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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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gelebt, die Insel zu verlassen.“
    Shannon hatte die grundlegenden Fakten der Flucht gekannt, aber das Entsetzen, das die Familie durchlebt hatte, die unglaublichen Verluste, raubten ihr jetzt fast den Atem. Tonys Bedürfnis, ihr zu helfen, hatte weniger etwas mit Kontrolle als vielmehr mit Fürsorge zu tun. Er wollte sie weder isolieren noch sie dominieren, so wie ihr Mann es getan hatte. Tony versuchte ihr zu helfen, weil es ihm nicht gelungen war, einen anderen geliebten Menschen zu retten.
    Dieses Wissen machte es ihr irgendwie einfacher, ihr Herz zu öffnen. Sich und Tony auch nach der Zeit hier auf der Insel eine Chance zu geben.
    Zweifellos verstand er inzwischen ihren Freiheitsdrang, aber sie wusste nun auch, wie sehr er verletzt worden war, und wie sehr dieser Schmerz ihn geformt hatte. Und als jetzt die beiden Persönlichkeiten – Antonio Medina und Tony Castillo – langsam zu einer verschmolzen, konnte sie der Wahrheit nicht länger ausweichen.
    Sie liebte ihn.
    Sich nähernde Schritte rissen sie aus ihren Gedanken. Als Tony in der Tür erschien, wurden ihr die Knie weich. Bestimmt waren ihre Gefühle deutlich in ihren Augen zu lesen. Sie wollte auf ihn zugehen, als sie bemerkte, dass in seinen Augen keinerlei zärtliche Gefühle erkennbar waren.
    „Es hat einen Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen gegeben“, verkündete er mit steinerner Miene.

13. KAPITEL
    „Einen Verstoß gegen die Sicherheitsvorkehrungen? Wo ist Kolby?“, fragte Shannon voller Panik.
    Sie sprang auf und lief durch das Musikzimmer zu Tony. Der kranke König stützte sich an der Wand ab und schaffte es aufzustehen. „Was ist passiert?“
    „Kolby geht es gut. Niemand ist verletzt worden, aber wir sind wieder in den Schlagzeilen.“
    „Haben sie die Insel entdeckt?“, wollte Enrique wissen.
    „Nein“, sagte Tony, während Alys hinter ihm auftauchte. „Es ist am Flughafen passiert, als Eloisas und Jonahs Flugzeug in South Carolina gelandet ist. Die Presse hat schon auf sie gewartet.“
    Shannons Magen verkrampfte sich. „Könnte die Aufregung auch mit der Familie Landis zu tun haben?“
    „Nein“, erklärte Tony. „Die Fragen drehten sich alle um den Urlaub, den sie bei Eloisas Vater, dem König, verbracht hatten.“
    Alys drängte sich mit dem Rollstuhl an Tony vorbei. „Ihre Majestät, ich bringe Sie in Ihr Büro, damit Sie direkt mit den Sicherheitsleuten sprechen können.“
    Der König ließ sich schwer in den Rollstuhl fallen. „Danke, Alys.“
    Nervös wollte Shannon ihm folgen, doch Tony hielt sie auf. „Wir müssen reden.“
    Seine eisige Stimme ließ sie erstarren. Hatte er sich zurückgehalten, um seinen kranken Vater nicht zusätzlich zu belasten? „Was ist los? Was hast du mir nicht erzählt?“
    Sie trat Trost suchend näher an ihn heran, doch er verschränkte die Arme vor der Brust. „Der Informant kam hier aus dem Haus. Heute Nachmittag hat jemand von hier aus einen Anruf auf ein nicht registriertes Handy getätigt.“
    „Von hier? Aber die Sicherheitsvorkehrungen deines Vaters sind auf dem neuesten Stand.“
    Tony nahm sein iPhone heraus. „Wir haben Beweisaufnahmen.“
    Er scrollte auf das Bild einer Frau mit einem weißen Kapuzen-T-Shirt. Die Kapuze verdeckte das Gesicht, doch man konnte erkennen, dass die Frau telefonierte.
    Shannon war verwirrt. Sie hatte auch so ein Kapuzenshirt. „Ich verstehe das nicht. Glaubst du, dass ich das bin? Warum sollte ich die Presse informieren?“
    Tonys Mund blieb zu einer harten Linie verzogen, und seine Augen … O nein, sie erinnerte sich nur zu gut an solche verächtlichen Blicke – damals, als Nolan verhaftet worden war und sich anschließend umgebracht hatte.
    Ganz ruhig, ermahnte sie sich. Tony war nicht Nolan, und er hatte allen Grund, vorsichtig zu sein. Sie holte tief Luft.
    „Ich verstehe ja, dass du erzogen wurdest, misstrauisch gegenüber den Menschen in deiner Umgebung zu sein. Nach dem, was deiner Mutter passiert ist, durchaus verständlich.“ Die Vorstellung, dass Tony als kleines Kind mit ansehen musste, wie seine Mutter ermordet wurde, brach ihr fast das Herz und dämpfte den Ärger über seine Verdächtigungen. „Aber ich habe dir bisher keinen Grund geliefert, der dich veranlassen könnte, mich zu verdächtigen.“
    „Ich weiß, dass du alles tun würdest, um die Zukunft deines Sohnes zu sichern. Wer auch immer diese Information verkauft hat, hat dafür ein hübsches Sümmchen kassiert.“ Mit kaltem Blick musterte er

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