unbekanntes ins Ohr flüsterte. Das Gefühl, das mich pulsierend überlief, kam von dem kleinen Eingang meiner Steinnische und war so vertraut wie mein Name und ebenso verboten.
Ich drehte meinen Kopf. Eine Gestalt kauerte am Eingang meiner Nische, kaum eine Handbreit von mir entfernt.
Ich hielt den Atem an, und mir wurde klar, zu spät, dass ich im Schlaf erneut meiner einsamen Intimität gefrönt hatte: Meine Schenkel waren gespreizt und die Finger einer meiner Hände seidig von meinen weiblichen Säften.
Außerdem, auch etwas spät, fiel mir auf, dass die Gestalt dort bereits eine Weile kauerte. Mich beobachtete. Ihre eigenen Schenkel waren ebenfalls gespreizt, und sie hatte ihre Finger in ihre feuchte Spalte geschoben.
Wir hielten den Atem an, sie und ich.
Oh, sicher, es war eine Sie, keiner der Eunuchen, nein. Die Gestalt neben mir hatte breite Hüften, Brüste. Das Mondlicht, das in die Gewölbekammer fiel, beleuchtete ihre Kurven unter dem Bitoo.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Die Frau, die am Eingang meiner Nische auf ihren Hacken saß, schien ebenfalls wie betäubt zu sein, und in ihrer Angst erkannte ich sie, obwohl ihre Gesichtszüge vollkommen im Dunklen lagen. Prinrut.
Im selben Moment fühlte ich mich sicher, denn durch ihr zurückhaltendes, friedfertiges Verhalten war sie für mich die am wenigsten bedrohliche Frau aus der ganzen Viagand. Ich zog meine Hand zwischen meinen Schenkeln heraus und hielt sie ihr hin.
Was mich augenblicklich verwirrte, denn ich hatte das nicht beabsichtigt, war bestürzt über meine Reaktion. Meine Hand zitterte, doch da zog sie die ihre zwischen ihren Schenkeln heraus und packte meine, bevor ich sie wieder zurückziehen konnte.
Ihre Finger waren warm und feucht. Sie umklammerten meine. Mein Griff verstärkte sich. Sie reagierte genauso. Mein Körper schien lebendig zu werden. Die Hitze in meinem Schoß wurde größer, pulsierte, und ich atmete viel zu schnell.
Ich zog sie genau in dem Augenblick zu mir, als sie sich vorbeugte.
Ich drückte meinen Rücken gegen die Wand der Nische, damit sie sich neben mich hineinquetschen konnte, und ich fragte mich, zitternd, was ich da tat, überlegte, ob es zu spät war, es zu verhindern, ob ich es überhaupt verhindern wollte, ob ich verrückt geworden war. Und staunte auch über die Intensität und Spontaneität meiner Reaktion auf ihren Geruch, ihre feuchten Finger in meinen.
Ihr Atem klang laut in meiner kleinen Nische. Ihre Gestalt und Wärme erfüllten die Grotte. Sie lag auf der Seite, neben mir, wir drängten uns aneinander, einander zugewandt. Eines ihrer Knie schob sich zwischen meine Schenkel, ein Arm lag über meinen Rippen. Weil wir keinen Platz hatten, gar keinen, legte ich ebenfalls einen Arm über sie. Meine Hand lag auf ihrer Hüfte, unsicher, wie ein scheuer Vogel, der jeden Moment aufflattern konnte.
Noch nie zuvor war ich mit einer Frau in einer solchen Situation gewesen. Ich war überrascht und entzückt über die Kurven ihres Körpers.
Ihr Atem, von Gift geschwängert, schlug warm gegen mein Gesicht. Sie rückte näher, und ich schwoll an vor Lust. Dann drückte sie ihre Lippen auf meine und … oh, welche Gier entfachte sie da in
Weitere Kostenlose Bücher