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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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letzten beiden Worte grimmig aus.
    Erstaunt riss Ducky die Augen auf. „Köstliches Bier? Wollte er sich nicht bis zum Nachtmahl ausruhen?“
    „Er ist nicht müde“, erwiderte Helen trocken. „Hast du etwa das Fellstück aus seinem Bett entfernt?“ Als die Kammerfrau sie daraufhin nur verwirrt anschaute, seufzte sie. Vielleicht war es einfach einem - für ihn glücklichen - Zufall zu verdanken, dass er nicht hatte schlafen wollen. Und ohnehin waren sie womöglich zu weit gegangen. Hätte Lord Holden sich jetzt schon hingelegt und das Fell entdeckt, hätte er ihr falsches Spiel vielleicht durchschaut. „Sieh besser einmal nach. Und schick jemanden, ihm Bier zu bringen. Ich werde sehen, ob er sich nicht doch davon überzeugen lässt, dass er müde ist.“
    „Aber wie?“, fragte Ducky ratlos.
    Helen schnitt eine Grimasse. „Gute Frage“, murmelte sie und wollte sich gerade abwenden, als sie noch einmal innehielt und sich umsah. Eventuell war dies der richtige Zeitpunkt für den Streich, den sie ihrem Hund beigebracht hatte. „Ducky, ich habe Goliath nach draußen gelassen. Sei so gut, hol ihn herein.“
    Ducky schluckte ob der Weisung und sah Helen aus großen Augen beklommen an. Sie wusste genau, was ihre Herrin vorhatte. „Oh, Mylady, glaubt Ihr wirklich, dass Ihr ...?“
    „Aye“, erwiderte Helen fest. „Das tue ich.“
    Mit einem strahlenden Lächeln betrat sie die Halle und strebte auf die hohe Tafel zu. Dabei erinnerte sie sich an ihren stinkenden Atem, und ihr Lächeln wurde eine Spur natürlicher. Selbstredend!
    Vielleicht würde sie den Streich gar nicht einsetzen müssen. Sie musste Hethe nur einige Augenblicke lang in ein Gespräch verwickeln, dann würde er wie vorhin alles tun, um sich in seine Kammer flüchten zu können. Womöglich gelang es ihr sogar, ihn von der Burg zu vertreiben, ohne Goliath auf ihn loslassen zu müssen.
    Aber ließ ihr Mundgeruch möglicherweise nach? Ducky jedenfalls war gerade, als sie sich unterhalten hatten, nicht auf Abstand gegangen. Mit stumpfer Waffe konnte Helen nicht darauf hoffen, die Schlacht für sich zu entscheiden. Auf dem Absatz machte sie kehrt und eilte zurück in die Küche. Den Hund würde sie trotzdem nur einsetzen, wenn ihr nichts anderes übrig blieb.
    Hethe nahm an der aufgebockten Tafel Platz und wartete. Nach einer Weile hörte er, wie die Küchentür aufschwang, und warf einen Blick über die Schulter. Lady Helen trat mit strahlendem Lächeln in die Halle, hielt auf halbem Weg zum Tisch jedoch inne, und ihr Lächeln erstarb. Sie zauderte kaum merklich, ehe sie herumwirbelte und zurück in die Küche hastete. Was sie dazu bewog, wusste er nicht, mutmaßte aber, dass es etwas mit dem Krieg zu tun hatte, der zwischen ihnen herrschte. In der Tat, sie führten Krieg - auch wenn Lady Helen vermutlich nicht ahnte, dass auch Hethe sich ins Schlachtgetümmel gestürzt hatte, anstatt das Opfer abzugeben.

Seine Strategie war eine schlichte: Er würde so tun, als sei alles in bester Ordnung. Er würde Lady Helen bescheiden, dass das Bier paradiesisch schmecke, dass ihr Atem nach den süßesten Blumen dufte und dass die Magd, die sie für ihn ausgesucht hatte, ihrem hervorragenden Ruf Ehre gemacht habe. Auf dem Bett zu nächtigen sei, als ruhe man auf Wolken, und wie sehr er doch die frische Luft genieße, die durchs offene Fenster hereinströme. Er würde an einfach allem Gefallen finden - und wenn es ihn umbrachte.
    Das Schlimmste würde sein, sich nicht mehr ihrem fauligen Odem entziehen zu können. Er durfte sich nicht abwenden, durfte nicht länger den Atem anhalten. Aber er war ein Mann. Ein Krieger. Er würde es schaffen, ermutigte er sich grimmig entschlossen. Wieder ging die Küchentür auf, und wieder schaute er sich um.
    Lady Helen trug erneut ein strahlendes Lächeln zur Schau, während sie eilends auf ihn zuschritt, so als ertrage sie es nicht, auch nur einen Moment von ihm fern zu sein. Gerissenes kleines
    Schlitzohr, dachte er amüsiert. Aber dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen.
    Abrupt stand er auf und strebte ihr entgegen, wobei er in sich hineinlächelte, weil sein Verhalten sie sichtlich aus der Fassung brachte. Hethe nahm sie bei der Hand und lächelte einnehmend. Auf einen Beobachter hätten sie gewiss wie zwei Liebende gewirkt. Besonders stolz war er darauf, dass sein Lächeln nicht verblasste, als Lady Helen zu ihm aufschaute und ihm mit voller Absicht ins Gesicht atmete. Bei allen Heiligen! Sie musste in der Küche einen

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