Im Bett mit einem Highlander
gestellt.“
Ewans Augen wurden schmal, als er Mairin erneut musterte. Überrascht stellte sie fest, dass seine Augen gar nicht so dunkel waren und so grimmig blickten, wie sie zunächst angenommen hatte, sondern von einem seltsam blassen Grün waren. Doch rasch verfinsterte sich sein Blick wieder, dunkel wie eine Gewitterwolke, als Mairin kurz zu Alaric schaute.
„Seht gefälligst mich an“, brüllte er.
Aller Mut hatte sie verlassen, und mit einem Mal versiegte auch ihre Entschlossenheit, die Schmerzen zu ignorieren und sich nicht ihrer Schwäche zu überlassen. Ihre Knie waren butterweich, ihre Hände zitterten, und die Pein fuhr ihr wie Messer in die Seiten und ließ sie bei jedem Atemzug leise keuchen. Schweiß trat ihr auf die Stirn, aber weitere Schwächen würde sie sich nicht gestatten.
Der Laird war wütend - auf sie. Und sie vermochte beim besten Willen nicht zu sagen, wieso. Dabei sollte er ihr dankbar sein dafür, dass sie seinen Sohn gerettet hatte! Nicht dass sie irgendetwas Heldenhaftes getan hätte, aber das wusste er ja nicht.
Erst als er sie verwundert anstarrte, ging ihr auf, dass sie ihre Gedanken laut ausgeplaudert hatte. Stille hatte sich über den Burghof gesenkt. Alle sahen sie an, als habe sie die Menschen hier mit einem Bann belegt.
Ewan kam auf sie zu, sein Erstaunen war wieder der finsteren Miene gewichen. Lächelte denn niemand aus dem Clan der McCabes?
„ Nay , gemeinhin nicht“, sagte Alaric amüsiert.
Mairin presste die Lippen aufeinander, fest entschlossen, ihnen kein Wort mehr entschlüpfen zu lassen. Endlich wappnete sie sich für die Standpauke des Laird. Sie war Duncan Cameron entgegengetreten und hatte überlebt. Dieser Kerl hier war größer und wilder und konnte sie vermutlich wie einen Käfer zerquetschen, aber sie würde nicht wie ein Hasenfuß sterben. Wenn es nach ihr ging, würde sie gar nicht sterben.
„Ihr werdet mir jetzt sagen, wer Ihr seid, weshalb Ihr Duncan Camerons Farben tragt und wie zur Hölle Ihr an meinen Sohn geraten seid.“
Sie schüttelte den Kopf, wich zurück und drückte sich an Alaric, der fluchte, als sie ihm auf die Füße trat. Ein wenig verspätet erinnerte sie sich an ihren Vorsatz, Schneid zu beweisen, und rasch machte sie einen Schritt nach vorn.
Ewans Miene wurde noch düsterer, sofern das überhaupt möglich war. „Ihr widersetzt Euch mir?“
Ein Anflug von Fassungslosigkeit klang in seiner Stimme mit, was Mairin belustigt hätte, wenn da nicht dieser durchdringende Schmerz gewesen wäre. Inzwischen zitterte sie so sehr, dass sie fürchtete, das Kleid abzuschütteln, welches wegen Camerons Farben den Unmut des Laird erregte. „Ich widersetze mich Euch keineswegs, Laird“, erwiderte sie so ruhig, dass sie stolz auf sich war.
„Dann sagt mir, was ich wissen will. Und zwar umgehend“, entgegnete er gefährlich leise.
„Ich ...“
Ihre Stimme brach wie dünnes Eis, und sie schluckte gegen Übelkeit an.
Crispen kam ihr zu Hilfe, denn er konnte offenbar nicht länger still stehen. Er sprang vor, drängte sich zwischen sie und seinen Vater, schlang ihr die Arme um die Beine und barg das Gesicht an ihrem zerschundenen Bauch. „Lass sie in Ruhe!“, rief er. „Sie ist verletzt, und ich habe ihr versprochen, dass du sie beschützt, Vater. Ich habe es versprochen. Und ein McCabe steht zu seinem Wort. Das hast du selbst gesagt.“
Verblüfft starrte Ewan seinen Sohn an. Um seinen Mund zuckte es, und die Adern an seinem Hals traten ob seiner Empörung hervor.
„Der Junge hat recht, Ewan. Die Kleine braucht dringend ein Bett. Und ein heißes Bad würde ihr auch nicht schaden.“
Alarics Unterstützung überraschte Mairin, und sie war ihm dankbarer, als sie hätte ausdrücken können. Sie wagte einen weiteren Blick auf den Laird und stellte fest, dass dieser Alaric ungläubig fixierte.
„Bett? Bad? Mein Sohn wurde mir von einem Weib zurückgebracht, das in die Farben des Mannes gewandet ist, den ich wie nichts sonst auf der Welt verabscheue. Und alles, was ich zu hören bekomme, ist, dass ich ihr Bad und Bett andienen soll?“
Er schien kurz davor, in die Luft zu gehen. Mairin wich zurück, und dieses Mal trat Alaric wohlweislich beiseite, sodass sie Abstand zwischen sich und Ewan bringen konnte.
„Sie hat Crispen das Leben gerettet“, wandte Alaric ein.
„Sie hat sich schlagen lassen, um mich zu schützen“, fügte Crispen hinzu.
Ewan war anzusehen, dass er sich mit einem Mal unschlüssig war. Seine Muskeln an
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