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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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an ihrer Unterlippe, bevor sie lässig vorschlug: »Dann lass dich doch scheiden.«
    Vor Entsetzen wurden Màiris Augen groß. »Du weißt nicht, wovon du redest, Seonag. Ich kann mich aus vielen Gründen nicht scheiden lassen, Tèarlach hat es nicht verdient, wegen eines anderen Mannes verlassen zu werden – und zudem würden dadurch meine Söhne ihren Vater verlieren. Außerdem sind wir katholisch, eine Annullierung müsste beim Papst in Rom beantragt werden.« Sie machte eine winzige Pause und setzte leise hinzu: »Und mein Vater würde mich wahrscheinlich verstoßen, womöglich käme es sogar zu einer Fehde mit den MacGanners, obwohl unsere Clans seit Jahrhunderten befreundet sind. Begreifst du jetzt, dass alles so weiterlaufen muss, wie bisher?«
    Vage nickte Joan. »Hast du als Katholikin denn kein schlechtes Gewissen, dich mit einem anderen Mann zu treffen?«
    »Oh, mehr als genug«, gab Màiri offen zu. »Wir haben uns sogar schon mehrere Male vorgenommen, uns nicht mehr zu sehen, weil mich das schlechte Gewissen plagte, aber wir haben es nicht geschafft. Mìcheal und ich gehören zusammen, und niemand kann das Band, das zwischen uns entstanden ist, zerreißen.« Ihre feine Stimme klang dabei fest entschlossen.
    Joan wagte sich nicht auszumalen, wie Laird Dòmhnall reagieren würde, wenn er vom Liebhaber seiner Tochter erführe, vermutlich würde er sich ähnlich gebärden, wie er es getan hatte, als er Joan ansichtig geworden war.
    »Jetzt verstehe ich auch, weshalb du immer so ausgelassen bist, wenn du dir deinen Korb schnappst, um Pflanzen zu sammeln«, sagte Joan schmunzelnd. »Ihr trefft euch heimlich, nicht wahr?«
    Màiri nickte, und trotz des hellen Feuerscheins konnte man erkennen, dass sie errötete. »So oft es geht, aber wir müssen vorsichtig sein und verabreden uns niemals gleich für das nächste Mal. Ewan überbringt Mìcheal dann stets eine Botschaft von mir und sorgt auch dafür, dass mein Liebster die Briefe bekommt, die ich ihm schreibe.«
    »Ewan?« Joan kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Weiß er etwas von dir und Mìcheal?«
    »Aye, ich habe es ihm erzählt. Ewan und ich haben keine Geheimnisse voreinander, er versteht mich und verurteilt mich deswegen nicht.« Sie blickte kurz auf. »Nur mein Bruder und du kennen nun mein Geheimnis.«
    Noch immer war Joan völlig verblüfft, sie hatte Ewan als Abbild seines Vaters gesehen, zumindest, soweit es die angebliche Gerechtigkeit betraf. Doch wie es aussah, hatte der wilde stolze Sohn des Clanoberhauptes tatsächlich so etwas wie ein Herz.
    »Dieser Mann auf dem Fest«, sagte sie schließlich, »war das dein Mìcheal? Ich konnte euch von meinem Beobachtungsposten sehen, ihr seid sehr vertraut miteinander umgegangen.«
    »Das war er. Wir mussten uns zusammenreißen, um uns nicht zu küssen. Eigentlich waren wir während des ganzen Festes nicht eine Minute allein, aber zumindest konnten wir uns sehen und miteinander reden.«
    »Er sieht gut aus.« Joan lächelte. »Ich kenne zwar Tèarlach nicht und habe somit keinen Vergleich, aber ich denke, dein Mìcheal würde dabei gut abschneiden.«
    Verhalten seufzte Màiri auf. »Mein Mann ist über zwanzig Jahre älter als ich.«
    »Oh.« Mehr fiel Joan dazu nicht ein und sie betrachtete Màiri, deren Blick wieder verträumt auf das knisternde Feuer im Kamin gerichtet war.
    »Kannst du mich verstehen?«, nahm Màiri nach einer Weile den Gesprächsfaden wieder auf. »Heute Morgen ist er mit den anderen Leuten seines Clans aufgebrochen, und wir werden uns wahrscheinlich eine ganze Woche nicht sehen können.«
    »Das wird schwer für dich, aber ich frage mich, was macht ihr im Winter, wenn es keine Pflanzen zum Sammeln gibt?«
    »Moose und Farne gibt es auch im Winter, und im Inneren der Turmruine ist es warm – wenn man sich gegenseitig wärmt.« Bei diesen Worten kicherte sie, und Joan begann ebenfalls zu kichern.
    Doch dann wurde sie wieder ernst, und sie spürte, dass nun die Stunde gekommen war, Màiri die Wahrheit über ihre Herkunft zu verraten. Sie griff nach der Hand der Schottin und drückte sie leicht. »Ich danke dir für deine Offenheit. Nun will auch ich dir sagen, woher ich wirklich komme, aber auch ich muss dich bitten, mit niemandem darüber zu reden, auch nicht mit Ewan, dem du ja sonst alles anvertraust.«
    Stumm nickte Màiri, ihre sanften braunen Augen sahen fast schwarz aus. Dann sagte sie so leise, dass Joan sie kaum verstehen konnte: »Ich werde dein Geheimnis hüten wie

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