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Im Bann des Maya-Kalenders

Im Bann des Maya-Kalenders

Titel: Im Bann des Maya-Kalenders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Stamm
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sieht in Jesus den Meister der Geistigen Hierarchie und die spirituelle Autorität, die die Erde nie wirklich verlassen, sondern kontinuierlich in der unterirdischen Stadt Shamballa im Himalaya gewirkt habe. (Shamballa gilt in vielen esoterischen und theosophischen Heilslehren als mystische Residenz der höheren geistigen Hierarchie.) 1977 inkarnierte der Jesus von Share International angeblich wieder in Form einer menschlichen Gestalt.
    Creme behauptet, apokalyptische Horrorszenarien würden das Ende des ausgehenden Zeitalters markieren. Der Übergang zum »esoterischen Millennium« werde sich aber weniger dramatisch gestalten als in der Johannes-Offenbarung. Cremes apokalyptische Schilderungen orientieren sich an den Gegenwartsproblemen. Wie bei den meisten theosophischen Lehren soll der Zerfall des alten Systems mit einem Börsencrash und vielfältigen Katastrophen eingeläutet werden. Maitreya werde aber rechtzeitig das Ruder in die Hand nehmen und als Weltenlehrer die Menschheit sicher durch den Sturm führen. Telepathische Übermittlungsformen sollen dafür sorgen, dass die ganze Weltbevölkerung die rettende Botschaft empfangen könne. Im neuen Zeitalter werde Friede und Gerechtigkeit herrschen. Und die »neuen Menschen« würden erfüllt sein von der kosmischen Energie und dem höheren geistigen Bewusstsein, verspricht Creme.
    Share international gibt sich einen sozialpolitischen Anstrich und setzt sich für Gerechtigkeit auf dieser Welt ein. Benjamin Creme sieht im anbrechenden Wassermann-Zeitalter eine Wendezeit,
die auch soziale Reformen bewirken werde. Über die traditionellen Religionsgemeinschaften gießt Creme nur Hohn und Spott.
    Weltweit üben die Anhänger von Creme in Hunderten von Gruppen wöchentlich Transmissionsmeditationen durch, um den spirituellen Boden für den neuen Weltenlehrer zu ebnen. Dabei konzentrieren sie sich auf den Punkt zwischen den Augen und führen das alte Mantra der großen Invokation durch. Doch auch Creme’s Prophezeiungen bleiben apokalyptische Spekulationen: Seit 35 Jahren versenken sich seine Schüler geistig, um Maitreya zu bewegen, sich zu erkennen zu geben. Auch heute noch.
    I’Am
    Auch die theosophische Gemeinschaft I’Am spricht von der Wiederkehr eines kosmischen Meisters, der stark an Maitreya von Helena-Petrowna Blavatsky erinnert. Ihre Anhänger vergleichen die gegenwärtigen Umwälzungen und ökumenischen Bestrebungen in der westlichen Welt mit der apokalyptischen Schlacht um Harmagedon. In den Schriften der gnostischen Gemeinschaft finden sich Hinweise auf die biblischen Prophezeiungen, die ihre Endzeitvisionen untermauern sollen. Obwohl sich die Ideologen von I’Am nicht auf einen Zeitpunkt festlegen, lassen die aktuellen geschichtlichen Bezüge den Schluss zu, dass sie die Apokalypse in naher Zukunft erwarten. Außerdem glauben die Anhänger dieser theosophischen Splittergruppe an die Wiederkunft eines kosmischen Wesens.

11. Adolf Hitler: War der Nationalsozialismus ein Endzeitkult?
    Die theosophisch-okkulten Ideen erleben zwar im Zeitalter des New Age und der Esoterik eine neue Blüte, sie spielten aber früher schon in Geheimbünden, Logen und spirituellen Bewegungen eine wichtige Rolle. Auffällig ist, dass sich das Phänomen nicht auf okkulte Bewegungen beschränkte, sondern auch eine unheilige Allianz mit politischen Strömungen einging oder von Politikern instrumentalisiert wurde.
    Ein Paradebeispiel ist der Nationalsozialismus in Deutschland im 20. Jahrhundert. Führende Exponenten des Dritten Reichs waren Okkultisten und benutzten theosophische und okkulte Konzepte für ihre ideologischen Ziele. Sie untermauerten ihre rassistischen Ideen mit magischen Aspekten. Diese hatten zumindest bis zur Machtergreifung durch Hitler die Funktion einer apokalyptischen Pseudoreligion.
    Das Schlüsselwort ist Rassentheorie. Die Idee vom arischen Übermenschen leiteten die Nationalsozialisten teilweise von theosophischen Konzepten ab. Und ein Teil der späteren Führungsspitze des Dritten Reichs lernte die okkulten Ideen in den 20er-Jahren in der logenartigen Thule-Gesellschaft kennen. Diese spiritistisch-okkulten Wurzeln des NS-Regimes werden von vielen Historikern noch immer unterschätzt. Die Geschichtsforscher tun sich offenbar schwer mit der Vorstellung, dass okkulte Wahnideen die Weltgeschichte auch in der Neuzeit prägen können.
    In den mystischen Visionen verschiedener NS-Ideologen sollte der arische Übermensch eine neue Weltordnung schaffen. Das

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