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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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um nicht vollends den Anschluss an das normale Leben zu verlieren. Es lohnte nicht, verlorenen Träumen nachzutrauern. Ewan war für sie tot, und ob er in seiner Zeit noch einen einzigen Gedanken an sie verschwendete, würde sie niemals erfahren.
    Die Übernahme der neuen Agentur soll spätestens im Frühjahr 2006 vonstatten gehen, erklärte Ted, dabei warf er Joan regelmäßig fragende Blicke zu. Natürlich fiel ihm auf, dass sie ihre frühere Begeisterung verloren hatte, nicht nur für die neue Agentur, sondern auch für ihre Arbeit. Aber er sprach Joan an diesem Abend nicht mehr darauf an, da er vermutete, seine beste Mitarbeiterin würde unter Liebeskummer leiden – und das war eine ernsthafte Angelegenheit. Man muss ihr Zeit lassen, dachte er.
    In den folgenden Tagen fragte sich Joan immer wieder, was mit ihr los war; warum konnte ihr Verstand nicht akzeptieren, dass alles Vergangenheit war. Ein Zurück gab es schließlich nicht mehr.

23. Kapitel
    Trotz intensiver Bemühungen gelang es Joan nicht, ihr gewohntes Leben vor der Zeitreise fortzuführen. Auch noch zwei Monate nach der Rückkehr fühlte sich Joan fremd in London, fremd in der Agentur und der Wohnung und sogar fremd in ihrem eigenen Körper.
    Irgendwann stellte sie fassungslos fest, dass sie eigentlich gar nicht ins Jahr 2005 passte, dass sie in einer falschen Zeit geboren worden war; gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie ohne Ewan nicht leben konnte und ihre Sehnsucht zu ihm immer stärker wurde.
    Inzwischen überließ Ted Lincoln seiner Assistentin nur noch unwichtige Aufträge.
    Vor nicht allzu langer Zeit hätte Joan protestiert, doch nun nickte sie nur gleichgültig, als Ted sie darüber informierte.
    »Du bist nicht mehr die vor Ideen sprühende, dynamische Frau, die ich eingestellt habe«, sagte er sanft, doch in seiner Stimme war ein Anflug von Tadel unüberhörbar. »Mir ist klar, wie dir im Moment zumute ist, aber ich muss auch an mein Geschäft denken, das verstehst du doch?«
    Wieder nickte sie emotionslos, sah dabei auf ihre Hände, die Ewans leicht behaarte Brust gestreichelt hatten, und ein angedeutetes Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht.
    »Natürlich werde ich dich nicht entlassen, du bist mir trotz allem eine wertvolle Kraft, aber die Übernahme der Agentur sollten wir noch einmal überdenken. Meinst du nicht?«
    Scharf sog Joan die Luft ein, richtete ihren Blick fest auf Ted und erwiderte bestimmt: »Ich habe mich dazu entschlossen, die Agentur nicht zu übernehmen.«
    Er schien keineswegs überrascht zu sein, Joans Absage passte zu dem Verhalten, das sie neuerdings an den Tag legte. Er überlegte sich die nächsten Worte gründlich, bevor er sie aussprach. »Kein Mann auf dieser Welt ist es wert, dass du deine Karriere aufs Spiel setzt, hörst du? Was immer dieser Bursche dir angetan hat, ich werde nicht zulassen, dass er dein Leben zerstört.«
    Langsam hob Joan den Kopf. »Du hast ja keine Ahnung. Er ist es wert. Oh ja, das ist er. Ihn trifft keine Schuld, dass wir nicht mehr zusammen sind, es war meine Entscheidung. Wir hatten nicht die geringste Chance«, Joans Stimme brach.
    Wenn sie gehofft hatte, dass sie Ted mit diesen Worten beruhigen konnte, irrte sie; denn genau das Gegenteil passierte. Er wurde von einer unbändigen Wut ergriffen auf diesen unbekannten Mann, der aus Joan ein Häufchen Unglück gemacht hatte.
    Behutsam legte Ted die Hände auf ihre Schultern und zwang sie sanft, ihn anzusehen. Mit eindringlichem Blick sagte er: »Wenn es sich so verhält, wie du sagst, dann gib ihm eine Chance.«
    Traurig sah sie zu ihm auf. »Das ist ausgeschlossen.«
    »Warum? Liebt er eine andere Frau?«
    Fast unmerkbar schüttelte sie den Kopf und hauchte: »Viel schlimmer, er ist tot ...«
    »Mein Gott.« Ted ließ erschüttert die Arme sinken. »Es ... es tut mir so leid. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich niemals so auf dieses Thema zu sprechen gekommen.«
    Mit einer müden Handbewegung wischte sie Teds Entschuldigung fort und beschwichtigte ihn, im selben Atemzug bat sie, nach Hause fahren zu dürfen, was ihr augenblicklich gewährt wurde.
    Auf der Heimfahrt dachte sie über das Gespräch mit ihrem Chef noch einmal nach, sie hatte ihn nicht belogen, auch wenn sie nur die halbe Wahrheit gesagt hatte. Ewan war tot, zumindest im Jahr 2005 ... aber in seiner eigenen Zeit lebte er und erfreute sich bester Gesundheit.
    Von einer plötzlichen Wissbegierde gepackt, nahm sich Joan vor, mehr über das Leben in den schottischen

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