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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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das hier.« Sie zog den Kristall aus der Hosentasche und hielt ihn der alten Frau hin.
    Ganna holte scharf Luft. »Woher hast du das?«
    Sonja erzählte es ihr. Und diesmal erzählte sie alles, was Haelfas dazu gesagt hatte. Und auch, wie er gestorben war.
    Als sie fertig war, schwieg Ganna lange. Endlich sagte sie: »Aber wenn Schatten sterben, verwandeln sie sich in Licht. Das hast du also gemeint.«
    Sonja nickte.
    »Der Schattenjäger«, murmelte Ganna. »Weißt du, es ist seltsam, wie die alten Legenden sich um dich sammeln. Auch den Wolfsgott haben wir früher nur für eine Legende gehalten, bis du die Zerbrochene Stadt gefunden hast.«
    »Nicht nur ich! Lorin und Melanie und Elri und Darian waren auch dabei!«
    »Ich weiß. Aber was ich meine, ist, dass ich diese alten Geschichten zu lange zu wenig beachtet habe …«
    »Können sie uns denn helfen? Sie sind doch alle tot – der Wolfsgott, die Enat, Haelfas –«
    »Ja, sie sind tot. Aber sie sind alle noch da. Ihr Wissen, ihre Erinnerungen, ihre Macht … all das ist bewahrt worden. In der Erde, im Stein, in Amuletten, Büchern und Kristallen. In dieser Welt geht nichts verloren, alles ist geborgen. Darf ich?« Sie nahm Sonja behutsam den Kristall aus der Hand. »Ich glaube, Haelfas konnte sterben, weil du diesen Kristall gefunden hast. Er hat einen Weg gefunden, sein Volk zu befreien. Dieser Weg bist du.«
    » Ich? Ich konnte doch noch nicht mal das Amulett ordentlich abgeben! Ich kann das alles nicht!«
    »Vielleicht ist es ganz gut, dass du es noch nicht abgegeben hast. Und wer hat je gesagt, dass es einfach werden würde?«
    »Aber ich weiß doch nicht, was ich tun soll!«
    »Asarié suchte die Macht des Wolfsgottes, um sie für sich selbst zu nutzen«, sagte Ganna, als hätte sie ihr gar nicht zugehört. »Der Spürer sucht sie ebenfalls – um sie zu vernichten.« Sie schwieg wieder und ging eine Weile nachdenklich neben Sonja her. Lorin und Melanie folgten ihr auf Nachtfrost und Beyash und hörten zu, und zwischen ihnen trabte die schwarze Wölfin Elri. »Asarié suchte sie in der Zerbrochenen Stadt. Das Buch muss ihr einen Hinweis gegeben haben … also muss es auch uns einen Hinweis geben können. Dafür brauchen wir die Enat.« Sie blieb stehen und wandte sich Sonja zu. Sonja hielt an und schaute unsicher zu ihr hoch. Sie war ziemlich sicher, dass sie nicht hören wollte, was die Anführerin der Elarim ihr sagen würde. Und als die alte Frau es tatsächlich sagte, war Sonja ganz sicher, dass sie es nicht hören wollte.
    »Sonja, bisher bist du vor dem Spürer weggelaufen«, sagte Ganna. »Aber diesmal musst du dich ihm stellen. Sonst haben wir keine Hoffnung, die Nebeldämonen aus Parva vertreiben zu können. Und das bedeutet, dass du den Wolfsgott finden und seine Macht wiederwecken musst.«
    Sonja wurde es eiskalt vor Furcht. »Aber er ist doch tot!«
    »Hast du mir nicht zugehört? Ich weiß nicht, wie es in eurer Welt zugeht, aber hier ist der Tod nur eine Grenze, die man überschreitet. Kein Ende. Irgendwo in dieser Welt – und vergiss nicht, dass die Welt selber eine lebendige Göttin ist und dich erwählt hat! –,irgendwo hier in Parva i st die Macht des Wolfsgottes gebunden. Die Enat können dir sagen, wo. Geh in den Kristall, geh in ihre Erinnerungen und lies das Buch. Und dann komm zurück.«
    »Ist ja auch ganz einfach«, sagte Melanie spöttisch. »Geh in den Kristall! Wie soll sie das bitte schön machen?«
    Ganna lächelte, schaute aber weiter Sonja an. »Du weißt, wie du in die Erinnerungen des Landes reisen kannst, Yeriye Sonja.«
    Sonja nickte. Sie hatte es schon einmal getan – damals, als die Erdgnome sie angegriffen und fast getötet hatten. »Nachtfrost kann es«, sagte sie leise. Vor dieser Reise hatte sie keine Angst. Angst hatte sie vor der anderen Aufgabe – sich dem Spürer zu stellen. Bei dem bloßen Gedanken daran wurde ihr schlecht, und sie hatte das Gefühl, kopfüber in den Wurmdämon zu stürzen, der Nachtfrost gefressen hatte. »Du … du glaubst wirklich, dass euch das retten kann?«
    »Ja«, erwiderte Ganna. »Und nicht nur uns, sondern das ganze Land.«
    Nachtfrost berührte Sonjas Schulter mit dem Maul. Sie streichelte ihn und kämpfte gegen die Übelkeit an. Sie war nicht allein. Ihre Freunde waren bei ihr. Und Nachtfrost.
    Immer , sagte er.
    Sie holte tief Luft. »Ich mache es.«
    »Wir machen es«, sagten Lorin und Melanie mit Nachdruck. Und Elri stieß ein kurzes Wolfsbellen aus.

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