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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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fragte irritiert: »Was ist denn das?«
    »Ein Büstenhalter, er ist Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts erfunden worden, wenn ich mich nicht irre. Er ersetzt den Frauen das sperrige Mieder.«
    »Unglaublich.« Vorsichtig strich Màiri über das zarte Gewebe, dann wies sie auf den winzigen, ebenfalls schwarzen Stringtanga. »Und was ist das für ein Tüchlein?«
    Joan räusperte sich. Wie sollte man jemandem, der keine Unterwäsche kannte erklären, was ein Tanga war? »Nun, in meiner Zeit trägt man kleine Höschen, Slips unter der Kleidung.«
    »Wozu, ich sehe keinen Sinn darin.«
    »Nun, um sich nicht zu erkälten.«
    Màiri runzelte die Stirn, sie schien sich veralbert vorzukommen. »So ein winziges Stück Stoff soll vor Erkältung schützen? Du machst dich über mich lustig, aye?«
    »Keineswegs.« Joan griff nach der vor Schmutz starrenden Jeans, der noch immer der Geruch des Kerkers anhaftete. »Und hier, wegen dieses Beinkleides, das in meiner Zeit ein ganz normales Kleidungsstück ist, habe ich mich bei den Wegelagerern verdächtig gemacht.«
    Mit einer Mischung aus Neugierde und Skepsis begutachtete Màiri nacheinander Joans gesamte Garderobe, bis sie schließlich aufblickte und mit fester Stimme sagte: »Ich glaube dir, Seonag.«
    Vor Erleichterung hätte Joan beinahe geweint, und schnell versteckte sie die Beweisstücke wieder unter dem Bett. Man konnte nie wissen, wann Ewan auftauchte, und er war der Letzte, der die Wahrheit erfahren würde.
    »Kannst du jetzt verstehen, dass ich nach Hause möchte?«, fragte sie, als sie sich wieder zu Màiri gesellt, hatte. »Es war nicht meine Schuld, dass ich hier gelandet bin und ich weiß nicht, was ich in diesem Jahrhundert soll.«
    Verständnisvoll nickte Màiri. »Wenn es sich so verhält, wie du sagst, dann hat Ewan dich wirklich zu unrecht gefangen genommen. Willst du meinem Vater nicht sagen, wer du bist? Mag sein, dass er dir dann die Freiheit schenkt.«
    Unfroh lachte Joan auf. »Wenn ich ihm gestehe, dass ich die Nachfahrin der Frau bin, die er noch immer abgrundtief hasst, wird er mich auf der Stelle wieder in den Kerker werfen oder gleich hinrichten lassen. Nein, ich muss fliehen, und nur du kannst mir dabei helfen.«
    »Aber nein, das kann ich nicht!«, rief Màiri verzweifelt, ihre Hände hielten dabei krampfhaft das Webschiffchen umklammert. »Niemandem gelingt es, sich ungesehen aus der Burg zu stehlen, das Unternehmen wäre von Anfang an zum Scheitern verurteilt, du weißt es.«
    Heftig sprang Joan auf. »Es muss doch einen Weg zurück in den Wald geben. Verstehst du denn nicht, dass ich wieder in meine Zeit zurück möchte, dort, wo meine Familie ist und meine Freunde auf mich warten? Vermutlich sind sie schon halb irrsinnig vor Sorge um mich und glauben, ich bin nicht mehr am Leben!« Betroffen erhob sich auch Màiri, trat zu der inzwischen weinenden Joan und umarmte sie. »Vielleicht ... wenn wir Ewan einweihen ... möglicherweise hat er eine Idee ...«
    »Nein, er darf davon nichts wissen, auf keinen Fall!« Joan schluchzte noch heftiger. »Er besitzt nicht deine Großmut und würde mir kein Wort glauben.«
    Màiri rückte liebevoll Joans ständig verrutschte Haube zurecht, ihr Blick war mitfühlend, aber auch resigniert. »Lass mich ein paar Tage nachdenken. Ich würde dir so gerne helfen.«
    Es tat gut, sich an der Schulter einer Freundin auszuweinen, und als sich Joan wieder beruhigt und ihre Tränen getrocknet hatte, setzten sich die beiden Frauen wieder.
    »Magst du mir ein wenig aus deiner Zeit erzählen?«, erkundigte sich Màiri behutsam. »Oder ist es dir lieber, darüber zu schweigen, damit dein Heimweh nicht übermächtig wird?«
    »Morgen«, gab Joan zurück, während sie sich die brennenden, vom Weinen geröteten Augen rieb, »morgen werde ich all deine Fragen beantworten. Ich bitte dich noch einmal, weder deinem Bruder noch jemand anderem zu sagen, wer ich wirklich bin. Mein Leben hängt von dir ab, das weißt du doch.«
    Màiri drückte verständnisvoll Joans Hand und versprach noch einmal, niemandem etwas davon zu erzählen.

18. Kapitel
    Während der folgenden Abende entpuppte sich Màiri als wissbegierig und interessiert; sie wollte alles über das Leben im einundzwanzigsten Jahrhundert erfahren. Sie lachte über die Vorstellung, dass die Menschen in riesigen Vögeln aus silbernem Metall durch die Luft flogen und war beeindruckt von der Erzählung über aus der Wand fließendes Wasser, über Wärme, die nicht von einer

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