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Im Bann des Maya-Kalenders

Im Bann des Maya-Kalenders

Titel: Im Bann des Maya-Kalenders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Stamm
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Rosenberg; Hans Frank, Generalgouverneur für Polen in Krakau; Julius Streicher, Gauleiter; Bernhard Stempfle, Intimfreund und Beichtvater Hitlers; Theo Morell, Leibarzt des Führers.
    Von den führenden NS-Funktionären führt Freund zwar Göring, Himmler und Streicher nicht an, dafür zusätzlich Max Amann, erster Geschäftsführer der DAP, und Heinrich Jost, Kommandant der gefürchteten »Einsatztruppe A«. Die meisten Historiker sind sich einig, dass zumindest Hitler und Streicher nicht in der Thule-Gesellschaft aktiv waren.
    Der Thule-Orden ließ sich unter anderem von den beiden Okkultisten Guido von List und Jörg Lanz von Liebenfels inspirieren. Die beiden waren die treibenden Kräfte der okkulten Armanen-Loge und lieferten den nationalsozialistischen Ideologen die Vorstellung vom arischen Übermenschen. Eine Wahnidee, die auch bei Hitler auf fruchtbaren Boden fiel. Deshalb lohnt sich ein Blick in die Geisteswelt von List und Lanz.
    Guido von List: Geschichtsforschung mit okkulten Ritualen
    List (1848–1919) gründete 1908 eine eigene Loge, die Guidovon-List-Gesellschaft, die enge Verbindungen zur Theosophie hatte. Die von finanzkräftigen und angesehenen Personen angeführte Gesellschaft finanzierte List ausgedehnte »Forschungen« und Publikationen im mystisch-okkulten Bereich. Alle Mitglieder der Wiener Theosophischen Gesellschaft waren auch im List-Orden aktiv. List verstand sich als »Germanenforscher« und glaubte an die polytheistische Religion der Ario-Germanen. Seine »Erkenntnisse« über die Germanen gewann er mit Hilfe des okkulten Rituals der Reinkarnationserinnerungen, die List »Erb-Erinnerung« oder »Findung« nannte. Diese Begriffe finden wir »bei den kuriosen SS-Forschungsstellen wieder«, schreibt Freund. Mit dieser okkulten Methode werden angeblich die mystischen Erfahrungen aus früheren Leben aktiviert.
    List war auch treibende Kraft in der Armanen-Loge. Bronder bezeichnet den Orden »als geistiges Zentrum des rassischen Antisemitismus«. List soll bereits Anfang des Jahrhunderts beim Österreichischen Alpenverein unter den Studenten und der Jungmannschaft den »Heil-Gruß« eingeführt haben. Außerdem propagierte er die Unterdrückung minderwertiger Rassen. In der angeblichen jüdischen Weltverschwörung sah er eine große Gefahr für Deutschland. Deshalb nahm er nach theosophischem Muster eine hierarchische Gliederung der Rassen nach ihrer geistigen oder spirituellen Entwicklung vor. An die Spitze setzte er die Armanen, die als Eingeweihte, Priester und Adlige dazu bestimmt seien, die geistige und weltliche Vorherrschaft zu übernehmen.
    List »säuberte« nach eigener Meinung die theosophische Lehre, indem er verschiedene fernöstliche Elemente eliminierte und mit germanisch-völkischen Ideen anreicherte. Er verknüpfte seine arische Rassentheorie mit eigenwilligen Vorstellungen
von der urgermanischen Religion sowie den mystischen Aspekten der Theosophie und nannte seine Lehre »Ariosophie«. Er verklärte darin das Germanentum und ließ die germanischen Riten wieder aufleben. List erklärte, der arische Mensch könne Teil des göttlichen Bewusstseins werden, wobei der Okkultist die mystische Entwicklung der Menschen von der Rassenfrage abhängig machte. Nur Menschen mit germanischem Ursprung gestand er die Vereinigung mit den Göttern zu.
    List wollte die Rassenreinheit durch ein Sippenrecht und Ehegesetz erhalten und die ariogermanischen Übermenschen »veredeln«. Seine Ideologie sah vor, dass nur reinrassigen Hausvätern die Bürgerrechte eingeräumt werden. Außerdem träumte er von einer Staatsform nach dem Vorbild seines Ordens. Funktionsträger sollten germanische Priester sein. Als Symbol »seines« Staates wählte er die doppelte Sieg-Rune, also ein Doppel-S, das bekanntlich im Dritten Reich eine unheilvolle Bedeutung erlangte. List hatte angeblich durch Reinkarnationserinnerungen den Ursprung der Runen entdeckt. Sich selbst nannte er einen »hohen arischen Lehrer«.
    Viele Elemente von Lists Ariosophie tauchen im Nationalsozialismus wieder auf. Somit stellt sich die Frage, ob Hitler zumindest die rassistischen Wahnideen von List übernahm oder ob sich die beiden gar gekannt haben. Bronder erklärt, die beiden seien sich höchstwahrscheinlich persönlich begegnet, was allerdings eher unwahrscheinlich ist.
    Umstritten ist auch, ob Hitler Lists Ideen studiert hat. Peter Orzechowski, Autor des Buches Schwarze Magie – Braune Macht hält es für sehr wahrscheinlich, dass

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