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Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Titel: Im Bann des stolzen Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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war diese Isolation, die den Ehrgeiz in ihm geschürt hatte, sich gegen alle Zweifel und Unterstellungen zu beweisen. Für Reue war ihm keine Zeit geblieben, und Gefühle hatte er immer vermieden.
    Cassies Geschichte hatte jedoch diesen Damm gebrochen. Jemand sollte für das Leid zahlen, das sie so tapfer zu verbergen suchte. Er hatte sie trösten wollen …
    Als ob ausgerechnet er Trost spenden könnte! Vergnügen ja, damit hatte er genügend Erfahrung. Aber Cassie brauchte mehr.
    „Früher habe ich oft gespielt, doch inzwischen bin ich etwas aus der Übung.“ Sie kaute an ihrer Lippe, als er ihren Läufer schlug und den König ins Schach stellte.
    Bei ihrer unbewussten Geste klammerten sich seine Finger unwillkürlich fester um die Schachfigur. Er wollte seinen Mund auf diese Lippen pressen, wollte ihren süßen Geschmack kosten …
    Noch drei Tage. In drei Tagen konnten sie von hier weg. Dann würde er Cassie Raum geben, bis sie bereit war, sich umwerben zu lassen. Denn zum ersten Mal wurde Amir bewusst, dass keine andere ihm genügen würde. Es war Cassie, die er wollte. Sie war es, die er sah, wenn er die Augen schloss. Sie wurde langsam zu einer Besessenheit.
    „Wer hat Ihnen das Spielen beigebracht?“
    Kaum dass sie die Augen auf ihn richtete, versank er in den violetten Tiefen. „Eine Lehrerin im Internat. Die gleiche, die mir auch Schauspielunterricht gab.“ Sie beugte sich vor und schob eine Figur über das Feld. „Ich war die Vorzeigeschülerin für außerschulische Aktivitäten.“ Sie lächelte bedrückt. „Ich habe alles gemacht – von Badminton bis Bogenschießen, Hauswirtschaft, französische Konversation, rund ein Dutzend verschiedene Bastel- und Handwerkskurse, später sogar Kfz-Mechanik. Ich lernte Klavier und Saxofon spielen, das Violinspiel musste ich allerdings aufgeben … um das Gehör der anderen nicht zu ruinieren.“
    „Sie waren also beschäftigt. Eine Überfliegerin.“ Das konnte Amir nachvollziehen. Immer wieder hatte man ihn vor neue Aufgaben gestellt, in der Hoffnung, dass er versagen würde. Er hatte nicht nur alle gemeistert, er brillierte, vor allem in der traditionellen tarakharischen Kampfkunst. Sein Onkel wie auch der Rest der Familie waren absolut überzeugt gewesen, dass er niemals einen Platz unter ihnen würde einnehmen können. Ihre Vermessenheit war seine Antriebskraft gewesen. Er hatte ihnen beweisen wollen, wie sehr sie sich irrten.
    Cassie schüttelte den Kopf. „Ich hätte viel lieber mit Freundinnen gespielt oder ein Buch gelesen, aber die Wahl wurde mir nicht gelassen. Der Unterricht nach der Schule schaffte mich aus dem Weg, und wenn man mich im Internat beschäftigt hielt, dann quengelte ich nicht, dass ich nach Hause wollte.“
    Mitgefühl für das junge Mädchen von damals durchzuckte ihn. Was an Cassie Denison rief nur all diese Gefühle in ihm wach? Seit er auf dem Thron saß, hatte es ihm nie Schwierigkeiten bereitet, diskrete Distanz gegenüber allen zu wahren, die ihm zu nahe kamen.
    „Und Sie? Haben Sie das Spielen von Ihrem Vater gelernt?“
    „Wohl kaum.“ Die Worte klangen harscher als beabsichtigt. „Ein Palastdiener hat es mir beigebracht. Mein Onkel war entsetzt, als ich nach Tarakhar kam und nicht einmal die Grundregeln kannte.“
    „Sie wurden gar nicht in Tarakhar geboren? Wie konnten Sie dann Scheich werden?“ Neugierig sah sie ihn an, um dann hastig den Blick wieder auf das Schachbrett zu senken.
    „Der Ältestenrat hat mich als passenden Herrscher aus der gesamten Familie gewählt.“ Amir verzog verächtlich die Lippen. Wie sich die Zeiten doch änderten. Es war noch gar nicht so lange her, da hätten sie nicht einmal das Wort an ihn gerichtet, geschweige denn, ihn mit der Regentschaft der Nation betraut.
    „Was ist?“
    Offensichtlich waren ihr die Emotionen, die er sonst immer so sorgsam versteckt hielt, auf seinem Gesicht nicht verborgen geblieben. „Ich dachte nur gerade daran, dass ich nicht besonders hoch angesehen war, als ich nach Tarakhar kam.“
    „Wieso?“ Sie setzte sich um, und er erhaschte ihren Duft, frisch und verlockend. „Was hatten Sie denn getan?“
    „Nichts. Ich war gerade erst elf.“ Er sah, wie sie die Stirn runzelte, und unterdrückte den Drang, die Falte mit einer Fingerspitze wegzustreichen.
    „Ich verstehe nicht.“
    Cassie war offensichtlich keine Leserin der internationalen Klatschpresse. „Mein Vater war der jüngere Bruder des früheren Scheichs. So gehörte ich zur Herrscherfamilie,

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