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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Tatsache zu akzeptieren, dass sie durch das Grab ihrer Urahne durch die Zeit gereist war, zwei so liebenswerten Menschen begegnet war. Es klang unglaublich genug, aber dass sie die beiden Menschen, die ihr so viel bedeuteten, nie wiedersehen würde, war am schwersten zu verarbeiten.
    Ihre Mutter rief am Nachmittag an und schlug Joan vor, ein paar Tage in Southampton zu verbringen, doch sie lehnte ab. Hatte sie im achtzehnten Jahrhundert unter der Einsamkeit gelitten, so sehnte sie sich nun danach. Sie wollte allein sein – allein mit den Gedanken an Ewan MacLaughlin of Glenbharr.

22. Kapitel
    Die Tage glichen einer dem anderen. Joan schlief bis mittags, dann bereitete sie sich ein karges Frühstück, das größtenteils aus Kaffee bestand, und danach fuhr sie ziellos durch London oder verkroch sich auf die Wohnzimmercouch, von wo sie stundenlang auf eine Stelle starrte.
    Wie sehr hatte sie sich nach den Erleichterungen des modernen Lebens gesehnt, doch nun, da sie wieder zu Hause war, bedeuteten sie ihr nichts mehr. Das Leben im achtzehnten Jahrhundert schien ihr von Tag zu Tag weniger primitiv gewesen zu sein, und voller Sehnsucht erinnerte sich Joan an die herrliche Seife dort, die so rein und natürlich gerochen hatte.
    Doch am häufigsten dachte Joan an Ewan MacLaughlin, immer wieder versuchte sie, jede Sekunde, die sie mit ihm zusammen gewesen war, nachzuempfinden. Von Anfang an hatte sein Blick etwas Unergründliches an sich gehabt, auch wenn er meistens seine Empfindungen zu überspielen versucht hatte, indem er mal sarkastisch, mal wütend reagiert hatte.
    Und dennoch war sie ihm nicht gleichgültig gewesen, das spürte Joan nun ganz deutlich. Diese winzigen Andeutungen, meist verpackt in Ironie, hatten gezeigt, dass er etwas für Joan empfunden haben musste – nur hatte sie es nicht richtig wahrnehmen wollen. Sie hatte doch immer wieder in ihm den wüsten Burschen sehen wollen, der sie am liebsten für immer und ewig im finsteren Verlies gewusst hätte.
    Màiri hatte oft geheimnisvoll gelächelt, wenn Joan über ihn geschimpft hatte und behauptet, dass sie und ihr Bruder sich doch endlich vertragen sollten – genauso gut hätte sie sagen können: »Was sich neckt, das liebt sich.«
    Ted empfing sie mit weit ausgebreiteten Armen. »Joan, wie schön, dass du wieder zu Hause bist, es wartet viel Arbeit auf dich. Du erinnerst dich an mein Angebot vor deinem Urlaub?.« Er hielt Joan ein wenig von sich ab und fügte mit gerunzelter Stirn hinzu: »Verzeih mir, wenn ich das sage, aber ich finde nicht, dass du besonders gut erholt aussiehst.«
    »Ich war stark erkältet«, gab sie mit einem lahmen Lächeln zurück, »die Hälfte meines Urlaubs habe ich im Bett verbracht. Ja, ich erinnere mich.« Der letzte Satz klang zustimmend, denn Joan hatte sich fest vorgenommen, nicht mehr an die Vergangenheit zu denken, um in den normalen Alltag zurückfinden zu können. Wenn sie erst einmal verinnerlicht hatte, dass Ewan tot war, würde es ihr eher gelingen, als wenn sie ständig in Erinnerungen schwelgte.
    Ted hatte bereits eine neue Aufgabe für seine Assistentin, und mit Elan machte sie sich an die Arbeit, ein passendes Werbekonzept für ein Vollblutgestüt zu kreieren.
    Aber schon nach kurzer Zeit merkte sie, dass sie nicht ganz bei der Sache war. Früher war sie mit Feuereifer und Ehrgeiz dabei, doch nun schweiften ihre Gedanken immer wieder ab und manchmal ertappte sie sich dabei, dass sie aus dem Fenster starrte, ohne etwas zu sehen.
    Zum Glück hatte Ted keine Bemerkung über die Albträume gemacht, von denen Joan heimgesucht worden war, und dafür war sie ihm sehr dankbar. Sie wusste, dass sie in Tränen ausbrechen würde, spräche er sie darauf an, aber auch eine Vertrauensperson wie Ted durfte niemals erfahren, wo Joan einen Teil ihres Urlaubs verbracht hatte.
    Der erste Arbeitstag war anstrengend, und abends hatte Joan noch immer kein Konzept gefunden. Unter normalen Umständen wäre sie im Büro geblieben, bis ihr zumindest ein Ansatz eingefallen wäre, aber normale Umstände gab es nicht mehr, würde es nie mehr geben.
    Sicher, mit der Zeit würde sie sich daran gewöhnen, den Rest ihres Lebens ohne Ewan leben zu müssen, dessen Gebeine irgendwo dort oben in den schottischen Highlands begraben sein mochten. Joan blieb nichts anderes übrig, aber die Gewissheit daran schmerzte fast körperlich. Sie hatte ihr Herz einem Naturburschen im Kilt geschenkt, der mit dem Breitschwert umgehen und reiten konnte anstatt

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