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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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und ich zucke
unwillkürlich zurück. Bestimmt ist es den Visagisten nicht gestattet, sich hier
draußen herumzutreiben. Ich will schnell mein Gesicht zur Seite drehen, doch
dann merke ich, dass er mich gar nicht beachtet. Stattdessen lauscht er mit
gefurchter Stirn der Stimme eines anderen Mannes, der ein Headset auf dem Kopf
trägt und einen Notizblock in der Hand hält: »… wenn wir das mit der Angel
nicht hinkriegen, ist der ganze Gag im Eimer, dann geht Ben bloß in einem
affigen Kostüm auf die Bühne, und hinterher wird er uns den Kopf abreißen, weil
wir seine Pointe versaut haben …« Der Mann ist ziemlich aufgebracht, und
Jerome ist das Gespräch sichtlich unangenehm.
    »Ich verstehe Ihren Ärger ja, John, aber für die Bühnenhelfer bin
ich nicht zuständig«, rechtfertigt er sich. »Die Leute, die ich engagiert habe, sind vollzählig angetreten, und sie machen ihren Job zur
vollsten Zufriedenheit.«
    Sagte er gerade Bühnenhelfer ? Neugierig
rücke ich näher heran.
    »Das ist mir klar, Jerome, und ich weiß Ihre gute Arbeit auch sehr
zu schätzen«, beschwichtigt John ihn. »Aber was soll ich jetzt machen? Mir sind
fünf Leute ausgefallen, können Sie sich das vorstellen, fünf !
Das ist eine Katastrophe. Verdammte Mexikaner!« Er fährt sich verzweifelt
durchs Haar. »Könnten Sie uns nicht wenigstens mit einem Ihrer Mitarbeiter aushelfen?«
    »Ich weiß nicht, dann geraten meine Leute mit ihren eigenen Aufgaben
ins Hintertreffen«, ziert Jerome sich.
    »Es wäre doch nur für diesen einen Auftritt, das dauert keine zehn
Minuten«, drängt John weiter.
    »Und ich weiß auch nicht, wer von meinen Leuten mit der Bühnentechnik
zurechtkommen würde, so etwas muss doch sicher geübt werden …«
    »Aber keineswegs, derjenige muss nur mit einer Angelrute umgehen
können, das ist alles«, setzt John nach. »Ich würde es ja selber machen, aber
ich kann hier nicht weg. Oder könnten Sie vielleicht …?«
    »Nein, ausgeschlossen, ich habe zwei linke Hände«, wehrt Jerome
sofort ab.
    Habe ich das richtig verstanden? Sie brauchen jemanden, der
irgendetwas mit einer Angel auf der Bühne machen
soll?
    »Jerome, entschuldigen Sie, ich habe zufällig Ihr Gespräch
mitbekommen …«, baue ich mich schnell ein.
    Er sieht mich überrascht an. »Nanu, was machst du denn hier? Ich
habe doch ausdrücklich gesagt, ihr sollt in den Garderoben bleiben …«
    »Ich weiß, aber ich musste auf die Toilette … egal, ich habe
mitbekommen, dass Sie jemanden brauchen, der mit einer Angelrute umgehen
kann …«
    »Stimmt«, antwortet John. »Kennen Sie so jemanden?«
    »Ja, mich.«
    » Sie haben Angelerfahrung?«, fragt Jerome
mit hochgezogenen Augenbrauen. »Woher denn?«
    Was soll denn die blöde Frage? Als ob das jetzt jemanden
interessieren würde! Okay, ich muss mir schnell etwas einfallen lassen. Was
weiß ich übers Angeln? Überhaupt nichts. Nein, stimmt doch gar nicht. Ich habe Aus der Mitte entspringt ein Fluss gesehen . Da ging es doch ums Fischen, genau.
    »Im Sommer gehe ich immer zum Fliegenfischen«, stöbere ich aus
meinem Gedächtnis hervor. »Nach Montana … mit meinem Vater.«
    »Zum Fliegenfischen ?« John fallen fast die
Augen aus dem Kopf. »Das ist ja großartig«, strahlt er dann. »Wer das
Fliegenfischen beherrscht, kann definitiv mit einer
Angel umgehen. Dann würden Sie uns also helfen, Miss …?«
    »Li… Susan , Susan Plummer.«
    »Okay, Susan, ich bin John. Das geht doch klar, dass ich mir Susan
für ein paar Minuten ausborge, Jerome?«
    »Natürlich«, gibt Jerome überrumpelt zurück.
    »Gut. Also, Susan …« John fasst mich an der Schulter und
geleitet mich durch die Menge in Richtung Bühnenaufgang. »Es geht um Folgendes:
Ben wird in einem Avatar -Kostüm …«
    » Welcher Ben?«, frage ich dazwischen.
    »Welcher Ben? Ben Stiller natürlich«, lächelt er, und ich muss mich
zusammenreißen, damit ich mich nicht auf den Hintern setze. »Macht Platz,
Leute«, scheucht er eine kostümierte Gruppe auseinander. Einige von ihnen haben
ganz verschmierte Augen und völlig zerzauste Frisuren. »… ja, Michael
Flatley war der Erste, und in Europa treten sie jetzt nur noch so auf …«, schnappe ich einen Gesprächsfetzen auf.
    »Also, Susan …« Wir haben die Stufen erreicht, die zur Bühne
hinaufführen. John zieht mich beiseite und nimmt eine Angelrute von einem
Requisitenbord, die er mir in die Hand drückt. »Sie gehen jetzt da hoch, und
dann halten Sie sich ganz rechts an der

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