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Im Bann des Fluchträgers

Im Bann des Fluchträgers

Titel: Im Bann des Fluchträgers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Blazon
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Zwar fin­de ich ihn und er sagt mir, wir sol­len im Wald blei­ben, bis der An­griff ab­ge­wehrt ist. Nur … es ist nicht Lai­os. Lai­os spricht an­ders. Und er hät­te mich viel frü­her ge­warnt.«
    Sie er­reich­ten den La­ger­platz der Kö­ni­gin spät in der Nacht. Der Bo­te lots­te sie durch sump­fi­ges Ge­biet und tief in einen Hain, der von zwei Shan­jaar be­wacht wur­de. Selbst Ra­vin hät­te sie nicht ent­deckt, so gut ver­stan­den sie sich zu ver­ber­gen. Das Zelt der Kö­ni­gin war auf den ers­ten Blick nicht aus­zu­ma­chen, erst bei ge­nau­em Hin­se­hen er­kann­te Ra­vin das ge­floch­te­ne Dach.
    Die Kö­ni­gin sah hart aus, ihr Mund war ein schma­ler Strich. Ge­mein­sam mit Haupt­mann Ljann war sie über ei­ne Kar­te ge­beugt. Als Ra­vin und die an­de­ren das Zelt be­tra­ten, sah sie ge­hetzt auf, dann nick­te sie und bat sie sich zu set­zen.
    »Will­kom­men«, sag­te sie. »Wie geht es Jo­lon?«
    Ra­vin schluck­te.
    »Ich ha­be ihn nicht ge­se­hen. Das gan­ze La­ger ist be­reits auf dem Weg zur Stein­burg. Wir wa­ren ge­ra­de auf dem Weg dort­hin, als Eu­er Bo­te uns er­reich­te.«
    Die Kö­ni­gin lä­chel­te.
    »Ich dan­ke euch, dass ihr ge­kom­men seid. Wie ihr be­reits wisst, sind Ba­doks Trup­pen vor der Burg. Jarog meint, dass sie nicht vor mor­gen Abend an­grei­fen. Sie war­ten noch auf die Nach­hut.«
    »Wie konn­te das pas­sie­ren?«, frag­te Dari­an.
    »Das woll­te ich von euch er­fah­ren!«, sag­te sie mit schar­fer Stim­me. »Wie schnell wa­ren die Schif­fe, mit de­nen sie fuh­ren, wirk­lich? Hat sich eu­re Ka­pi­tä­nin so sehr ver­schätzt?«
    »Wir wis­sen es nicht«, ant­wor­te­te Ra­vin auf­rich­tig. »Die Spä­her, die Jarog aus­ge­schickt hat­te, ha­ben kei­ne Schif­fe ge­se­hen. Und …«
    »Ja«, un­ter­brach sie ihn. »Das ist rich­tig. Doch jetzt rät mir Jarog, dass wir nicht um­ge­hend zur Burg rei­ten, son­dern un­se­ren Weg in Rich­tung Ta­na fort­set­zen und den Trup­pen ent­ge­gen­rei­ten sol­len. Er sagt mir, die Krie­ger in der Burg rei­chen aus um sie zu hal­ten.«
    »Und Lai­os?«, mel­de­te sich Dari­an zu Wort.
    Sie wieg­te den Kopf.
    »Er rät mir das­sel­be. Und ich wür­de den bei­den glau­ben, doch et­was ist selt­sam. Ich ha­be ver­sucht mit Jarog und Lai­os Kon­takt auf­zu­neh­men.« Ge­dan­ken­ver­lo­ren be­rühr­te sie den Sil­ber­reif an ih­rer Stirn. »Ih­re Ge­dan­ken kom­men zu mir und doch klin­gen sie so ne­bel­haft. So weit fort.«
    Darians Au­gen glom­men im Halb­dun­kel des Zel­tes.
    »Euch geht es eben­so? Ich ha­be ver­sucht mit Lai­os zu spre­chen, aber er ist so … fremd.«
    Nach­denk­lich be­trach­te­te die Kö­ni­gin die Kar­te, die Ljann vor ihr aus­ge­brei­tet hat­te.
    »Ich ha­be ih­nen be­foh­len die Burg zu ver­schan­zen, bis wir mit den Trup­pen aus dem Wald bei ih­nen sind.«
    »Das heißt, Ihr habt nicht vor, hier ab­zu­war­ten?«, frag­te Ladro.
    »Auf gar kei­nen Fall«, ant­wor­te­te sie. »Haupt­mann Ljann und ich ha­ben be­schlos­sen, dass ich mit den Trup­pen aus dem Wald vor­aus­rei­te. Bis Ta­na sind es nur we­ni­ge Stun­den. Wir ha­ben be­reits Bo­ten vor­aus­ge­schickt, Haupt­mann Ljann wird uns mit den Trup­pen fol­gen, so schnell es geht. Nicht weit von hier gibt es einen Alsch­baum, der zu Zei­ten mei­nes Va­ters als ver­bor­ge­ner Wach­turm diente. Ich muss se­hen, wie es mit der Burg steht. Noch ha­ben sie nicht an­ge­grif­fen. Zwei Zau­be­rer in der Burg kön­nen den stärks­ten Feind zu­min­dest für ein paar Ta­ge in Schach hal­ten.«
    »Wenn es noch zwei Zau­be­rer in der Burg gibt«, warf Haupt­mann Ljann mit­leid­los ein.
    Ra­vin be­merk­te, wie Dari­an bei die­sen Wor­ten zu­sam­men­zuck­te.
    Die Kö­ni­gin senk­te den Kopf.
    »Wie es auch steht, ich brau­che ne­ben Atandros noch einen Zau­be­rer an mei­ner Sei­te. Dari­an soll mit mir kom­men. Und Ra­vin und die an­de­ren auch, ich brau­che eu­ren Rat.«
    Ladro woll­te et­was er­wi­dern, doch ein Blick von Mel Amie brach­te ihn zum Schwei­gen. Ra­vin war er­staunt, dass Ladro die Bit­te der Kö­ni­gin of­fen­sicht­lich ab­schla­gen woll­te.
    »Könnt ihr noch rei­ten?«, frag­te sie. »Ich möch­te bald auf­bre­chen.«
     
    S
    ie blie­ben

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