Im Bann des Prinzen
Augenlidern zu sehen. Die Dunkelheit verstärkte das Gefühl, Shannon pur zu erleben, eine Erfahrung, die alles Bisherige übertraf. Es war eine Erkenntnis, die ihn fast in die Knie zwang.
Also konzentrierte er sich auf Shannon, suchte mit Händen und Lippen, bewegte sich in ihr und streichelte sie, um sicherzugehen, dass sie genauso von diesem Taumel der Lust mitgerissen wurde. Immer schneller bewegten sich ihre Hüften. Immer lauter wurde ihr lustvolles Stöhnen, bis er es mit einem Kuss erstickte. Genau wie sein Unterleib schnellte seine Zunge vor und zurück. Begierig erkundete er ihren Mund und kostete es aus, als sie die Muskeln anspannte. Jetzt war sie nicht mehr weit vom Höhepunkt entfernt.
Auch wenn es ihm unendlich schwerfiel, hielt Tony sich noch zurück. Shannon hatte ihr Gesicht an seinen Hals gepresst. Ihr ja, ja, ja war wie ein Echo auf seinen rasenden Puls. Doch bevor er sich Erlösung gönnte, wollte er sie noch einmal in diese schwindelerregenden Höhen bringen. Sie kam ihm entgegen, wieder und wieder, bis sie einen kehligen Lustschrei ausstieß.
Ihr Duft, der Duft von Sex sowie das würzige Aroma der Speisekammer vermischten sich.
Und endlich konnte auch Tony sich gehen lassen. Die Woge der Lust stieg und stieg, das Blut rauschte durch seine Adern. Er war viel zu lange ohne Shannon gewesen. Dann endlich brach die Welle, und Tony wurde mitgerissen. Ihm kam es vor, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen, und schließlich dachte er gar nichts mehr, sondern gab sich einfach hin.
Einen Moment später schloss er Shannon noch fester in die Arme und landete langsam mit ihr wieder auf der Erde – in der Speisekammer.
Du meine Güte, in der Speisekammer!
Seine Chancen, sich noch einmal von Shannon zu lösen, waren gering. Wie zwei Magnete wurden sie voneinander angezogen. Aber beim nächsten Mal – das stand fest – würde es romantischer zugehen.
Das klare Wasser des Pools glitzerte in der Sonne. Shannon zog Kolby ein T-Shirt über und half ihm, seine Ledersandalen anzuziehen. Sie hatte den Morgen mit ihrem Sohn und Tonys Schwester am Pool verbracht. Allerdings hatte das ihre aufgestaute Spannung nicht im Geringsten abgebaut. Selbst das stete Plätschern des Brunnens hatte ihre innere Unruhe nicht besänftigen können.
Nachdem sie Sex in der Speisekammer gehabt hatten, waren Tony und sie in ihr Zimmer geschlichen, wo er sie noch einmal zärtlich und ausgiebig geliebt hatte. Ihre Haut erinnerte sich nur allzu gut an das Kratzen seines Bartes über ihre Brüste, ihren Bauch, die Oberschenkel. Wie konnte es angehen, dass sie sich schon wieder nach ihm sehnte? Bevor sie allerdings wieder mit Tony allein sein konnte, musste sie ihn erst einmal finden.
Er war über den Balkon verschwunden, als die Sonne am frühen Morgen am Horizont aufgetaucht war. Inzwischen stand sie in ihrem Zenit, und von Tony war nichts zu sehen. Geistesabwesend ließ sie die Luft aus den Schwimmflügeln ihres Sohnes. Das mütterliche Ritual erinnerte sie an das, was Tony ihr erzählt hatte, bevor sie in der Speisekammer gelandet waren.
Ging er ihr aus dem Weg, weil er kein ernsthaftes Gespräch mit ihr führen wollte? Er hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass er Sex benutzt hatte, um dem schmerzhaften Gesprächsthema auszuweichen. Sie konnte es ihm nicht einmal verdenken.
Kolby zerrte am Saum ihres Strandkleides. „Ich will noch einen Film gucken.“
„Wir werden sehen, Schätzchen.“ Kolby war fasziniert von dem großen Heimkino, aber welches Kind wäre das nicht?
Tonys Halbschwester, die auf einer Liege lag und las, beschattete sich die Augen. „Ich kann mit ihm reingehen, wenn du noch draußen bleiben möchtest. Ehrlich, es macht mir nichts aus, ich wollte mir den neuesten Disneyfilm sowieso noch anschauen.“
„Bitte, Mom?“ Kolby tapste zu Eloisa. „Ich mag Leesa.“
Shannon nickte Tonys Schwester zu. „Wenn du dir sicher bist?“
„Er ist ein Schatz, und ich vermute, dass er schläft, bevor der Film halb um ist. Genieß den Pool noch ein bisschen länger. Für mich ist es eine gute Übung.“ Sie lächelte verschwörerisch. „Schließlich wollen Jonah und ich auch irgendwann ein paar solcher Racker haben.“
„Danke, dann nehme ich dein Angebot gern an. Ich hoffe aber, wir sehen uns noch, bevor ihr heute Nachmittag abreist.“
„Keine Angst.“ Eloisa zwinkerte ihr zu. „Ich bin sicher, wir treffen uns wieder.“
Shannon drückte Kolby noch einen Kuss auf die Stirn und ermahnte
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