Im Bannkreis Des Mondes
in ihren Augen, doch diesmal gab sie sich keine Mühe, sie zurückzudrängen. Zu viele Gefühle erfassten sie, um diese noch länger aufzuhalten.
Er zog sie neben sich auf die Felle. Seine Hände liebkosten sie, während sie sich in die weichen Pelze sinken ließ. »Und jetzt werde ich dich lieben.«
»Das hast du doch bereits getan.«
Er schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, war deren Blau von einem goldenen Schimmer umgeben, der Abigail erbeben ließ. »Du bist so vollkommen.«
»Obwohl ich einen Makel habe?«
»Wir haben alle den einen oder anderen Makel.«
Ihre Mutter würde das nicht unterschreiben. Doch Abigail dankte einfach Gott, weil ihr Mann so dachte. »Für mich bist du auch vollkommen.«
»So soll es sein.«
Dann begann er, ihr zu beweisen, wie vollkommen er für sie war. Seine großen, schwieligen Hände glitten über ihren Körper. Seine Liebkosungen waren zärtlich und zugleich fordernd und brachten ihren Körper dazu, zu reagieren. Er streichelte ihren Hals, ihren Bauch, die Schenkel und schließlich auch die Brüste, die Nippel und jene Stelle zwischen ihren Beinen, die ihr höchste Lust bescherte. Sie schrie ihre ganze Lust heraus, als er schließlich in sie eindrang. Bereitwillig gab sie sich ihm hin, während er begann, sich langsam und gleichmäßig in ihr zu bewegen.
Ihr Höhepunkt überraschte sie. Ihr Körper versteifte sich, doch dann spürte sie seinen Samen, der sich heiß in ihr verströmte.
Danach rollten sie sich in den Pelzen zusammen. Dieses Lager war ihr lieber als jedes gezimmerte Bett. Das Wichtigste war, dass Talorc und sie dieses Lager teilten.
Kapitel 17
A bigail hatte sich nie vorstellen können, welchen großen Unterschied es machte, wenn die Clanmitglieder von ihrem fehlenden Gehör wussten.
Sie musste sich nun nicht mehr ständig den Leuten zuwenden, um ihre Gesichter im Blick zu haben. Weil nun alle wussten, dass sie darauf angewiesen war, sie anzusehen, um ihnen die Worte von den Lippen ablesen zu können. Die Clanmitglieder sorgten jetzt dafür, dass sie Abigail auf sich aufmerksam machten, ehe sie sie ansprachen. Niemand wurde ungeduldig, wenn er etwas für sie wiederholen musste, und deshalb fiel es ihr leichter, darum zu bitten, einen Satz noch einmal zu sagen. Die Leute sorgten zudem dafür, dass sie wichtige Neuigkeiten persönlich mitgeteilt bekam. Man verließ sich nicht darauf, dass sie es schon irgendwann mitbekommen würde.
Sie wusste nun auch viel besser Bescheid über das, was um sie herum vor sich ging, und überhaupt war alles sehr viel besser und leichter als früher. Was Abigail aber am erstaunlichsten und schönsten fand, war das Gefühl, nun ganz und gar dazuzugehören.
Mit jedem Tag, der seit dieser neuen, offenen Entwicklung verging, entspannte sie sich ein bisschen mehr. Sie probierte neue Dinge aus, erkundete die Umgebung der Burg und begegnete auf diese Weise Clanmitgliedern, die nicht so häufig die Festung besuchten. Guaire begleitete sie oft bei diesen Ausflügen. Aber sie vermisste Nialls Freundschaft. Das bedeutete nicht, dass sie ihn nie sah. Gemeinsam mit dem gewohnt neugierigen Earc begleitete er gelegentlich Guaire und sie auf ihren Streifzügen. Sie besuchten Hirten und andere, entfernter lebende Clanmitglieder.
Aber Niall hielt sich im Hintergrund. Er war der stumme Begleiter, der selten mit Guaire oder Abigail sprach. Und jedes Mal, wenn die beiden sich freundschaftlich berührten, starrte er sie wütend an.
Una hatte ihr Verhalten auch geändert. Sie behandelte die Frau ihres Lairds wieder mit ausgesuchter Kälte. Abigail versuchte, Una auf ihr frostiges Verhalten anzusprechen, doch die Haushälterin behauptete, sie hege Abigail gegenüber keinen Groll. Dennoch machte Una ihr sowohl offen als auch durch versteckte Andeutungen klar, dass es ihr lieber wäre, Abigail würde die häuslichen Pflichten ganz und gar ihr überlassen.
Abigail weigerte sich jedoch, sich ihren Rang als Burgherrin streitig machen zu lassen. Sie war Talorcs Frau und erlaubte es niemandem, weder Frau noch Mann, ihr das Gefühl zu geben, der Rolle nicht gewachsen zu sein. Der Groll, den Una ihr gegenüber hegte, zählte für Abigail nicht. Sie war die Herrin über die Burg. Schluss – aus – Ende der Diskussion.
Obwohl sie kein Interesse daran hatte, ihre Stellung auf die Art und Weise auszunutzen wie ihre Mutter, die sich stets über andere erhoben hatte, konnte sie Unas Ungehorsam aber auch nicht einfach übergehen. Daher begann
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