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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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sie.
    Einerseits hatte er recht. Sie würde alles für Kolby tun. Aber andererseits irrte Tony sich jedoch gewaltig. Schon einmal hatte er ihr Geld angeboten, davon ausgehend, dass ihr das Sicherheit bieten würde. Doch sie wollte ihrem Sohn andere Wertvorstellungen mitgeben. Zum Beispiel sich selbst auf ehrliche Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Tony hatte sich das auch beweisen müssen und hatte daher die Insel verlassen. Warum fiel es ihm so schwer zu verstehen, dass es ihr genauso ging? Auch ihr Mitgefühl hatte Grenzen.
    „Du glaubst tatsächlich, dass ich dich verraten habe? Dass ich all die Menschen hier für ein paar Dollar solch einem Risiko ausgesetzt habe?“ Jetzt wurde sie wütend. „Ich wollte all das hier nicht. Mein Sohn und ich kommen auch ohne dich und dein Heimkino wunderbar aus.“ Sie schlug ihn auf den Arm. „Antworte mir, verdammt.“
    „Ich weiß nicht, was ich denken soll.“ Er rieb sich den Nasenrücken. „Sag mir, dass es ein unglücklicher Zufall war. Dass du eine Freundin angerufen hast, weil du Heimweh hattest, und dass die Freundin dich verraten hat.“
    Hatte er vergessen, dass sie keine Freunde hatte? Wohl kaum. Offenbar war nicht einmal mehr Tony ihr Freund. „Ich werde mich dir gegenüber nicht rechtfertigen. Entweder du vertraust mir oder nicht.“
    Er umschloss ihre Schultern, es war eine sanfte Berührung, doch in seinen Augen loderte das Feuer. „Ich wünsche mir eine gemeinsame Zukunft mit dir, Shannon. Verdammt, ich wollte dir heute Abend in der Kapelle einen Heiratsantrag machen.“
    Seine Worte versetzten ihr einen Stich. Wäre dieser Albtraum nicht passiert, dann hätte sie heute Abend mit Tony ihre Verlobung feiern können, denn sie hätte Ja gesagt. Das war jetzt nicht mehr möglich.
    „Glaubst du ernsthaft, wir könnten heiraten, obwohl du so wenig Vertrauen in mich hast?“ Bitter enttäuscht löste sie sich von ihm und wandte sich ab.
    „Verdammt, Shannon, wir sind noch nicht fertig.“ Er kam wieder auf sie zu.
    „Halt.“ Sie hob eine Hand. „Komm mir nicht zu nahe. Weder jetzt, noch jemals wieder.“
    „Wo willst du hin?“ Er blieb auf Distanz. „Ich muss wissen, dass ihr in Sicherheit seid.“
    „Ist die Alarmanlage in meiner Wohnung bereits installiert?“
    Er nickte. „Aber wir arbeiten noch immer an der einstweiligen Verfügung. Angesichts der neuen Aufregung …“
    „Die neuen Schlösser und die Alarmanlage reichen erst einmal.“
    „Verdammt, Shannon …“
    „Ich muss Alys suchen, damit sie alles organisieren kann.“
    Sie straffte die Schultern. Ihr Stolz und ihr Kind waren jetzt alles, was ihr noch blieb, nachdem er ihr das Herz gebrochen hatte. „Kolby und ich kehren nach Texas zurück.“
    „Wo sind Shannon und ihr Sohn?“
    „Du weißt genau, wo sie ist. Dir entgeht hier doch sowieso nichts“, erwiderte Tony gereizt auf die Frage seines Vaters, während er sich einen großen Schluck Cognac einschenkte.
    Die vergangenen zwei Stunden hatten sie damit verbracht, herauszufinden, wer sie verraten hatte. Der ganze Presserummel war von Neuem entbrannt, nachdem veröffentlicht worden war, dass Eloisa auch mit den Medinas verwandt war. Tony setzte es zu, dass Shannon etwas damit zu tun hatte, auch wenn er sich immer wieder einzureden versuchte, dass es aus Versehen passiert sein musste.
    Sollte sie nur aus Unachtsamkeit einen Fehler begangen haben, konnte er ihr vergeben. Schließlich hatte man ihr nicht von Kindesbeinen an eingetrichtert, wie wichtig es war, achtsam zu sein.
    Sein Vater rollte vom Computer weg. „Anscheinend weiß ich nicht alles, was unter meinem Dach geschieht, denn jemand hat einen Anruf getätigt, der Eloisas Flug in Gefahr gebracht hat. Ich habe jemandem vertraut, dem ich besser nicht hätte vertrauen sollen.“
    „Du hast mir und meiner Urteilskraft vertraut.“
    Sein Vater schnaubte ungeduldig. „Sei doch nicht so ein impulsiver Dummkopf. Benutz deinen Verstand zum Denken, nicht dein Herz.“
    „So, wie du es immer getan hast?“, fuhr Tony ihn an, weil er die rätselhaften Spielchen langsam leid war. „Nein, danke.“
    Sobald er die vier Wochen, die er seinem Vater versprochen hatte, abgeleistet hatte, würde er keinen Fuß mehr auf diese verdammte Insel setzen. Die Erinnerungen an das Leben hier waren vorher schon nicht glücklich gewesen, jetzt waren sie unerträglich. Sein Vater sollte sowieso aufs Festland fahren, um sich medizinisch versorgen zu lassen.
    Enrique schenkte sich einen Drink ein

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